Warum wurden neue und gute wissenschaftliche Theorien fast immer bekämpft?

5 Antworten

Zunächst einmal ist beim ersten Erscheinen einer neuen Theorie ja nicht sogleich klar, ob diese Theorie wirklich gut ist. Schaut man in die Wissenschaftsgeschichte hinein, dann kann man entdecken, dass unendlich viele Theorien publiziert wurden, die sich als viel zu wenig statistisch abgesichert herausgestellt haben, viel zu oft spielte der Zufall eine große Rolle, oftmals waren die Abhängigkeiten lediglich Koinzidenzen und keine kausalen Relationen, und sehr viele Ideen erwiesen sich einfach als falsch.

Daher ist es durchaus verständlich, dass man neuen wissenschaftlichen Theorien in der Regel mit großer Skepsis entgegentritt. Beispiel: Ich selbst habe in meinem Leben sicher schon so 15 mal große Artikel in leidlich seriösen Zeitschriften und Magazinen gelesen, wo die Autoren mit riesigem Aufwand verkündeten, dass mit ihren "Befunden" Darwin "widerlegt sei". Die Evolutionstheorie müsse zumindest völlig umgeschrieben, wenn nicht gar zu den Akten gelegt werden. Da hatten dann irgend welche Biologen in einer Unterwasserhöhle vor Sumatra eine Spinnenart entdeckt, deren evolutive Genese sie spontan nicht mit der darwinistischen Theorie erklären konnten und nun daraus folgerten, dass damit die bestehende Theorie der Evolution "falsch sei". Eine sicher grandiose Anmaßung, weil gerade die Evolutionstheorie zu den am besten abgesicherten wissenschaftlichen Theorien gehört.sie hatten einfach zu wenig Forschungsaufwand getrieben.

Bilanz: Wirkliches Neuland in der Wissenschaft zu entdecken, ist heute nur noch mit extremen apparativen Aufwand und enormen finanziellen Mitteln möglich, wobei meist auch nur noch ganze Forschergruppierungen hier erfolgreich sein können. Früher war das sicher anders, wo brillante Entdecker oftmals nur durch akribisches Hinschauen und Analysieren hochinteressante neue Effekte entdecken konnten (z.B. die Entdeckung der Mikroorganismen und ihrer Bedeutung für den Menschen (Robert Koch)).

Eine neue Theorie muss erst mal unter Beweis stellen, dass sie die bessere Theorie ist. Wenn sie sich als solche erwiesen hat, wird sie sich über die Zeit hinweg schon durchsetzen.
Wobei man alte Theorien auch schon mal aus praktischen Grüunden beibehält, wenn sie gute Näherungen und leichter verständlich sind.

Ob sie gut waren, das stellte sich meistens erst später heraus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil mit jeder Theorie eine bestimmte Methode und Praxis, ein bestimmtes Interesse, ein bestimmter Zweck, eine bestimmte Möglichkeit, ein bestimmtes Mittel oder Technologie verbunden ist - und deren andere ausgeschlossen, oder vernachlässigt werden.

Weil es gesund ist.

Man will ja sicher stellen dass wir unsere Theorien und unser Wissen verbessern und nicht einfach ändern.

Wenn wir alles direkt hinnehmen würde ohne es in Frage zu stellen würden wir uns ziemlich schnell vernichten :)

Von welchen Theorien sprichst du denn?


l3487171 
Fragesteller
 06.02.2023, 17:11

z.B. das ohmsche Gesetz. Aber es gibt ja viele Beispiele. Relativitätstheorie, Heliozentrismus

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