Warum wurden in der Bibel in ein paar Texten Worte hinzugefügt?

Tommyleinchen59  01.06.2023, 12:23

Welche Stellen? Welche Texte?

Hacker36 
Fragesteller
 01.06.2023, 12:27

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du meinst das Comma Johanneum:

   (7) „Drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.

   (8) Und drei sind es, die Zeugnis geben auf Erden: der Geist, das Wasser und das Blut, und diese drei sind eins.“

Der Abschnitt fehlt in sämtlichen griechischen Handschriften mit Ausnahme weniger später Minuskeln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Comma_Johanneum

Warum wurden in der Bibel in ein paar Texten Worte hinzugefügt?

Dieser Satzteil wäre ein biblischer Beweis für die Trinität, eine hart umkämpfte bzw angezweifelte Theologie. Es ist daher auch eine der am meisten umstrittenen Textstellen des Neuen Testaments.


Hacker36 
Fragesteller
 01.06.2023, 13:31

Aber es gibt in der Bibel bereits Anhaltspunkte für ein „dreieiniges“ Nebeneinander von Gott-Vater, Sohn und Heiligem Geist. Am bekanntesten ist der so genannte „Taufbefehl” Jesu: „Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes” (Matthäus 28,19).11.06.2019

https://www.efo-magazin.de › trinitaet

Ist das ein Beweis ?

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Mayahuel  01.06.2023, 13:38
@Hacker36
Anhaltspunkte

Ja. Aber explizit steht die Trinität nicht in der Bibel. Kein "3 Personen sind 1 Wesen".

Die Trinität löst theologische Probleme. Hält man zB Jesus für irgendwie göttlich, dann hat man keinen Monotheismus mehr, sondern zB einen Götterpantheon mit Jesus als Halbgott.

In Matthäus und Lukas gibt es keinen Hinweis, dass Jesus vor seiner Geburt existierte.

In Johannes (jüngste bzw neueste Evangelium) ist Jesus ein göttliches Wesen, das auf die Erde geschickt wurde und vor seiner Geburt bereits existierte (Das Wort wurde Fleisch). Jetzt stellten sich Christen damals die Frage, was das für ein göttliches Wesen sein soll. Wenn es zwei Götter sind, dann ist das Duotheismus.

Darum entwickelten manche den Doketismus: Jesus sah nur wie ein Mensch aus, war aber Gott

https://de.wikipedia.org/wiki/Doketismus

Wie kann aber Gott sterben? Ohne Tod, keine Auferstehung.

Darum entwickelten manche Christen den Modalismus. Gott kann seine Gestalt ändern, ist aber immer nur eine Person bzw ein Wesen. Das war lange Zeit die vorherrschende Meinung.

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Hacker36 
Fragesteller
 01.06.2023, 13:40
@Mayahuel

Aber es gibt ja Beweise für Jesus als Sohn gottes in der Bibel ?

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Hacker36 
Fragesteller
 01.06.2023, 13:46
@Mayahuel

Ja aber das geht ja eigentlich bei niemandem Mose und so ja auch net

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Mayahuel  01.06.2023, 13:49
@Hacker36
eigentlich bei niemandem

Richtig. Aber wenn du von "Beweise" sprichst, muss ich das erwähnen.

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Es geht wohl um das "Comma Johanneum" im ersten Johannesbrief.

In der MacArthur-Studienbibel steht zu 1. Johannes 5,6-8:

"Wasser und Blut. Wasser und Blut sind äußere, objektive Zeugen dafür, wer Jesus Christus ist. Sie beziehen sich auf Jesus' Taufe (Wasser) und seinen Tod (Blut). Johannes bekämpft den Dualismus der falschen Lehrer, die behaupteten, dass der Geist Christi den Menschen Jesus verließ, bevor er den Kreuzestod starb (s. Einleitung: Hintergrund und Umfeld). Johannes will aufzeigen, dass Gott die Gottheit Jesu bezeugt hat durch seine Taufe und seinen Tod. der Zeugnis gibt. Sowohl das Wort »Zeugnis« als auch »zeugen« leitet sich vom gleichen gr. Wort her und wird in diesem Abschnitt insgesamt neun Mal benutzt. Die Hauptbedeutung ist: »jemand, der ein persönliches und unmittelbares Wissen von etwas hat.« der Geist ist die Wahrheit. Johannes hebt nicht länger das apostolische Zeugnis hervor (1,1-4; 4,14), sondern beschreibt das Zeugnis Gottes, dass durch den Heiligen Geist kommt. Da der Geist Gottes nicht lügen kann, ist sein Zeugnis wahr.

