Was ist der Unterschied zwischen Demut und Bescheidenheit?

4 Antworten

Ganz ehrlich, ich habe extreme Probleme mit dem Begriff "Demut" und bin weitestgehend skeptisch, dass Demut wirklich wünschenswert oder wichtig ist.

Zunächst hat Demut auch heute noch eine starke religiöse Konnotation, nämlich das Herr-Knecht-Verhältnis zu Gott dem Herrn. Man erkennt seine eigene Kleinheit vor Gott, seine Abhängigkeit von Gott, die eigene Ohnmacht angesichts der unbegrenzten Allmacht Gottes. Man hat die Erkenntnis wie klein und machtlos man im Vergleich zu Gott ist.

Als Atheist kann ich mit all diesen Gedanken schon mal rein gar nichts anfangen und finde, dass dieser Gedankenkomplex auch für Gläubige eigentlich nicht gesund ist, sondern zu Religionskritik geradezu einlädt.

Demut als Tugend im altgriechischem Sinne ist komplex und schwer definierbar, irgendwo zwischen Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin, teils Sanftmut. All dies weicht jedoch stark von der alltagssprachlichen Verwendung im zeitgenössischem Deutsch ab. In der zeitgenössischen Philosophie gilt Demut bei Nietzsche zum Beispiel als „gefährliches, verleumderisches Ideal, hinter dem sich Feigheit und Schwäche, daher auch Ergebung in Gott verstecken".

In unserer zeitgenössischen Alltagssprache steht Demut oft einfach für bescheidene Unterordnung und das eigene Einschätzen als klein und unbedeutend, im Kern auch oftmals einfach als Gegenteil zu Hochmut und Arroganz.

Bescheidenheit dagegen bedeutet im positiven Sinne "maßvoll und angemessen in den eigenen Ansprüchen / genügsam". Ich halte es für ein positives Persönlichkeitsmerkmal, wenn das Maß nicht unterschritten wird, sondern die eigenen Ansprüche wirklich angemessen sind, also weder zu hoch noch zu niedrig. Jedoch würde ich rein sprachlich schon sagen, dass Bescheidenheit heutzutage eher tendenziell "zu niedrig" meint.

Auf der Skala "bescheiden < angemessen < gierig" plädiere ich eher für neutral angemessen als wirklich für bescheiden.

Bescheidenheit bezieht sich auf Zufriedenheit und Genügsamkeit, auch in Bezug auf Konsumgüter, oder im Auftreten, derjenige ist kein Angeber.

Demut ist die Dankbarkeit, für das, was einem das Leben schenkt und welch großes Glück einem im Gegensatz zu Menschen in anderen Ländern beschieden ist.

Demut geht glaube ich mehr in die Richtung Unterwürfigkeit. Das hat glaube ich was mit Respekt zu tun.

Bescheidenheit ist wenn man nicht viel braucht/will und mit wenig zurecht kommt.

Bin mir aber gerade nicht so sicher :)

Bescheidenheit bezieht sich auf einen selbst, Demütigkeit auf den Bezug zu anderen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.