Was bedeutet "Lastgradient" im Zusammenhang von Kraftwerken

1 Antwort

Unter dem Lastgradienten versteht man die Leistungsänderung pro Zeit, die ein Kraftwerk erreichen kann.

Bei den Großkraftwerken muss die Last "langsam" verändert werden, z.B. damit die Turbine gleichmäßig aufgewärmt wird. Der Läufer ist ein relativ leichtes Bauteil (Im Vergleich mit dem Gehäuse) Der erwärmt sich daher schneller als das Gehäuse. Um einen möglichst guten Wirkungsgrad zu erreichen ist der Abstand zwischen Lauf- und Leitschaufeln gering. Erwämt sich nun der Läufer zu schnell, dann wird dieser Abstand aufgebraucht und die Schaufeln berühren sich und zerstören die Turbine. Das Hochdruckgehäuse ist sehr dick und es wird von innen nach außen aufgewärmt. Ist der Temperaturunterschied zu hoch, so treten im Gehäuse Spannungen auf, die das Gehäuse schädigen können. Ich kenne eine Anlage, da ist das Gehäuse an der dünnsten Stelle ca. 20cm dick.

Dieses wird über ein WT-Gerät ermittelt.

Bei den Dampfturbinen ist es in der Regel so, dass die Turbine den Gradienten bestimmt. Der Kessel ist in der Regel dynamischer. Daher haben die Gasturbinen i.d.R. den höchsten Lastgradienten.

HarryHirsch4711  01.10.2013, 17:00

Noch dynamischer sind Pumpspeicherkraftwerke, den riesigen Kugelhahn öffnen und das Wasser treibt die Turbine an....

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ulrich1919  19.11.2016, 20:50
  1. Die Gasturbinen haben i.d.R. den höchsten Lastgradienten, weil die Drücke im Innern weniger hoch sind und deshalb das Gehäuse weniger dickwandig ist.
  2. Der Dampfkessel ist in der Regel dynamischer bis zu einem gewissen Lastunterschied, wobei das Speicherverhalten des Dampfraumes ausgenützt werden kann. Für sehr große Laständerungen reagiert er Dampfkessel auch sehr träge.
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