Was ist der Unterschied zwischen einer Bar Mizwa und Firmung? (Judentum)

4 Antworten

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1) Bar Mitzwa wird man auch ohne Fest oder Zeremonie, bei der Firmung ist die Zermonie essentiell

2) Die Bar Mitzwa ist einfach der Zeitpunkt, wo man religiös "mündig" wird, d.h. für die Erfüllung der religiösen Pflichten selbst verantwortlich ist, davor untersteht man dieser Verantwortung nicht. Mit Bar Mitwa wird nichts bestätigt, sondern man tritt einfach durch älter werden in einen neue Zustand.

3) Bei der Zeremonie ist es so, dass Bar mitzwa möglichst nahe am jüdischen Geburtstag gefeiert wird, also für jedes Kind einzeln, es gibt keine Gruppenveranstaltungen für einen ganzen Jahrgang.

4) An der Bar mitzwa macht der Junge von seinem Recht gebrauch, zu einem Minjan gezählt zu werden, für ein Minjan vorzubeten (wenn er es kann), und in einem Minjan aus der Torah vorzulesen (das müssen alle lernen, zumindest ein kleines stückchen). Die Anwesenheit von "höheren Autoritäten", so wie zur Firmung ein Bischof oder ein Pfarrer da sein muss, ist nicht erforderlich. Natürlich ist es nett wenn ein RAbbiner dabei ist, aber es muss nicht sein, und so was wie bischof gibt es im Judentum gar nicht.

Salatkopf13  14.02.2017, 15:39

hey....cool danke, wir müssen nämlich gerade darüber ein Referat halten:) GLG, Salatkopf13

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Bar Mizwa ist nur jüd. und bedeutet man ist Sohn des Gebotes, man ist verantwortlich für die eigene Befolgung der Gebote und kann nicht von einem anderen weder dazu gezwungen werden, die Regeln zu beachten, noch kann einem Elternteil weiterhin die Schuld gegeben werden, wenn man diese nicht einhält. Ein Bar Mizwa ist jemand, der das Alter der Volljährigkeit erreicht hat, soweit es die Synagoge und die rituellen Gebote betrifft. Er kann zu einer beschlussfähigen Anzahl oder Minjan von 10 Männern gezählt werden, er kann aufgerufen werden, einen Gottesdienst als Vorbeter zu leiten oder aus der Schriftrolle vorzulesen.

Ein Firmung Firmung ist in der kathol. & orthodoxen Theologie das 2. der 7 Sakramente mit Aussagen aus dem NT begründet. In den orthodoxen Kirchen geht die Firmung in altkirchlicher Tradition unmittelbar nach der Taufe, in der kath. Kirche wird sie den Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahren vom Bischof oder einem von ihm Beauftragten durch Handauflegung, Salbung, Gebet & einen leichten Backenstreich gespendet; mit fertiger Firmung kommt die Integration des Gefirmten in die Gemeinde.

Fallschirm88  22.09.2013, 17:34

nein, das stimmt auch nicht ganz. Die Eltern können einen weiterhin nerven, wenn man sie nicht einhält. Es ist nur so, dass es nicht mehr auf das Konto der eltern geht, wenn man sie nicht einhält.... Aber wenn sie wollen, dass man sie einhält, dann können sie weiterhin alle Machtmittel in ihrer hand einsetzen, um einen dazu zu zwingen... ob es langfristig was nützt ist eine andere Frage...

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Bloodyrainbow  22.09.2013, 18:11
@Fallschirm88

Aber sie sind selbst dafür verantwortlich.^^ Natürlich können sie das aber ich geh mal vom "Idealfall" aus.

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Ciao - „Ein Fünfjähriger ist reif für die Bibel, ein Zehnjähriger für die Mischna, ein Dreizehnjähriger für die Erfüllung der Gebote...“ (Sprüche der Väter 5,24)

Alles drei ist ein Zeichen der "Mündigkeit" - die Bar Mizwa (bei Jungens mit dem 13.Lebensjahr), Bath Mizwa (Bei Mädchen mit dem 12. Lebensjahr) und die Firmung ebenso.

Mit der Bar Mizwa wird ein gläubiger Judensohn strafmündig, erwachsen, erkennt, dass er nun Verantwortung zu tragen beginnen muss. Die Bath Mizwa wird bei den orthodoxen Juden, z.B. Chabad Lubawitch nicht praktiziert.

Im Prinzip ist das alles dasselbe. Mit Bar(Bat) Mizwa, Firmung oder Konfirmation bekennt man sich vor Zeugen zu Gott und wird damit zum mündigen Mitglied der Gemeinde, vorher ist man das ja nur über die Eltern. Eigentlich ist es eine Art Initiationsritus, um in die Welt der Erwachsenen aufgenommen zu werden.

Nadelwald75  20.09.2013, 15:56

Eine Ergänzung: Alle drei Riten sind keine Abschluss, sondern Einstieg in eine neue Aktivität.

Einige Unterschiede:

Bei der Bar Mizwa geht die neue Selbständig keit weit. Der Junge ist volles Mitglied der Gemeinde und kann aus der Thora vorlesen. Der Vater bedankt sich sogar in einem Gebet, das er von der Verantwortung für den Jungen befreit ist.

Firmung (in der kath. Kirche ein Sakrament) und Konfirmation sind Vollendung der Taufe. Das Kleinkind konnte seinen Glauben noch nicht bekennen. Der Jugendliche kann es jetzt.

Etwas Historisches: In der frühen Kirche lagen Taufe und Firmung zusammen. Da aber speziell in Rom der Bischof nicht bei jeder Taufe anwesend sein konnte, wurden die beiden Dinge terminlich auseinander gelegt. So hat sich dann die heutige Form entwickelt.

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Fallschirm88  22.09.2013, 11:59

"Im Prinzip ist das alles dasselbe. Mit Bar(Bat) Mizwa, Firmung oder Konfirmation bekennt man sich vor Zeugen zu Gott und wird damit zum mündigen Mitglied der Gemeinde, vorher ist man das ja nur über die Eltern. Eigentlich ist es eine Art Initiationsritus, um in die Welt der Erwachsenen aufgenommen zu werden."

Nein, liebe(r) Dummie, das stimmt absolut nicht

Im Judentum wird man mit Geburt jüdisch, wenn die Mutter jüdisch ist, das hat mit Geburt und Mitgliedschaft der Eltern nichts zu tun. Man hat im Judentum auch nicht wahl, Bar Mitzwe zu werden oder nicht, man wird es automatisch mit einsetzen der körperlichen Reife oder eben mit Vollendung des 13. Altersjahres, je nachdem wie man es betrachtet...

"Die" Bar Mitzwa, d.h. das Fest, hat damit gar nichts zu tun, das feiert man nur, um eben diesen automatischen Übergang zu feiern, aber wenn man es nicht feiern würde, würde er genauso stattfinden.

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