drei sind es, die Zeugnis ablegen. Das atl. Gesetz verlangte »die Aussage von zwei oder drei Zeugen«, um die Wahrheit einer Sache zu bestätigen (5Mo 17,6; 19,15; vgl. Joh 8,17.18; 1Tim 5,19).

im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist ... drei sind es, die Zeugnis ablegen auf der Erde. Diese Worte beziehen sich direkt auf die Dreieinheit und liefern eine genaue Aussage. Die Gesamtheit aller erhaltenen Bibelhandschriften sprechen eher dafür, dass sie nicht im Originalbrief enthalten waren. Sie tauchen in keinem gr. Manuskript vor dem 10. Jhdt. n. Chr. auf. Nur acht sehr späte gr. Manuskripte enthalten diese Worte, wobei es sich bei ihnen um eine Übersetzung einer späten Rezension der lateinischen Vulgata zu handeln scheint. Außerdem beinhalten vier der acht Manuskripte die Passage als mögliche andere Lesart, die den Manuskripten als späterer Zusatz in einer Randbemerkung beigefügt wurde. Kein gr. oder lateinischer Kirchenvater zitiert sie, selbst jene nicht, die in Kontroversen über die Dreieinheit verwickelt waren; außer im Lateinischen (nicht das alte Latein in seiner frühen Form oder die Vulgata) sind sie in keiner alten Version zu finden. Auch innere biblische Beweise sprechen gegen ihre Einfügung, da sie die Gedankengänge des Verfassers unterbrechen. Sehr wahrscheinlich wurden die Worte dem Text viel später hinzugefügt. In der Schrift gibt es keinen Vers, der die offensichtliche Realität der Dreieinheit so ausdrücklich angibt, obschon viele Stellen sehr deutlich auf sie schließen lassen. S. 2Kor 3,13.

der Geist und das Wasser und das Blut. Bei Jesu Taufe gaben der Vater und der Geist dem Sohn Zeugnis (s. Mt 3,16.17). Ebenso zeugte sein Tod davon, wer Jesus Christus war (Mt 27,54; Hebr 9,14). Der Heilige Geist bezeugte die Identität Jesu Christi während seines ganzen Lebens (Mk 1,12; Lk 1,35; Apg 10,38)."

Warum wurden in der Bibel in ein paar Texten Worte hinzugefügt?

Es gab im 15.Jahrhundert offenbar jemanden, dem das wichtig war. Allerdings hat sich das Comma Johanneum nicht so durchsetzen können. Heute ist es nur noch in Übersetzungen zu finden, die auf dem textus receptus beharren.

Die Trinität wurde nicht hinzugefügt. Die gab es in der Bibel schon immer. Wobei nicht den Begriff Dreieinigkeit/Trinität. Den musste man erfinden, weil es so etwas in dieser Art nie gegeben hat.

