Was gefällt nicht mehr an unseren Schulen?


30.08.2023, 11:46

Eine negative Entwicklung bei der Schulqualität in Deutschland hat auch der heute erschienene "Bildungsmonitor 2023" der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) festgestellt. Die INSM ist eine Tochtergesellschaft des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW).

Laut der Studie ist das Bildungsniveau in Deutschland im Langzeitvergleich bis 2013 in vielen Feldern gewachsen, danach aber kontinuierlich zurückgegangen.

4 Antworten

Ich würde eher fragen, was nicht mehr mit den Schülern stimmt!

Die Frustration mit dem Schulsystem steigt, weil eben nur noch Deppen dabei heraus kommen. Aber die Schule kann eben nicht das reparieren, was schon zu Hause kaputt gemacht wurde.

Erstmal müssen die Eltern wieder ihre Erziehungspflichten erfüllen bevor sie weiter raunzen, warum die Lehrer nichts beibringen können!

Wenn Lehrer erst daran arbeiten müssen, dass Kinder ihnen zuhören können, dann bleibt eben keine Zeit auch tatsächlich zu unterrichten.

Also ich glaube, dass die Kinder und Jugendlichen mit dem Leistungsdruck überfordert sind. Früher (ganz früher) sind wirklich nur die ganz schlauen aufs Gymnasium gegangen und alle anderen auf die Mittelschule und haben dann eine Ausbildung gemacht. Und heute sind fast alle aufm Gymnasium und wenn's da nicht läuft, dann gibt's halt Nachhilfe. Dadurch steigt natürlich der Frust. Das Problem ist glaube ich, dass die Eltern unbedingt das "beste" für ihr Kinder wollen und es dann nicht zulassen, wenn es vielleicht nicht Abi machen will, sondern einfach nur eine Ausbildung.

Ich denke, eine der Ursachen über die steigende Unzufriedenheit ist ein falscher, zu überhöhter Anspruch an die Schule.
Dieser Anspruch besteht nicht nur in den Köpfen der Eltern, bzw. der Bürger , sondern ist (leider, meiner Ansicht nach) auch gesetzlich verankert.

https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/BayEUG-1

Unter diesem Link habe ich gefunden:

Art. 1

Bildungs- und Erziehungsauftrag

(1) 1Die Schulen haben den in der Verfassung verankerten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu verwirklichen. 2Sie sollen Wissen und Können vermitteln sowie Geist und Körper, Herz und Charakter bilden. 3Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religiöser Überzeugung, vor der Würde des Menschen und vor der Gleichberechtigung von Männern und Frauen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefühl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft, Aufgeschlossenheit für alles Wahre, Gute und Schöne und Verantwortungsbewusstsein für Natur, Umwelt, Artenschutz und Artenvielfalt. 4Die Schülerinnen und Schüler sind im Geist der Demokratie, in der Liebe zur bayerischen Heimat und zum deutschen Volk und im Sinn der Völkerversöhnung zu erziehen.

(2) Bei der Erfüllung ihres Auftrags haben die Schulen das verfassungsmäßige Recht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder zu achten.

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Dieser Gesetzestext bezieht sich nur auf das Bundesland Bayern, aber ich denke, er ist grundsätzlich auch in anderen Bundesländern ähnlich formuliert.

Wenn die Verantwortung für Erziehung, die meiner Meinung nach die Verantwortung der Eltern sein sollte, der Schule übertragen wird, bleibt für die Bildungsaufgabe der Schule kaum noch Raum.

Hinzu kommt, dass aus dieser Misere oft falsche Schlüsse gezogen werden. Die auschließliche Forderung nach mehr Geld ist nicht die alleinige Lösung. Man sollte das Augenmerk eher auf das gesamte Schulsystem, will heißen, auf Pädagogik, Didaktik und Lehrinhalte lenken.