Was ist eine genaue Depression?
Welche Anzeichen hat sie?
Und hatte/hat einer von euch Depressionen? Wen ihr wollt könnt ihr mir gerne davon erzählen wie das so ist und wie man damit lebt und welche Einschränkungen hat es
7 Antworten
Es kommt auf die Phase (Schweregrad) an. Mit einer leichten Depression kann ich mittlerweile so gut wie einwandfrei funktionieren. Das heisst, ich kriege den Alltag geregelt und auch mein Sozialleben ist einigermassen ok. In dieser Phase, sind die einzigen Symptome, die ich selbst habe, den Selbsthass (aber es gibt gute Tage), Niedergeschlagenheit/Traurigkeit (an einzelnen Tagen v.a. abends oder nach verletzenden Situationen).
Ich habe jahrelang an mittelschweren und schweren Phasen gelitten.
Mittelschwer: Alles wurde schwerer, ich konnte nichts mehr lernen, hatte für nichts mehr Motivation. War 24/7 in Schmerzen (seelisch aber nicht weniger relevant und schmerzhaft), hatte überrennende Gefühle oder verspürte eine absolute Leere. Konnte entweder kaum was essen oder viel zu viel (ist zum Teil sicherlich der ES zu schulden). Was sehr schnell müde, d.h. 1-2 Termine in der Woche und ich KONNTE nicht mehr machen. Selbstverletzendes Verhalten, Suizidgedanken usw.
Schwer: Ich konnte nichts mehr. Und damit meine ich, dass ich, soviel mir ist, 3 Halbtage in der Tagesklinik war und davon nach Hause kam und geschlafen habe oder einfach im abgedunkelten Raum im Bett lag. Und das von dem Zeitpunkt, an dem ich nach Hause kam, bis ich wieder gehen muss. Ich KONNTE nichts mehr. Und mit nichts meine ich nichts. Ich hatte nicht einmal mehr die Energie, überhaupt einen Suizidversuch zu planen/durchzuziehen.
So etwas würde ich kein zweites Mal überleben. Und ich wünsche das niemandem. Nicht einmal meinem grössten Feinen. Denn das ist eine der mit Abstand schlimmsten Erkrankungen, die ein Mensch haben kann...
Anzeichen einer Depression sind zb:
- der Verlust von Interessen, man hat auf gar nichts mehr Lust.
- der Antrieb verschwindet, bis man ggf nur noch wie komatös im Bett liegt und die Wand anstarrt.
- eine grundlose Emotionalität, also dass man zb aus dem Nichts heraus plötzlich in Tränen ausbricht.
- ein massiver Selbsthass und eine Gedankenspirale, aus der man nicht mehr rauskommt.
Wie es für mich ist ... sehr unterschiedlich, je nach Phase. Manchmal fühle ich mich völlig normal, doch ich kriege nichts geregelt, jede noch so kleine Aufgabe sorgt für Panikattacken oder Erstarren. An anderen Tagen hab ich den starken Drang gegen einen Baum zu fahren, weil alles einfach zu viel ist und die seelische Erschöpfung zu groß. Oft sperre ich mich Wochenlang Zuhause ein, verlasse das Haus nicht, reagiere auf keine Nachrichten, esse kaum oder viel zu viel und verweigere komplett die Außenwelt.
Mir tut das sehr leid und ich wünsche dir alles Gute, ich kann vieles auch sehr nachempfinden weil ich habe autismus und auch oft Panik Attacken, mein kopf ist laut aber gleichzeitig so leer das ich verwirrt bin und sich alles wie eine Illusion anfühlt,und bin auch oft sehr erschöpft vom Kleinigkeiten aber bei mir ist es keine Depression
Wenn du überhaupt keinen Antrieb mehr hast und dich sehr sehr schlecht fühlst... Wünsche es keinen auf dieser Welt
Doch, das geht. Wie das geht, lernt man in einer Psychotherapie, nornalerweise.
