Was ist die Theorie vom Mehrwert?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich zitiere mal aus den Antworten, die ich früher mal gegeben habe:

Die Lohnarbeiter produzieren Waren, dessen Wert insgesamt größer ist als der Wert ihrer Arbeitskraft (ihr Lohn). Das liegt ganz einfach daran, dass das Unternehmen nicht nur seine Arbeiter bezahlen, sondern auch zum Beispiel Gewinn machen und Zinsen, Miete etc. zahlen muss. Dieser produzierte Mehrwert soll durch den Verkauf dieser Waren in Form von Geld zurückfließen, welches der Kapitalist (das Unternehmen) dann als Kapital einsetzt, um die Produktion zu erweitern [...]

https://www.gutefrage.net/frage/hey-kann-mir-jemand-sagen-was-mit-dem-begriff-akkumulation-bzw-ueberakkumulation-gemeint-ist?foundIn=list-answers-by-user#answer-200633329

Schon der kapitalistische Produktionsprozess an sich funktioniert nur so, dass Lohnarbeiter mehr Wert produzieren, als sie ausgezahlt bekommen. Diese Mehrwertproduktion ist das, was Marx als (kapitalistische) Ausbeutung bezeichnete. Die ist also auch in westlichen Ländern ziemlich üblich und hängt gar nicht vom Gehalt ab - denn dass die Unternehmen neben ihrer Pflicht, den Lohn auszuzahlen, auch Gewinn machen, verzinste Kredite tilgen und Miete zahlen müssen, lernt man mehr oder meist weniger direkt in jedem BWL-Kurs. Um dafür aufkommen zu können, setzt man sich als Unternehmer natürlich nicht selbst an die Produktionsmittel, sondern entwickelt Strategien, wie man möglichst viel Umsatz erreicht, sprich die von den Lohnarbeitern gefertigten Waren am besten verkauft - das heißt, wenn man derartige Aufgaben nicht schon an eine Marketingabteilung abgegeben hat.

https://www.gutefrage.net/frage/ist-der-kapitalismus-auf-ausbeutung-aufgebaut?foundIn=list-answers-by-user#answer-199055769

Kurz formuliert: Die Lohnarbeiter produzieren eine Menge von Waren, die insgesamt einen bestimmten Wert x haben. Dafür erhalten sie ihren Lohn, der jedoch meist deutlich, aber wohl zwangsläufig immer unter dem Wert x liegt.

Man sollte dazu sagen, dass das nicht einfach der Gewinn und auch nicht die Differenz zwischen Umsatz und Lohn ist. Auch, wenn die Waren gar nicht auf dem Markt verkauft wurden, fand notwendigerweise eine Mehrwertproduktion statt, die sich nur nicht in Geld umgewandelt hat. Mehrwertproduktion ist also im kapitalistischen Produktionsprozess allgegenwärtig und überhaupt ihr Fundament (es gibt heute Ausnahmen, die sich gerade entwickeln, die aber auch nicht wesentlich besser sind - aber das ist ein vollkommen anderes Thema, was ich hier nicht anschneiden will).

Und was man unbedingt hinzufügen sollte, ist, dass der Mehrwert nach Marx rein gar nichts mit der Mehrwertsteuer zu tun hat. Das haben hier einige Leute verwechselt.

Die klassische Produktionsfaktorentheorie bestimmt Arbeit, Kapital und Boden als Faktoren, die Mehrwert schaffen.

Nach Marx kann aber nur menschliche Arbeit Mehrwert produzieren, da nur menschliche Arbeit neue Gebrauchswerte produzieren und dabei etwas mit mehr Wert als zu den Gegebenheiten des Ausgangspunktes herstellen kann.

Das ist eigentlich zwingend logisch. :-)

PeterNowak  25.11.2016, 17:37

FALSCH! Arbeit, Kapital und Boden werden in der Produktionsfaktorentheorie von Jean Baptiste Say als gleichberechtigt angesehen, aber NICHT als Produzenten des Mehrwerts. Say gehörte auch nicht mehr zur klassischen Ökonomie, denn in dieser galt die Bodenrente (Pacht) korrekt als Teil des Mehrwerts bzw. Profits.

0

Marx sagt:

- Nur menschliche Arbeit kann aus einem Produkt a ein Produkt b herstellen, das mehr wert ist als a 

- Die Differenz aus den Kosten zwischen b und a ist der Mehrwert

- Diesen Mehrwert eignet sich der Kapitalist (der Besitzer der Fabrik, der "Arbeitgeber") an - es ist sein Profit

- Da den Arbeitern der Mehrwert vorenthalten wird, werden sie ausgebeutet 

Ein Kapitalist holt sich einen Arbeiter, um von ihm irgendetwas, sagen wir Klopapierrollen, produzieren zu lassen, die er verkaufen will. Er bezahlt dem Arbeiter dafür, sagen wir 10 Euro täglich, was für ihn sein variables Kapital bildet. Für den Arbeiter ist das der Arbeitslohn, von dem er sich und seine Familie ernähren muss. Der Kapitalist verkauft das von dem Arbeiter produzierte Klopapier aber für 25,- Euro, wobei 5 Euro das verbrauchte Rohmaterial, Maschinenabnutzung und die Hilfsstoffe zur Produktion (z.B. Energie oder Schmieröl) darstellen, die sein konstantes Kapital bilden. Dann hat der Kapitalist 10 Euro Mehrwert erzielt, der für ihn, nach Abzug der Steuern, sein Einkommen darstellt. Der Mehrwert wird ausschließlich durch lebendige Arbeitskraft produziert, Rohmaterial, Maschinenabnutzung und Hilfsstoffe übertragen ihren Wert nur auf das produzierte Gut. Der Tauschwert eines produzierten Gutes setzt sich daher allgemein (es gibt noch eine feinere Aufteilung) immer aus dem variablen Kapital, dem konstanten Kapital und dem Mehrwert zusammen.

Die Mehrwert theorie besagt dass jeder steuern zahlen muss um den staat zu finanzieren.
Daher auch Mehrwert - steuern