Was haben Alexander, Hannibal und Scipio miteinander zutun und was ist an den jeweiligen besonders?

8 Antworten

Alexander hat das persische Großreich mit einer relativ kleinen Armee und letztlich nur durch strategisch-taktisches Geschick erobert - wobei man über seinen Gegner sagen muß, daß ihm alle Eigenschaften eines erfolgreichen Staatschefs fehlten (er war ein eher talentloser Erbe).

Alexanders Reich zerfiel zwar mit seinem Tod, aber 3 der Teilstaaten existierten noch teils sehr lange. Hauptsächlich hat Alexander aber die griechische Kultur weit über die Grenzen Griechenlands verbreitet - letztlich sogar nach Rom, das nicht von A. erobert wurde.

Alexander scheint in seiner Person ein Abbild des homerschen Achilles gesehen zu haben. Für sehr viele spätere Eroberer (erfolgreiche und erfolglose) war Alexander ein Vorbild, dem sie nachzueifern versuchten.

Hannibal war ein karthagischer Feldherr. Karthago und Rom waren damals in einen Konflikt geraten und Hannibal versuchte eine Art Befreiungsschlag, indem er Rom direkt angriff. Er hatte auch eine eher kleine Armee zur Verfügung, die er immer wieder zum Sieg gegen nach Zahl deutlich überlegene, römische Legionen führte.

Scipio trat erst gegen Ende des Krieg auf und besiegte Hannibal (mehrfach). Mit dem römischen Senat zerstritt sich Scipio und zog sich völlig aus der Politik zurück.

Was die drei verbindet - sie waren alle Feldherren. Alexander war außerdem regierender Monarch, Hannibal und Scipio waren lediglich politisch aktiv. Ersterer lebte früher, letztere etwa zur gleichen Zeit.

Militärisch lassen sich die folgenden Unterschiede fest machen: Alexander hatte eine sehr gut ausgestattete und trainierte Armee, was ihm sehr kühne Schachzüge erlaubte, die seine Gegner nicht vornehmen konnte. Natürlich zeigte er auch selbst hervorragende Führungskünste und Anpassungsfähigkeit (er kämpfte sowohl gegen Perser als auch gegen Inder, völlig verschiedene Kulturkreise).

Hannibal setzte vor allem auf kalkulierte Risiken, bei denen er das politische System und die Charakterschwächen seiner Gegner versuchte auszunutzen. Sein strategisches Vorgehen war kühn und unberechenbar, wie seine Überquerung der Alpen. Zu erwähnen war auch sein umfangreiches Spionagenetzwerk und seine charismatische Führung, welche eine große, multikulturelle Armee für mehr als eine Dekade zusammenhielt.

Scipio war vor allem ein geschickter Stratege, der die Karthager systematisch erst in Spanien schlug und dann den Kampf nach Karthago selbst trug, womit er Hannibals Handlungsoptionen einschränkte. Aber auch als Taktiker tat er sich hervor, indem er unorthodoxe Taktiken verwendete, wie eine Lagune zu durchqueren, um eine Stadt einzunehmen, das Lager seiner Feinde in Brandt zu stecken oder seine eigenen Armee zu trennen, damit sie nicht mit Kriegselefanten kollidiert. Bei seinen Männern war er geschätzt und beliebt, auch wenn er eine Meuterei niederschlagen musste.

Fazit: Alle drei charismatisch und innovativ, Alexander und Hannibal waren vor allem Taktiker, Scipio war eher strategisch orientiert, aber taktisch ebenso begabt.

Alle drei: fähige Heerführer, strategische und taktische Genies

A.: König eines Kleinstaates, der sich zum Herrn des ganzen Nahen Ostens macht

H.: Feldherr, der die Politik seines Staates dominiert und als Einziger Rom fast vernichtet hätte

S.: Feldherr, eingebunden in das System der römischen Republik, der seinen Staat rettet und den weiteren Aufstieg Roms einleitet

nax11  22.02.2018, 22:23

A: Vorsicht bei der Bezeichnung Makedoniens als Kleinstaat. Athen hatte zuvor bereits ein recht große (Kolonial-)reiche gegründet und Sparta war durchaus ebenbürtig. Beide waren eindeutig lokale Großmächte im östl. Mittelmeer (die persische Invasionsversuche mehrfach abwehrten).

Makedonien (unter Philip) hatte sich zur griechischen Vormacht entwickelt. Bei Alexanders Thronbesteigung war Makedonien mindestens eine dominante, lokale Großmacht - wenn man es aus externer Sicht betrachtet, dann hat man Makedonien sicher als Großmacht und Persien als Supermacht gesehen - diese Begriffe existierten damals natürlich noch nicht.

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Außer der hier schon geschriebenen Tatsache, dass alle historische Feldherren waren, ist vielleicht noch zu erwähnen, dass Scipio und Hannibal direkte Gegenspieler in den Punischen Kriegen waren, der eine auf Seiten Roms, der andere auf Seiten Karthagos.

das waren alles Feldherren gewesen die eine gigantische Armee befehligt haben.

Zur damaligen Zeit waren sie sehr erfolgreich, nur die Eroberungen die waren nicht sonderlich dauerhaft.

MKausK  22.02.2018, 20:59

von Scipio schon..nach seinem Sieg wurde auf die Trümmer 'Karthagos Salz gestreut....

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nax11  22.02.2018, 22:14
@MKausK

Stimmt - Rom war brutal, aber immens erfolgreich - auch über sehr lange Zeiten betrachtet.

Aber Alexanders (erobertes) Reich zerfiel zwar mit seinem Tod in 4 sogen. Diadochenreiche, aber 3 von denen existierten noch recht lange. Der Haupt-effekt war aber kein politischer, sondern ein kultureller: die griechische Kultur wurde sehr weit verbreitet und dominant. Sogar im späteren Rom, das Alexander nie erobert hat.

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blackhaya  22.02.2018, 22:20
@nax11

Eigentlich lief es umgekehrt die Römer haben Griechenland erobert und noch gleich die Kultur mitgeklaut.

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