Was ist das Gesetz der Freiheit?

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Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu Jakobus 2,12-13:

"Absoluter Gehorsam ist ein weiterer Schlüssel zu geistlicher Reife. Ein Christ muß so reden und handeln (Imperativ Präsens), wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen. Gottes Gesetz bringt durch seine weisen Begrenzungen wahre Freiheit (vgl. Jak 1,25). Ungehorsam gegenüber diesem Gesetz dagegen bringt Abhängigkeit. Gegenüber denen, die nicht Barmherzigkeit geübt haben, erweist sich das Gericht Gottes als ein unbarmherziges Gericht. Doch wie die Liebe über das Vorurteil triumphiert, so triumphiert die Barmherzigkeit ... über das Gericht. Das Verb "triumphieren" oder "sich erheben über" (katakauchatai) steht außer an dieser Stelle nur noch in Jak 3,14 und Röm 11,18.

Gott hat unveränderliche Gesetze erlassen. Wer geistliche Reife erstrebt, muss diesen Gesetzen zu jeder Zeit voll und ganz gehorchen. Der Gläubige ist deshalb dazu aufgerufen, seinen Bruder liebevoll, barmherzig und mit beständiger Zuneigung zu behandeln."

Als Zusammenfassung der Verse 14-26:

"Das Gebot der Liebe lässt nicht zu, dass bestimmte Personen bevorzugt werden. Genausowenig gestattet der Glaube die Unterlassung guter Werke. Ein Gläubiger muss seine Nächstenliebe nicht nur durch die bereitwillige Annahme anderer zeigen, er muss auch seinen Glauben durch verantwortliche Hilfe für andere bestätigen. Jakobus wendet sich deshalb dem Ausdruck wahren Glaubens zu, schildert, wie dieser Glaube sichtbar wird und zitiert schließlich Beispiele für einen solchen Glauben."

Und zu Vers 18:

"Der folgende Abschnitt gehört wahrscheinlich zu den am häufigsten missverstandenen Passagen des ganzen Jakobusbriefes: Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben, und ich habe Werke. Hier wird eine fiktive Person eingeführt. Sie widerspricht der obigen Schlussfolgerung nicht, sondern stimmt zu, dass ein Glaube ohne Werke tot ist, setzt jedoch daraufhin fälschlicherweise den Glauben herab und verleiht den Werken zuviel Gewicht (vgl. den Kommentar zu V. 19).

Der folgende Satz: Zeige mir deinen Glauben ohne (chOris) die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus (ek) meinen Werken könnte eventuell die Fortsetzung der Antwort des imaginären Gegenübers sein. Wenn es statt dessen die Antwort des Jakobus auf die Äußerung seines Gegenübers, "ich habe Werke", wäre, so hätte er geschrieben: "Zeige mir deine Werke ohne Glauben.""


verreisterNutzer  21.12.2021, 16:27

Ich verstehe es immer noch nicht,wie die fiktive Person es meint

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chrisbyrd  21.12.2021, 19:04
@verreisterNutzer

Zu Vers 20 steht im Walvoord-Kommentar:

"Jakobus lässt sich jedoch nicht auf einen langen Disput mit seinem imaginären Gesprächspartner ein. Er spricht ihn unverblümt an: Du törichter Mensch, und kommt auf seine Grundaussage zurück, daß der Glaube ohne Werke nutzlos (argE, "eitel, nichtig") ist. Das Adjektiv "töricht" (kene) wird normalerweise mit "leer, vergeblich oder hohl" wiedergegeben (vgl. mataios, "wertlos, fruchtlos, sinnlos" in Jak 1,26). Ein oberflächlicher Glaube ist tot; doch genauso tot sind leere, ohne Glauben vollbrachte Werke. Jakobus argumentiert hier nicht für die Werke und gegen den Glauben oder für den Glauben und gegen die Werke; seine Aussage läuft ganz einfach darauf hinaus, dssß echter Glaube immer von guten Werken begleitet ist. Geistliche Werke sind der Beweis, nicht der Antrieb für wahren Glauben."

