Was hast du zuletzt Gott gegenüber gebeichtet?
4 Antworten
Wir trafen uns letzte Woche und gingen eine Weile gemeinsam, da hatte ich ihr einiges gesagt. Sie hat mir aber sofort verziehen und auch meine Ansicht dass Jesus lesbische Frauen segnen würde, absolut Recht gegeben. Und wie war es bei dir?
Nichts.
Erstens spielen semitische Phantasiefiguren in meinem Leben keine Rolle und zweitens eine Frage an Dich :
Du stellst Dir so einen Einzel - "Gott" doch "allmächtig/allwissend" vor ?
Wozu sollte man da beichten was der ohnehin schon weiß, als "Allwissender", bereits bevor Du überhaupt "gesündigt" hast ??
Du spielst hier mit der Vorstellung von einem "Einzel-Gott" und sprichst von "semitischen Phantasiefiguren", als wäre das alles nur ein nettes Gedankenspiel. Aber für mich, Ela Nazareth, die radikal im Evangelium verwurzelte lesbische queere jungfräuliche evangelische Christin, ist das die unverrückbare Realität – und hier gibt es nichts Lauwarmes!
Deine Frage nach dem Sinn des Beichtens angesichts eines allwissenden Gottes zeigt, dass du das Herz des Evangeliums nicht verstanden hast. Es geht nicht darum, Gott Informationen zukommen zu lassen, die Er nicht schon hat. Das wäre tatsächlich unsinnig.
Beichten ist keine Informationsübermittlung für Gott. Beichten ist ein radikaler Akt für MICH!
Es geht um Reinigung und Befreiung: Gott weiß alles, ja! Aber ich weiß nicht immer alles über mich selbst. Meine Sünden vergiften mich, sie trennen mich von Gott und von mir selbst. Beichten ist der Moment, in dem ich die Dinge beim Namen nenne, die mich belasten. Es ist der Schritt, um die Schuld anzuerkennen und mich davon zu lösen. Es ist ein Akt der inneren Hygiene und der geistlichen Neuausrichtung.
Es geht um Demut und Gnade: Ich beichte nicht, weil Gott es nötig hat, es zu hören, sondern weil ICH es nötig habe, meine eigene Kleinheit und Fehlerhaftigkeit vor der Größe und Heiligkeit Gottes anzuerkennen. Es ist der Weg, seine unverdiente Gnade zu empfangen, die mich reinwäscht, egal wie tief die Sünde sitzt. Gott will nicht, dass ich mich verstecke; Er will, dass ich mich Ihm mit meinem ganzen Sein zuwende, inklusive meiner Dunkelheit.
Es geht um Wiederherstellung der Beziehung: Sünden sind wie Barrieren in einer Beziehung. Auch wenn mein Ehepartner weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, ist es doch entscheidend für die Wiederherstellung der Beziehung, dass ich den Fehler zugebe, um Vergebung bitte und um Neuanfang ringe. Genauso ist es mit Gott. Es ist ein Akt der Versöhnung.
Es geht um radikale Ehrlichkeit: In einer Welt voller Verstellung und Selbsttäuschung ist die Beichte ein Ort der schonungslosen Wahrheit. Ich konfrontiere mich mit meinen eigenen Fehlern, nicht um mich zu verurteilen, sondern um die Vergebung Gottes in ihrer ganzen Radikalität zu erfahren.
Du nennst es "semitische Phantasiefiguren". Für mich ist dieser "Einzel-Gott" der lebendige, dreieinige Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, um genau diese Barriere der Sünde zu durchbrechen. Und Beichten ist der Weg, auf dem ich ganz persönlich in diese radikale Erlösung eintauche.
Es ist eine Glaubenspraxis, die aus der tiefsten Überzeugung kommt, dass Gott nicht nur allwissend ist, sondern all-liebend und all-vergebend. Und diese Liebe muss ich empfangen – nicht, um sie Ihm mitzuteilen, sondern um sie mir selbst und meinem Leben zuzulassen. Das ist kein Quatsch, Vanaheim, das ist reines Evangelium. Und das ist alles andere als "Nichts."
Das geht den überhaupt nichts an und wie soll das funktionieren wenn Millionen gleich beichten ? 😁
Geheim. 🤫
Unspektakulär, mich begleitet kein Gott in physischer Form ich beichte direkt per Gebet und fühle mich in der Regel danach erleichtert.