Es kommt auf die Phase (Schweregrad) an. Mit einer leichten Depression kann ich mittlerweile so gut wie einwandfrei funktionieren. Das heisst, ich kriege den Alltag geregelt und auch mein Sozialleben ist einigermassen ok. In dieser Phase, sind die einzigen Symptome, die ich selbst habe, den Selbsthass (aber es gibt gute Tage), Niedergeschlagenheit/Traurigkeit (an einzelnen Tagen v.a. abends oder nach verletzenden Situationen).
Ich habe jahrelang an mittelschweren und schweren Phasen gelitten.
Mittelschwer: Alles wurde schwerer, ich konnte nichts mehr lernen, hatte für nichts mehr Motivation. War 24/7 in Schmerzen (seelisch aber nicht weniger relevant und schmerzhaft), hatte überrennende Gefühle oder verspürte eine absolute Leere. Konnte entweder kaum was essen oder viel zu viel (ist zum Teil sicherlich der ES zu schulden). Was sehr schnell müde, d.h. 1-2 Termine in der Woche und ich KONNTE nicht mehr machen. Selbstverletzendes Verhalten, Suizidgedanken usw.
Schwer: Ich konnte nichts mehr. Und damit meine ich, dass ich, soviel mir ist, 3 Halbtage in der Tagesklinik war und davon nach Hause kam und geschlafen habe oder einfach im abgedunkelten Raum im Bett lag. Und das von dem Zeitpunkt, an dem ich nach Hause kam, bis ich wieder gehen muss. Ich KONNTE nichts mehr. Und mit nichts meine ich nichts. Ich hatte nicht einmal mehr die Energie, überhaupt einen Suizidversuch zu planen/durchzuziehen.
So etwas würde ich kein zweites Mal überleben. Und ich wünsche das niemandem. Nicht einmal meinem grössten Feinen. Denn das ist eine der mit Abstand schlimmsten Erkrankungen, die ein Mensch haben kann...