Das Schwierigste an dem christlichen Begriff der Dreieinigkeit ist, dass man sie nicht ausreichend erklären kann. Die Trinität ist ein Begriff, der von keinem menschlichen Wesen voll begriffen, geschweige denn erklärt werden kann. Gott ist unendlich grösser als wir, darum sollten wir nicht erwarten, ihn vollkommen zu verstehen. Die Bibel lehrt, dass der Vater Gott ist, dass Jesus Gott ist und dass der Heilige Geist Gott ist. Die Bibel lehrt auch, dass es nur einen Gott gibt. Wohl können wir einige Tatsachen über die Beziehung der verschiedenen Personen der Trinität unter einander verstehen, aber schlussendlich bleibt sie für den menschlichen Verstand unbegreiflich. Aber das bedeutet nicht, dass es sie nicht gibt oder sie nicht auf Lehren der Bibel beruht.
Denken Sie beim Studium dieses Themas daran, dass das Wort “Trinität” nicht in der Heiligen Schrift vorkommt. Es ist ein Ausdruck, der versucht, den dreieinigen Gott zu beschreiben; die Tatsache, dass es drei koexistente, gemeinsam ewige Personen sind, die Gott ausmachen. Verstehen Sie, dass dies keineswegs in irgend einer Weise drei Götter andeutet. Die Trinität ist ein Gott von drei Personen. Es ist nicht verkehrt, den Ausdruck “Dreieinigkeit” zu verwenden, obwohl das Wort nicht in der Bibel vorkommt. Es ist kürzer, “Trinität” zu sagen, als “drei koexistente, gemeinsam ewige Personen, die einen Gott ausmachen.” Sollte dies eine Schwierigkeit für Sie sein, bedenken Sie, dass das Wort Grossvater ebenfalls nicht in der Bibel vorkommt. Doch wissen wir, dass es Grossväter in der Bibel gab. Abraham war Jakobs Grossvater. So klammern Sie sich nicht an die Bezeichnung “Trinität.” Wirklich bedeutsam ist, dass der Begriff, der durch das Wort “Trinität” VERANSCHAULICHT wird, in der Heiligen Schrift vorkommt. Nach dieser Einleitung folgen Bibel-verse in der Diskussion über die Trinität.
1. Es gibt nur einen Gott: 5. Mose 6,4; 1. Korinther 8,4; Galater 3,20; 1. Timotheus 2,5.
2. Die Trinität besteht aus drei Personen: 1. Mose 1,1.26; 3,22; 11,7; Jesaja 6,8; 48,16; 61,1; Matthäus 3,16-17; 28,19; 2. Korinther 13,13. Für die Stellen im Alten Testament ist eine Kenntnis der hebräischen Sprache hilfreich 1. Mose 1,1 verwendet den Plural “Elohim.” In 1. Mose 1,26; 3,22; 11,7 und Jesaja 6,8 wird der Plural für das Fürwort “uns” gebraucht. Dass “Elohim” und “uns” sich auf mehr als zwei bezieht, steht AUSSER Frage. Im Deutschen gibt es nur zwei Formen, Einzahl und Mehrzahl. Im Hebräischen gibt es drei Formen: Einzahl, Dual und Mehrzahl. Der Dual ist für NUR zwei. Im Hebräischen wird der Dual für Dinge in Paaren verwendet, wie Augen, Ohren und Hände. Das Wort “Elohim” und das Fürwort “uns” stehen im Plural, also mehr als zwei, und muss sich auf drei oder mehr beziehen (Vater, Sohn, Heiliger Geist).
In Jesaja 48,16 und 61,1 spricht der Sohn, indem er sich auf den Vater und den Heiligen Geist bezieht. Vergleiche Jesaja 61,1 mit Lukas 4,14-19, um zu sehen, dass der Sohn redet. Matthäus beschreibt die Taufe Jesu. Hier sehen wir Gott den Heiligen Geist herabfahren auf Gott den Sohn, während Gott der Vater sein Wohlgefallen an dem Sohn deklariert. Matthäus 28,19 und 2. Korinther 13,14 belegen beispielhaft drei getrennte Personen der Trinität.
3. Glieder der Trinität werden in verschiedenen Schriftstellen von einander unterschieden: Im hebräischen Alten Testament werden Gott und Gott nebeneinander erwähnt (1. Mose 19,24; Hosea 1,7). Der “HERR” hat einen “Sohn” (Psalm 2,7.12 ; Sprüche 30,2-4). “Geist” wird von dem “HERRN” (4. Mose 27,18) und von “Gott” (Psalm 51,12-14) unterschieden. Gott der Sohn wird von Gott dem Vater unterschieden (Psalm 45,7-8; Hebräer 1,8-9). Im Neuen Testament, Johannes 14,16-17 bittet Jesus den Vater, den Heiligen Geist als Helfer zu senden. Dies zeigt, dass Jesus sich selbst nicht als den Vater oder Heiligen Geist betrachtete. Beachten Sie auch alle anderen Fälle in den Evangelien, in denen Jesus zum Vater redet. Redete er mit sich selbst? Nein. Er redete mit einer anderen Person der Dreieinigkeit, dem Vater.