ich weiß nicht ob das bei anderen eventuell anders ist, ich denke schon, ich kannte zb eine die hat mehrere suizidversuche gehabt und sich geschnitten, das ist bei mir nicht der fall, ich habe anderes genutzt um zu fliehen/ zu kompensieren,
es ist aber quasi ein teufelskreis der unterschiedliche gründe als start haben kann,
(zb einfach durch ein random peinliches oder schlimmeres erlebnis oder so, oder weil man sich als adoptiertes kind nicht gewollt oder am richtigen platz fühlt, gab einige aspekte und weiß nicht was wirklich am ausschlaggebendsten war, aber gab solche situationen ständig für mich) aber wenn mal begonnen, dann fühlt man sich enorm schlecht und möchte man sich ablenken. dadurch entstehen neue probleme, die alten lösen sich ja nicht einfach auf. und es müssen ja nicht mal drogen sein, geht ja zb auch mit videospielen, grade wenn man noch ein kind ist. man bekommt vieles nicht hin, eventuell auch wenn man adhs hat oder wie bei mir ads, zb eine einfache verabredung und man ist zu spät oder man vergisst einfach etwas, und denkt man enttäuscht seine familie oder freunde, fühlt sich noch schlechter dadurch, wenn depression stärker ausgeprägt ist nach jahren, fängt man an seltener aufzuräumen und zu duschen einfach weil man keine kraft mehr hat und sich nicht wert genug fühlt um den standard herzustellen, da weiß ich selber nicht 100% warum also wie man das logisch erklären kann aber ich hab eine echt geile neue dusche mit so regenduschkopf und ich geh einfach nicht wenn ich eine stärkere phase habe. ist eklig ig, aber naja ist halt so. dann geh ich nicht mehr einkaufen weil ich mich auch selber eklig fühle,
ich schreibe niemals, wirklich nie den paar freunden die ich (seltsamer weise) noch habe, bei anderen ist freundschaft einfach verblasst halt weil ich mich nie gemeldet habe vermute ich mal, ich fühle mich unwohl unter anderen/neuen leuten,
ich denke die ganze zeit nur schlechtes über mich, ich denke ständig jede andere person denkt schlecht/abwertend über mich, die person die ich am anfang meinte hatte auch mal gesagt dass niemand sie versteht, das würde ich auch unterschreiben, man hat das gefühl einsam zu sein, selbst wenn man nicht alleine ist, man denkt dass man für mehr negatives für andere gesorgt hat als positives und dass es besser wäre wenn man nicht existiert hätte oder es nicht mehr würde, man flieht vor diesen gedanken und gefühlen in drogen oder medien etc, was einen danach wieder schlechter fühlen lässt und man dadurch vieles verbaut, auch durch schlechten schlafrythmus oder einfach zu viel stress und selbstzweifel, so hab ich zb mal meinen job verloren weil ich eigentlich pünktlich bereit war loszufahren, aber nicht los gekommen bin und sich das so verzögert hat.
beziehung auch irgendwann zerbrochen obwohl ich sie wirklich geliebt habe, am ende konnte ich das nicht mehr zeigen für mehrere monate lang.
man fühlt sich einfach entweder unglaublich schlecht oder man lenkt sich eben davon ab (und gleichzeitig auch von allem anderen).
Ich leide seit ungefähr 3,5 Jahren an Depressionen. Es kommt drauf an in welche Phase ich mich befinde.
Ich hatte ungefähr 2 Jahre eine Schwere Depression und in den ersten 1,5 Jahren eine mittelschwere Depression. Zurzeit habe ich nur eine leichte Depression ,aber es kann halt immer wieder zu Rückschlägen kommen.
Aber wie ich damit lebe und welche Einschränkungen ich dadurch habe hängt mit dem schwerheitsgrad der Depression zusammen. In zwischen habe ich es geschafft mit einer leichten Depression relativ gut zu leben. Das einzige ist halt nur, dass ich sehr schnell und einfach traurig werde und nicht so viel Energie habe wie vor den Depressionen.
Bei einer Mittelschweren Depression bin ich halt durchgehend traurig und verstecke mein Schmerz hinter einem aufgesetzten Lächeln damit niemand merkt wie es mir geht. Ich habe sehr wenig Energie und habe selten Lust auf Dinge die ich eigentlich gerne mache.
Bei einer Schweren Depression bin ich komplett energielos und würde am liebsten gar nichts mehr tun. Egal ob es meine Lieblings beschäftigt ist oder nicht. Das Problem ist, dass ich in die Schule muss wegen der Schulpflicht.
Ich hoffe, das niemand Depressionen bekommt, das ist wirklich die Schlimmste Krankheit die ein Mensch bekommen kann.
LG
Dankeschön das du mir davon erzählt hast ich finde das ist sehr mutig , mir tut es echt leid was du erlebt hast und wünsche dir das aller beste