Was gefällt euch an dem Beruf Fachinformatiker?

2 Antworten

Ich bin seit Mitte 2020 ausgelernte Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung und mein Betrieb ist auf Webentwicklung spezialisiert.

Was mir nicht gut gefällt:

  • Die Berufsschule ist beschissen, etliche Lehrerausfälle, man lernt teilweise eine Thematik so als wäre sie noch brandaktuell, dabei wird sie seit Jahren nicht mehr so eingesetzt. Das ist aber wahrscheinlich ein Problem bei vielen Ausbildungen...
  • Der Beruf ist soo vielfältig und komplex. Hätte ich vorher in einem Betrieb mit einer anderen Ausrichtung ein Praktikum gemacht, dann hätte ich vermutlich den Beruf nicht gewählt. Man wuss wirklich genau schauen, welche Bereiche es gibt und danach entscheiden. Aber das ist natürlich auch schwierig zu überblicken, wenn man sich eine Ausbildung sucht. Und ein weiterer Punkt ist, dass aufgrund dieser Vielfältigkeit auch nicht direkt in der Berufschule das gelehrt wird, was du eigentlich für deine Berufsausrichtung brauchst.

Ansonsten, um mal weg von der Berufsschule zu kommen:

  • Teilweise ist der Beruf auch sehr stressig. In meiner Agentur haben wir Konzepter, die erstmalig sich ein Webseitenkonzept überlegen (wie soll die Webseite aufgebaut sein, was soll sie vermitteln?, ...), Designer, die ein Layout erstellen und wir Entwickler, die das ganze dann umsetzen können. Für wann das umgesetzt sein soll, gibt es meist Deadlines. Verschiebt sich die, dann wird meist dem Entwickler die Schuld gegeben.
  • Jeder schaut auf dein Endprodukt drauf - ist einerseits schön, aber anderseits lädt auch jeder die Kritik bei dir ab. "Da passt etwas noch nicht. Warum funktioniert es im Safari nicht? Hier ist noch ein Bug. Das ist noch nicht so performant"

Ansonsten macht mir aber der Beruf Spaß, eben weil er auch so vielfältig ist und man ständig etwas neues dazu lernt. Am Ende ist man auch auf das Endprodukt stolz und kann sagen "das habe ich gemacht" :)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
MrMixAlpak  05.02.2023, 18:16

Wie findest du die Tatsache das aber alles was du erschaffst nur digital ist? Also nichts greifbares.
Und was genau ist für dich so abwechslungsreich an dem Job? Das man sich immer wieder in neue Bereiche einarbeiten muss?

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TheTrueSherlock  07.02.2023, 22:21
@MrMixAlpak

Das Endprodukt ist zwar "nur" digital, aber dennoch kann ich es sehen. Da ich im Frontend-Bereich tätig bin, kann ich auch mein Handy rausholen und sagen "das da habe ich gemacht". Wenn man dann auch weiß, was alles dahintersteckt und eine Animation beispielsweise erst nicht richtig klappen wollte, dann ist man am Ende stolz, wenn man es doch hingekriegt hat :)

Mich stört hin und wieder nur, dass ich für keinen höheren Zweck arbeite. Das was ich umsetze dient primär als weitere Werbung für den Kunden. Ich glaube ich bräuchte noch etwas mit mehr Sinn. Wenn ich Internetauftritte umsitze, die über wichtige Themen informieren, revolutionäre Apps, die dem Umweltschutz, der Nachhaltigkeit oder dem gesünderen Kochen dienen, dann hätte das für mich noch einen größeren Mehrwert.

Abwechslungsreich ist in dem Job, dass man immer wieder dazu lernt (und auch muss). Es gibt sehr viele Programmiersprachen und wenn man die Firma wechselt, dann wird man auf jeden Fall auf neue Dinge stoßen. Aber auch in der gleichen Firma hat man immer wieder neue Herausforderungen. Man muss sich in neue Themen einlesen oder stoßt auf Fehler, die nicht nach dem Schema F zu beheben sind. Manchmal fühle ich mich wie ein Detektiv auf der Arbeit, wenn ich auf Spurensuche gehe, warum dieser eine Bug auftritt. Man muss verschiedene Stellen checken, sich Stück für Stück vorarbeiten... Das fordert mich und ist alles andere als langweilig.

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Fachinformatiker haben viele verschiedene Fachrichtungen.