Warum wurden Pferde damals anders behandelt als heute?

24 Antworten

"Damals" schwang man sich mit Sicherheit nicht auf ein sattelloses Pferd um damit über die Wiese zu fetzen.... jeder hätte gewusst, dass das gefährlich werden kann und man wollte, wie bereits beschrieben, das "Arbeitsgerät" Pferd nicht "beschädigen". 

So wie sich heute darüber beklagt wird, dass manche ihre Pferde als "Sportgerät" sehen, so wurden Pferde früher als "Arbeitstiere" angesehen. Die freizeitmäßige Haltung so wie heute hat es wohl eher selten gegeben, weil sich das kaum einer leisten konnte. 

Die Pferde vom Militär wurden soweit ich es mal gelesen habe, alle gleich ausgebildet, damit sie jeder Soldat reiten konnte. Damals dürfte es vermutlich auch nur eine einheitliche Reitweise gegeben haben und nicht zig verschiedene. So wurde - wie z.B. auch beim Fahren - über lange Zeit eine Reitlehre entwickelt, die einerseits dafür sorgte, das jeder das Pferd auch reiten konnte und andererseits, dass die Pferde auch möglichst lange reitbar geblieben sind. 

In der heutigen Zeit werden die Pferd teilweise im wahrsten  Sinn des Wortes krank gepflegt. Es gibt zig Tausende Futtermittelchen für mehr Gelassenheit, für mehr Leistungsfähigkeit, für dies und jenes, was im Endeffekt aber nur dem Produzenten und dem Verkäufer solcher Futter hilft. Gleiches gilt für die oftmals im Übermaß erfolgende Fütterung von Leckerlie. Durch das Aufkommen verschiedener Reitweisen und der häufigen Abneigung gegen Dressurreiten und der Auffassung, dass diese ausschließlich für Turniere bestimmt ist, laufen viele Pferde auch wesentlich schlechter als früher. Früher wurde auch das Wissen um die Tiere von Generation zu Generation weitergegeben, von wem will man in der heutigen Zeit als Pferdebesitzer lernen ? Die Opas und Omas oder Eltern hatten normalerweise oft nichts mit Pferden am Hut, also hat man heutzutage nur die Möglichkeit, von der Erfahrung von Stallkollegen oder des Stallbesitzers zu lernen. Wenn man denn das Glück hat, man hat tatsächlich welche, die sich noch auskennen und nicht wie man selber nur "gefährliches Halbwissen" besitzt. 

Die Ausbildung der Reiter wird meiner Meinung nach auch immer schlechter. Während früher noch das Reiten von der Pike auf gelehrt und gelernt worden ist, möchte heute jeder ein schnelles Erfolgserlebnis. Und sich möglichst nicht plagen beim Reiten lernen. Statt zu Reiten wird das Pferd "ausgerüstet". Mit Bandagen, Glitzerschabracken passend zum Wochentag etc. 

Durch die mit dem Internet einhergehende Selbstvermarktungsmöglichkeiten und die mangelnde korrekte Selbsteinschätzung einiger Pferdemenschen ist es dem Laien manchmal auch gar nicht mehr möglich, zwischen gutem und schlechtem Reitunterricht zu entscheiden. Die Angebote klingen so ziemlich alle gleich gut, ob das, was man von sich selbst behauptet, auch tatsächlich wahr ist, findet man oft nur selber raus und oft auch nur dann, wenn schon irgendwas schief gegangen ist. 

Ich habe schon Websiten von Leuten gesehen, die ich persönlich habe reiten sehen und die gerade mal in eigenes Pferd im Griff haben, die dann im Internet großkotzig Reitunterricht und sogar Ausbildung oder gar Problempferdeberitt anbieten. 

Na ja was heißt besser und gesünder.... Wenn man sich Mal so die Aufzeichnungen anschaut, wie es zu.B. den Omnibuspferden in Paris ging oder den Pferden in den Mienen, oh nicht zu vergessen den Büchern die elendig im Krieg verreckt sind, würde ich nicht unbedingt von "besser" sprechen.

Woher immer diese romantisierte Vorstellung kommt, dass früher alles besser war - keine Ahnung.

Wenn dich das interessiert kann ich dir das Buch "Das letzte Jahrhundert der Pferde" empfehlen und vor allem dich da Mal durch die Quellen und Literaturangaben zu arbeiten. Alleine das Bildmaterial lässt ein überlegen, was denn "besser" war.

Kommt natürlich auch drauf an, was man als Vergleichswert nimmt.

Die alten Bauern die ich kannte haben auch nicht oft den TA gerufen, da ging der "Gaul" aber auch stockelahm noch vorm Karren - läuft ja noch.

Ich bin der Meinung, dass man sich einfach weiter entwickelt hat. Nicht nur Pferde behandelt man anders als früher. Viele Mütter lassen ihre Kinder nicht alleine raus und und und. Man ist heute vorsichtiger und weiß über Gefahren bescheid. Es ist einfach eine andere Zeit.

LG Micky 357

Welches "damals" meinst du? Wer ritt bitte "damals" ohne Sattel...? In unsren Breitengraden eher niemand, da die Pferde entweder zu Militärzwecken im Gebrauch waren oder als Arbeitspferde in der Landwirtschaft.

GsD hat sich in der Reiterei die letzten Jahre nicht nur Negatives bzw. Unnötiges entwickelt (Bandagen, Gamaschen, Eindecken, Futter,...) sondern auch ein Bewusstsein für die Gesundheiterhaltung der Pferde entwickelt: Haltungsformen wie Offenstall, Aktivstall und Reiten mit passender Ausrüstung (der gut passende Sattel schützt dann mal in 1. Linie den Pferderücken!) u. entsprechender Gymnastizierung. Auch in der Freizeitreiterei. Das Pferde früher - was auch immer früher für dich ist - älter wurden, stimmt nicht.

Und ja, ich behandle Pferde wie Pferde. Was aber nicht heißt, dass es mir wurscht ist, ob ich ihnen Unwohlsein oder schlimmstenfalls Schmerzen zufüge... wer keine Lust hat, auf die Bedürfnisse eines Tieres einzugehen u. darauf Rücksicht zu nehmen, sollte sich einfach fernhalten u. gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Früher war meiner Meinung nach nicht immer alles besser...

Zb gab es damals die steh Haltung in der die Pferde ganz eng nebeneinander standen und so kurz angebunden waren das sie sich nicht mal hinlegen konnten wenn sie erschöpft waren...

Zum anderen wurden Pferde damals als jagt und kriegstiere eingesetzt wobei viele (2mio im 2 Weltkrieg) erschossen worden sind also auch nicht besser als heute

Aber in einem hast du recht...

Heutzutage gibt es einfach viel zu viele meiner meinung nach nicht korrekte Arten mit Pferden um zu gehen zb mächtigkeitsspringen, Sporen in falschen Händen, viel zu jung angerittene Pferde zb für Pferderennen, rollkuren

Ich habe nichts gegen sporen sollten aber nicht in die falschen Hände gelangen

Woher ich das weiß:Hobby