Was ist Bürgertum (im 18. Jahrhundert)?

6 Antworten

Das Bürgertum war eine Gesellschaftsschicht, die sich vom Adel und Klerus sowie von den Bauern unterschied. Die Bürger zählten jedoch wie die Bauern zum dritten Stand und hatten keinerlei politische Rechte.

Doch auch bei den Bürgern, die vor allem in den Städten lebten, gab es Unterschiede. Es gab reiche Kaufleute, die sich meist durch ihre Kleidung von den einfacheren Handwerkern abgrenzten und besser gebildete Bürger, die auch als „Bildungsbürger“ bezeichnet wurden. Hierunter zählten insbesondere Professoren, Lehrer, Ärzte, Apotheker, Beamte, Richter, Schriftsteller und Künstler. Diese Schicht entstand in Deutschland vor allem gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Aus ihr heraus entwickelte sich die Kritik an der Gesellschaft.

Diese Bürger unterschieden sich von den bürgerlichen Kaufleuten, welche vor allem ihr Vermögen vermehren wollten. Sie waren stolz auf ihre Bildung und gewannen dadurch an Selbstbewusstsein. Sie lernten ihren Verstand zu nutzen und nicht alles als gottgegeben hinzunehmen und begannen die Macht der Kirche oder den Absolutismus zu hinterfragen. So forderten die bürgerlich Gebildeten eine vernünftige Herrschaft ein. Dazu gehörten für sie Toleranz, Gerechtigkeit und Menschenliebe. Dies waren die Ideale der Aufklärung. Später zogen sogar die Revolutionäre in Frankreich ihr Motto aus den Idealen der Aufklärung: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Die Aufklärung wurde zuerst nur in kleinen Gruppen von Adligen, reichen und gebildeten Bürgern verbreitet. Diese Gruppen entwickelten sich vor allem in den Universitätsstädten, in denen sie auch Gleichgesinnte – gebildete Leute – fanden. Später bildeten sich in den Städten Lesegesellschaften, an den Universitäten lehrten die Philosophen der Aufklärung. Zuvor bekamen in vielen Fällen die Dozenten ihre Vorträge von der Kirche vorgelegt. Allgemeine Bildung wurde zum Ideal und das Schulwesen wurde eingerichtet. Bis zu dieser Zeit konnten in Europa noch nicht viele Menschen lesen und schreiben.

Die Schriftsteller begannen nicht mehr von adligen oder kirchlichen Auftraggebern zu leben, sondern für Verleger zu produzieren, die die Werke an Menschen verkauften, die der Künstler gar nicht kannte. Allerdings konnten nur wenige Autoren von ihren Werken leben und mussten deshalb noch nebenbei als Privaterzieher, Fürstenberater oder Privatsekretäre arbeiten.

Um die neuen Ideen zu verbreiten wurden Wochenschriften gedruckt und verbreitet. Durch den Druck von Büchern konnten sich die Bürger auch Bücher kaufen und es entstand erstmals ein Buch- und Zeitungsmarkt in Europa (–> Verbreitung der Aufklärung). Dies bildete eine großartige Grundlage zur Verbreitung für die Aufklärer. Die Bürger forderten die Einräumung von Menschenrechten und die Kontrolle der Herrschenden durch die Bürger in Form von Gewaltenteilung und Wahlrecht.

Die Aufklärung war somit eine Bewegung des aufstrebenden Bürgertums, das am bisherigen politischen Gestaltungsprozess aufgrund der Ständeordnung nicht teilhaben durfte. Die gebildeten Bürger machten sich Gedanken über das Herrschaftssystem, über die Gerechtigkeit und Menschenrechte. Sie lernten eigenständig zu denken und zu handeln, waren den Adeligen geistig nicht mehr unterlegen und forderten deshalb politische Mitwirkung an staatlichen Entscheidungen. Die meisten Adeligen hatten kein Interesse an einer Änderung des Systems, da sie in diesem System bereits große Vorteile genossen hatten. Die Bauern und die Tagelöhner hatten aufgrund der vielen Arbeit keine Zeit sich über das Herrschaftssystem Gedanken zu machen. Zudem konnten die meisten von ihnen nicht lesen. Somit war das Bürgertum der Träger der Aufklärung. Die intelligenten und gebildeten Bürger verstanden die Ideen der Philosophen und der Schriftsteller und setzten sich für die Schulbildung ein. Sie erkannten, wie wichtig Wissen und selbstständiges Denken ist und standen für Menschenrechte und Toleranz ein.

Durch die Aufklärung kam es zur Französischen Revolution und zur Erklärung der Menschenrechte.

Quelle, und mehr Informationen:

https://zeitderaufklaerung.wordpress.com/geschichte/burgertum/

Siehe Punkt 3

Das Bürgertum bestand im 18.Jahrhundert überwiegend wie bereits im Mittelalter aus Bankier:innen, Kaufleuten etc.

Der Unterschied zum Mittelalter ist, dass es stetig wuchs und mehr Einfluss verübte

Leon2w 
Fragesteller
 07.01.2022, 23:03

damit ist doch Die Deutsche Revolution gemeint weil an dem Tag sich die Menschen den Mut bekommen haben sich gegen die Regierung zu stellen. Sie wollten Freiheit und Gleichberechtigung

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Sasimperator  07.01.2022, 23:13
@Leon2w

Ah dann hätte es nicht mehr gereicht, ein Buch zu bestellen!

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das Bürgertum zu dieser Zeit war durchaus oft bereits wirtschaftlich mächtig, aber hatte nichts zu sagen. Der dümmste Adelige hatte mehr zu sagen als der klügste und reichste Bürgersmann.

Es war die Zeit der Aufklärung. Viele mittlerweile Brühmte Dichter und Denker wollten das Bürgertum z.B. mit Hilfevon Theatern aufklären. Sehr bekannt in dieser Szene ist Gotthold Eprahim Lessing mit seinem Werk Nathan der Weise

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