Was bringt Abitur, wenn man nicht studieren will?
Hi!
Ich (19) mache Abitur und habe bereits meinen Ausbildungsplatz sicher (für mehr Infos siehe hier). Ich möchte später irgendwann noch studieren. Möchte mir halt Zeit lassen usw. Jedenfalls habe ich eine Freundin (18), die auch Abitur macht, allerdings sagt, dass sie definitiv niemals studieren will. Sie wird nach dem Sommer eine Ausbildung Industriekauffrau machen.
Die Frage, die ich mir stelle ist: Ist ihr Abitur in dem Fall nutzlos, wenn sie niemals studieren wird? Ist sie umsonst 13 Jahre zur Schule gegangen? Wenn nein, was bringt ihr dann da Abitur? Was für ein Zweck erfüllt es bei ihrem Fall? Was für Vorteile?
8 Antworten
Sie ist ja dann allenfalls "umsonst" 3 bzw. 4 Jahre zur Schule gegangen. Mit einem Kindergartenabschluss bekommt man noch keine Ausbildungsstelle. Man sollte doch zumindest nach der 9. Klasse den Hauptschul-, bzw. nach der 10. Klasse den Realschulabschluss geschafft haben. Und von da aus sind es eben noch 3 Jahre bis zum Abitur.
Im Grunde sind ja die Ansprüche an die Realschule und das Gymnasium nominell die gleichen (weiß ich aus meiner eigenen Schulzeit, wo ich den direkten Vergleich hatte). Auf dem Gymnasium ist man halt drei Jahre länger, hat andere Schwerpunktfächer und muss eine zweite Fremdsprache nehmen. Wenn man bereits mit 16 weiß, was man will, ist es sicherlich kein Fehler, die Schule mit der mittleren Reife abzuschließen und eine Ausbildung zu machen. Es ist aber auch kein großer Fehler, das Abitur zu machen und dann festzustellen, eine Ausbildung machen zu wollen. Man hat durch diese Konstellation sicherlich gewisse Vorteile, weil man einfach drei Jahre mehr Zeit hatte, Kompetenzen aufzubauen, die im Beruf später eventuell wichtig sind. Aber man ist eben auch drei Jahre älter.
Von daher hat alles seine Vor- und Nachteile. Vergeudet ist die Zeit nicht. Man gewinnt etwas, hat dafür aber auch Zeit investiert. Am Ende würde ich es eine Nullrechnung nennen. Wenn man Karriere machen will ohne zu studieren, was bei Mittelständlern durchaus möglich sein sollte, dann ist es auf alle Fälle vorteilhaft, ein Abitur im CV stehen zu haben.
Erstmal...nur weil man Abi hat, muss man nicht studieren!
( Ich bin ein Jahr vor dem Abi abgegangen, weil ich meine Wunschausbildung bekam und keine Lust mehr auf Schule, ungerechte Benotung, sinnloses Zeug lernen, hatte. Ansonsten hätte ich Abi durchgezogen, wäre aber nicht studieren gegangen. Kein Interesse!).
Mit Abi stehen einem alle Türen offen. Mann kann die Ausbildung verkürzen. Bewerber mit (Fach-)Abi werden oft bevorzugt aus diversen Gründen.
Sie kann später immer noch studieren. Keiner weiss, was kommt.
DU siehst es sehr strange. Es ist ihre Entscheidung, ihr Leben.
Zu der Zeit hätte ich auch gesagt dass ich niemals studieren will.
Ein paar Jahre später sieht man das vielleicht anders, da ist es dann kein Nachteil, schon eine Hochschulzugangsberechtigung zu haben.
Außerdem: Bildung ist nie umsonst!
Ich habe nicht behauptet, dass Bildung nutzlos ist, aber ich frage mich, was ihr die Funktion des Abiturs dann noch bringt.
Keiner kann in die Zukunft schauen. Wie gesagt, ich hab das damals so ähnlich gesehen wie deine Freundin. Ich hatte die Nase voll vom Lernen und wollte was praktisches machen, also eine Ausbildung.
Während der Ausbildung ist mir dann aber klar geworden, dass ich diesen Beruf ungern bis zur Rente ausüben wollte.
So ist dann sukzessive der Wunsch in mir gewachsen, doch noch eine Uni zu besuchen. Zwei Staatsexamina später war ich sehr froh, dass ich diesen Schritt gewagt hatte.
Ich gebe deiner Freundin 2 Jahre bevor sie anfängt, ähnliche Überlegungen anzustellen. 😜
Werd' ich an sie weitergeben😜 Sie ist, aber schneller, sie braucht maximal 1 Jahr 😜 Darf ich fragen, wofür sich deiner Meinung nach Bildung auszahlt? (ich stelle die Frage, weil du "Außerdem: Bildung ist nie umsonst!" geschrieben hattest)
Hab ich vergessen. Aber es kam irgendwas mit öffentlichem Recht und Privatrecht drin vor. 😅
Alleine das Papier wo drauf steht dass man Abi hat, hält einen alle Türen auf.
Mit 15 hab ich gesagt, mir reicht ein Realschulabschluss... mit 20 hab ich gesagt, ich möchte Studieren, also reicht der Real doch nicht mehr.
Davon abgesehen ist Allgemeinbildung nie verkehrt.
Die Funktion liegt darin, dass sie einen Nachweiß hat, der ihr beweist, dass sie berechtigt ist an einer Hochschule zu studieren. Die meisten die ein Abitur haben und eine Ausbildunh beginnen, bilden sich danach auf unterschiedlichen Wegen nochmal weiter. Selbst wenn man aber nicht studieren möchte kann man damit beweisen es potenziell zu können ;)
Aber da man in den wenigsten Fällen mit 18 das Gleiche machen will wie mit 28 ist deine Frage eher sinnlos.
Natürlich muss man dann nicht studieren. Das will doch garnicht behaupten, mich interessiert nur, was für eine Funktion Abitur für sie haben könnte bzw. welche Vorteile, wenn sie wirklich nie studieren sollte. Ich bin nur neugierig.