GuGuMo: Was bereust du in deinem Leben am meisten?

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Guten Tag,

ich bereue in dem Sinne nichts und "rückgängig machen" würde ich auch nichts, aber es gibt doch eine Situation, wo man sich heute als Erwachsener fragt, warum das eigentlich passieren musste. Damit meine ich die (von anderen für mich entschiedene) Thematik, dass ich 2001 auf die Realschule wechselte. Eigentlich sollte ich auf die Hauptschule gehen mit meinen Freunden aus der Siedlung, aber ich war "leider" ein sehr guter Grundschüler mit Gymnasial-Empfehlung und meine Lehrer sagten alle, was sei das für eine Verschwendung. Die riefen sogar bei uns zuhause an und einer hat meinen Opa auf dem Norma-Parkplatz (!) deswegen belästigt. Ich kam in eine schlimme Klasse, es folgten sechs mehr oder weniger problematische Jahre, die ich wohl nur durchstand, weil ich hart im Nehmen war und es keine Alternative gegeben hätte. Habe es hinterher mit ca. 25 Jahren mal einem dieser damals federführenden Lehrer gesagt (das konnte ich mir nicht verkneifen, obwohl es wahrscheinlich ein fieser Nachtritt war), der hat sich dann entschuldigt und ziemlich betroffen gemeint, er habe von dem Übel nie erfahren, aber man habe es ja im Vorfeld nicht wissen können. Einmal habe ich den Mann an der Bushaltestelle gesehen, wie er zu einem der ekligsten Mobber ganz leise gesagt hat ... er sollte vielleicht in Zukunft aufpassen, bei wem er was macht, aber solange er hier der Konrektor ist, wird ihm schon nix passieren. Ist 20 Jahre her, ich bin immer noch fassungslos. 

Mehr muss ich dazu nicht sagen, es regt mich in gewisser Weise immer noch auf und es hat Gründe, warum ich keine Kontakte mehr zu Mitschülern wünsche und es mich derzeit ziemlich aufregt, dass mich eine ehemalige Mitschülerin gegoogelt hat und über die berufliche Mailadresse anschrieb, obwohl sie genau weiß, dass ich so was nicht wünsche und mein Cousin in meiner Heimatstadt ihr vor einigen Wochen auch schon erklärt hat, dass ich das nicht will.

Im Nachhinein war die Realschule aber zumindest so gesehen nicht völlig schlecht, weil ich den Abschluss erreicht habe, die Noten gut waren und ich nahtlos weitermachen konnte. Wobei ich meinen Weg wahrscheinlich auch als guter Hauptschüler ggf. mit Werkrealschulabschluss gepackt hätte.

Ansonsten gedenkt mir noch was: Eine gute Freundin und ich galten 2004 schon als Paar, leider aber waren wir als Teenies mit 13/14 einfach viel zu unsicher und zu verklemmt, um zu den Gefühlen zu stehen (sie hat mir Jahre später gestanden, dass von ihr auch welche da waren und teilweise noch seien - bei mir ist es doch genauso). Wir haben uns gegenseitig besucht und es war richtig schön, auch ihre Eltern waren sehr nett und zu mir total vorurteilsfrei, anders als viele andere; viele Eltern mochten mich als "Ausländerkind" nicht und das sollte ich später auch in einer Beziehung erfahren. Mit gewissem Anlauf hätte das was werden können. Ich bekam allerdings zuhause, nachdem man erfahren hatte, dass wir uns sehr gut verstanden und auch privat Kontakt hatten (also außerhalb der Schule, mailten, SMS schrieben, uns bei ihr trafen oder bei mir, wenn ich allein daheim war oder sonst wo) an einem Abend im September 2004 recht unmissverständlich mitgeteilt, dass man die Familie des Mädchens nicht mag und eine Beziehung zwischen uns äußerst ungern sehen würde. Es blieb letztlich bei einer reinen Freundschaft. Heute frage ich mich fast 20 Jahre später manchmal schon, was passiert wäre, wenn ... auch wenn ich "gut versorgt" bin, denke ich schon ... ach, ich hätt' vielleicht selbstbewusster sein sollen, aber andererseits - mit 14 ist man das nicht einfach so; vieles sagt sich so leicht.

Am Ende halte ich es aber mit Wolfgang Petry. Auch er hatte 2000 "nichts von alledem bereut". Schönes Wochenende allerseits!

https://www.youtube.com/watch?v=CkTJqXvL73g

Das ist jetzt schon fast 20 Jahre her, da war ich mal ziemlich naiv und bin auf einen Ganoven hereingefallen. Ich war in der Sparkasse, da hat mich ein Mann angesprochen, wollte wissen, wie es mir geht . Da habe ich gesagt, dass es mir nicht gut geht, war ja damals auch schon chronisch krank. Da hat er gesagt, er kennt mich aus dem Krankenhaus und will mal privat mit mir reden. Ich war nun schon sehr oft im Krankenhaus, konnte mich nicht an ihn erinnern. Ich habe dann noch Geld abgehoben am Automaten, er muss dabei wohl beobachtet haben, welche Pin ich eingegeben habe. Als wir bei mir zu Hause waren, war ich in der Küche und habe meine Einkäufe ausgepackt, in der Zeit muss er wohl meine Ec-Karte aus meiner Handtasche im Flur genommen habe. Ich glaube, damals war gerade irgendwas mit meiner Lampe im Bad, er hat gesagt, er will das reparieren, aber er braucht dafür einen grösseren Schraubenzieher, den will er von zu Hause holen. Als er weg war, habe ich gemerkt, dass meine EC-Karte weg ist, habe dann gleich angerufen und die sperren lassen. Damals war ein Dispokredit auf meinem Konto, ich glaube 1000 Euro, den hat er abgehoben. Zum Glück hat die Sparkasse mir das Geld ersetzt.

Ich weiß nicht, ob ich es mehr bereue, dass ich damals vom Boulderblock gesprungen bin oder dass ich diesen einen Jungen immer abweisend behandelt habe obwohl er mich sehr mochte.

Meine erste Partnerschaft mit einem, der mich kontrollieren wollte, mich die ganze Hausarbeit hat machen lassen, mir Vorschriften zum Aussehen gemacht hat (Haarlänge, Kleidung ...) und dabei selbst nur in Jeans und T-Shirt rumgelaufen ist.

Andererseits habe ich in der Zeit auch viel gelernt.

Hallo,

was ich am meisten in meinem Leben bereue ist dass ich meiner Familie, mit der ich nicht ohne Grund sobald ich volljährig war den Kontakt vollkommen abgebrochen hatte 10 Jahre später wieder eine Chance zu geben.

Nach anfänglichem wieder annähern ohne in irgendeiner Weise die Vergangenheit auch nur ansprechen und aufarbeiten zu können, musste ich leider feststellen dass es genauso weiter ging wie damals und der Grund war warum ich den Kontakt abgebrochen hatte.

Deshalb habe ich den Kontakt vor einiger Zeit wieder abgebrochen. Keiner kann einen so sehr verletzen wie die Menschen die einen so erzogen haben sie als die Respektspersonen in seinem Leben zu sehen.