Was haltet ihr bei jedweder Art von zwischenmenschlicher Beziehung für schlimmer?

Interesse vortäuschen ist für mich bis zu einem gewissen Grad in Ordnung und dient manchmal einfach der Höflichkeit und dem Respekt.

Generell kommt das für mich aber auf die Person und die (gewünsche) Beziehung an.

Interesse vortäuschen ist furchtbar, vor allem wenn es um Freundschaften geht. Da habe ich Erfahrung mit (also dass eine Person so getan hat, als wäre sie mit mir befreundet). Das ging so lang gut, bis ich Ansprüche gestellt habe (dass sie mir gegenüber nicht wie eine Oberchefin verhalten soll, sondern dass sie respektieren soll, dass für mich andere Dinge richtig sind als für sie) und plötzlich ging gar nichts mehr. Dann kam es zu einem "klärenden Gespräch" in dem die Person mir nur erzählte, dass meine Wahrnehmung komplett falsch ist, dass ich ein Problem habe und sie alles richtig macht. Aber bis zuletzt hat sie Dinge gesagt wie "ich schätze dich", "es wäre ja echt schade wenn wir keine Freunde mehr wären" usw. Und ich kam mir dabei komplett verarscht vor. Und das tut weh, weil ich diese Person eigentlich sehr mochte. Zu erkennen, dass das absolut nicht auf Gegenseitigkeit beruht, sondern dass ich mehr so ein Bauer in irgendeinem Ego-Spiel bin.

Deswegen ist meine Antwort ganz klar. Interesse vortäuschen ist viel schlimmer als Desinteresse zeigen. Ich stehe sogar darauf, wenn Leute offen Desinteresse zeigen (es sei denn, sie haben eine Funktion, wie z.B. Ärzte, Rechtsanwalt o.Ä.), weil man weiß, woran man ist und weil das auf eine Art viel lebendiger ist, als wenn irgendwas vorgetäuscht wird. Wenn mir jemand offen sagt, dass er / sie mich nicht mag, feier ich das und würde denken: Das ist dein gutes Recht.

Interesse täuscht man auch in Small Talk Situationen vor.

Desinteresse wirkt sehr schnell beleidigend.

Klarerweise das: Interesse vortäuschen!

Es wird einem was vorgemacht, man glaubt es und ist später bitter enttäuscht!

Ich finde es gut wenn Menschen ehrlich zu mir sind.