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chrisbyrd  28.12.2021, 15:11

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Gute Frage! Jakobus war Jude und im Gesetz Mose unterrichtet. Dieses Gesetz forderte Opfer, da man gegen Gott und seinen Nächsten sündigte. Als er Jesus als den Messias begriff und der Geist Gottes auch auf ihn ausgegossen wurde, verstand er Jesus als Hohepriester, der sein eigenes vollkommenes Leben als Opfer darbrachte und damit seine Sünden zudeckte, vergab. - Jetzt galt für ihn die Liebe und Dankbarkeit zu Gott und zum Nächsten, indem er allen von dieser Gnade andern erzählte. - Jakobus 2:18 = Glaube ohne Werke ist tot. Nur zu sagen man glaubt, dass es Gott gibt, das machen auch die Dämonen (Vers 17), tun aber das Gegenteil davon was Gott für richtig hält.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das Gebot der Nächstenliebe als königliches Gesetz (Jakobus2.8) im neuen Testament, weil durch dieses Gesetz der Freiheit das verbot einen armen nachteilig zu behandeln das in Jak.2.9 in bezug auf Deuteronomium1.17 erwähnt ist, nicht mehr notwendig wird. wenn die Liebe da ist, braucht man es jemanden nicht mehr extra sagen, den anderen nicht mehr zu benachteiligen, weil in der Liebe jemand den anderen ohnehin nicht benachteiligt, das ist eine Freiheit im neuen Testament, darum ist das neue Testament das Gesetz der Freiheit. grundsätzlich handelt es sich in der Bibelstelle um das neue Testament im Gegensatz zum alten testament.

Den Rabbinern zufolge machte das jüdische Gesetz die Menschen frei (Joh 8,31-35).Jakobus beharrt aber darauf, das das einzige Gesetz der Freiheit das Gebot der Nächstenliebe ist. Denn es hebt alle jüdischen Gesetze auf.

Es geht um die Frage, ob Glauben ohne Werke möglich sind, also wenn ich Glaube, sollte das nicht Komsequenzen für das Verhalten haben? Und Werke können aus dem Glauben heraus geschehen, also ich tue etwas, weil ich glaube, ohne meinen Glauben groß vor mich her zu tragen.

Und Jakobus beantwortet das in Vers 24 selbst: Der Mensch wird aus den Werken gerechtfertigt und nicht aus dem Glauben alleine.

Der Brief ist ja an die Christen der Mittelschicht im syrischen Antiochia gerichtet und ist ein philosophisches Lehrschreiben. Mit der Frage nach den dem Verhältnis zwischen Werken und Glauben bezieht sich Jakobus auf Paulus. Zusätztlich gab es in der Gemeinde, an die der rief gerichtet ist, wohl die Gefahr von Spaltungen zwischen armen und reichen Christen, besonders den wohlhabenden, die in den Mittelstand aufgestiegen sinbd und nur nach Reichtum streben.

Deshlab ist dies eine Ermahnung dieser Personen, dass es nicht funktioniert, zwar zu Glauben, aber gleichzeitig raffgierig zus ein und nichts für die Armen zu tun.


verreisterNutzer  21.12.2021, 16:25

Formuliere den zweiten Teil bitte mal so wie einen dialog. Ich verstehe das Problem nicht,dass die Person dem Autor gibt

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Vor Gott wird man nur als gerecht angesehen, wenn man das stellvertretende Sühnopfer Jesu für sich selbst annimmt, - d.h. man hat verstanden, dass man als Sünder sterben muss und dass Jesus unsere Schuld auf sich genommen und mit seinem Tod gesühnt hat, so dass wir nun mit Gott durch das Vertrauen auf Jesus versöhnt sind und ewiges Leben haben. Wer an Jesus glaubt, handelt nun anders, liebevoller als vorher, aber das sind nur die Früchte der Erlösung, woran man den Glauben eines Menschen erkennen kann. Wenn jedoch jemand als Sünder aus eigener Kraft Gutes tut, um vor Gott gerecht zu erscheinen, dann reicht das nicht. Gottes Gerechtigkeit ist unendlich viel anspruchsvoller.

Ich finde den Satz in Jakobus 2, 18 eher verwirrend, denn beide können Glauben haben und es beweisen.