Was haltet ihr von Enteignungen?
Ich gehe seit diesem Jahr an die Uni, und überall sehe ich dort solche Forderungen aufgeklärt als Sticker. Sind Studenten wirklich so sozialistisch? Ich bin daran gar nicht gewohnt, da ich konservativ erzogen wurde.
7 Antworten
Kann manchmal schon sinnvoll sein (Eigentum verpflichtet!).
Problem ist aber m.M. nach: Wo zieht man die Grenze. Ab wann darf der Staat enteignen und wann darf er nicht? Wer entscheidet das?
Wenn Menschen enteignet werden, betrachte ich das als kriminellen Akt und hätte auch eine angemessene Reaktion auf Lager.
Ich sehe das schon differenzierter und ich bin froh, dass die Menschen immer mehr Gerechtigkeitssinn empfinden.
Beispiel Nummer eins:.xy hat 3 Häuser. Ein Haus bewohnt er , die zwei anderen lässt er verfallen. Wir haben viele obdachlose, die sich über eine warme Unterkunft freuen würden. Aber nein, xy lässt 2 Häuser lieber verfallen, anstatt sie gemeinnützig zur Verfügung zu stellen oder zu verkaufen. Da wäre ich sehr wohl dafür, dass man xy dazu drängt etwas mit den 2 Häusern zu machen oder er wird halt enteignet. Noch besser wäre eine extra hohe steuer, wenn jemand Häuser verfallen lassen würde.
Beispiel Nummer 2. Xyz ist superreich, besitzt 5 Häuser, 4 Autos, 2 Wohnungen. Andere haben aber nichts. Wer braucht reiche? Reich sein ist einfach unnötig. Und wenn man mehr Geld hat, kann man sein Geld ja anders anlegen. Oder 4 Häuser um günstiges Geld vermieten.
Ich bin für viel mehr Gleichheit in der Gesellschaft. Von mir aus kann es reiche geben aber nur dann, wenn es keine Armut mehr gibt
Du vermietest ja! Das ist völlig in Ordnung. Ich spreche von Menschen, die Häuser absichtlich leer stehen lassen. Ich vermiete übrigens auch ;)
Unter Umständen sinnvoll.
Das Wohnungsproblem und die explodierenden Mieten, worauf du wahrscheinlich anspielst, werden damit allerdings nicht gelöst.
Enteignungen können sinnvoll und sogar erforderlich sein, da sonst beispielsweise ein einzelner Grundstückseigentümer sinnvolle Dinge wie den Bau einer Bahnstrecke, die Erschließung eines Wohngebietes etc. blockieren könnte. Sie sind auch dort sinnvoll, wo zentrale Dinge der Infrastruktur staatlicher Kontrolle bedürfen, ich verstehe beispielsweise nicht, warum Strom- und Gasnetze nicht dem Staat gehören.
Aber jenseits solcher - durchaus sinnvoller und dem Gemeinnutzen dienender - Ausnahmen, sind Enteignungen leider unsinnig, sie sorgen am Ende nur für Leistungsdämpfung und sind zudem kurzsichtig, denn wenn man Reiche enteignet, sind plötzlich die vorher nicht ganz so Reichen die neuen Reichen, das Spiel kann man solange fortsetzen, bis niemand mehr etwas besitzt ... Zudem, um das beliebte Beispiel Wohnungen aufzugreifen, dürfen Enteignungen nicht dazu dienen, Menschen Vorteile zu verschaffen respektive Luxus zu finanzieren, genau das würde damit aber passieren.
Welch schöne Träume!
Sollte es keine Reiche mehr geben, wird es eben nur noch Arme geben.
Meine Wenigkeit ist Vermieterin. Sollte mal eine Wohnung wegen Mieterwechsel für wenige Wochen leer stehen, dann nur, weil renoviert wird.
Übrigens bestehen in meinen Obkekten Mietverhältnisse etliche Jahre oder sogar Jahrzehnte lang ... natürlich nur, weil ich eine ganz schlimme Vermiterin bin!
☺️