4. Jedes Glied der Dreieinigkeit ist Gott: Der Vater ist Gott: Johannes 6,27; Römer 1,7; 1. Petrus 1,2. Der Sohn ist Gott: Johannes 1,1.14; Römer 9,5; Kolosser 2,9; 1. Johannes 5,20; Hebräer 1,8. Der Heilige Geist ist Gott: Apostelgeschichte 5,3-4; 1. Korinther 3,16 (Der Heilige Geist wohnt im Menschen - Römer 8,9; Johannes 14,16-17; Apg. 2,1-4).
5. Die Unterordnung innerhalb der Trinität: Die Heilige Schrift zeigt, dass der Heilige Geist dem Vater und Sohn untergeordnet ist, und der Sohn dem Vater. Dies ist ein inneres Verhältnis und widerspricht nicht der Gottheit irgendeiner Person der Trinität. Dies ist einfach eine Sache, die unser begrenzter Verstand nicht in Bezug auf den unbegrenzten Gott erfassen kann. Bezüglich des Sohnes siehe Lukas 22,42; Johannes 5,36; 20,21; 1. Johannes 4,14. In Bezug auf den Heiligen Geist siehe Johannes 14,16.26; 15,26; 16,7 und besonders Johannes 16,13-14.
6. Die Aufgaben der einzelnen Glieder der Trinität: Der Vater ist die letztendliche Quelle oder der Urheber a. des Universums (1. Korinther 8,6; Offenbarung 4,11); b. göttlicher Offenbarung (Offenbarung 1,1) c. des Heils (Johannes 3,16); und d. der menschlichen Taten Jesu (Johannes 5,17; 14,10). Der Vater BEGINNT all diese Dinge.
Jesus ist der Handelnde, durch den der Vater folgende Werke vollbringt: a. die Schöpfung und Erhaltung des Universums (1. Korinther 8,6; Johannes 1,3; Kolosser 1,16-17); b. göttliche Offenbarung (Johannes 1,1; Matthäus 11,27; Johannes 16,12-15; Offenbarung 1,1); und c. das Heil (2. Korinther 5,19; Matthäus 1,21; Johannes 4,42). Der Vater bewirkt all diese Dinge durch den Sohn, der der Ausführende ist.
Der Heilige Geist (ruach) ist das Mittel, durch das der Vater folgende Werke vollbringt: a. die Schöpfung und Erhaltung des Universums (1. Mose 1,2; Hiob 26,13 (ruach); Psalm 104,30 (ruach)); b. göttliche Offenbarung (Johannes 16,12-15; Epheser 3,5; 2. Petrus 1,21; c. das Heil (Johannes 3,6; Titus 3,5; 1. Petrus 1,2); und d. die Werke Jesu (Jesaja 61,1; Apg. 10,38). So vollbringt der Vater alle diese Werke durch die Kraft des Heiligen Geistes.
Keine der volkstümlichen Beispiele sind ganz genaue Beschreibungen der Trinität. Das Ei versagt, denn Schale, Eiweiß und Eigelb sind Teile des Eies, aber nicht das Ei selbst. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nicht Teile Gottes; jeder von ihnen ist Gott. Das Beispiel des Wassers ist etwas besser, aber versagt immer noch, die Trinität treffend zu beschreiben. Flüssigkeit, Dampf und Eis sind Erscheinungen des Wassers. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nicht Erscheinungen Gottes; jeder von ihnen ist Gott. Diese Beispiele mögen uns ein Bild der Trinität liefern, aber das Bild stimmt nicht genau. Ein unendlicher Gott kann nicht durch endliche Beispiele vollkommen beschrieben werden. Anstatt sich auf die Trinität zu konzentrieren, versuchen Sie, sich auf die Tatsache der Größe Gottes und sein unendlich höheres Wesen als wir zu konzentrieren. “O welch eine Tiefe des Reichtums, beides, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie gar unbeschreiblich sind seine Gerichte und unerforschlich seine Wege! Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Ratgeber gewesen?” (Römer, 11,33-34).
https://www.gotquestions.org/Deutsch/Bibel-Trinitat.html

Die Texte der Bibel sind von Anfang an redaktionell bearbeitet worden,schon Mose griff auf ältere Texte zurück und hat diese bearbeitet,als Ergebnis entstand die Thora.

Nach dem letzten Propheten Maleachi (ca 400 v.Chr.) dann gab es keine Offenbarungen mehr und man war auf menschlichem Wissen angewiesen

Das geht bis heute so.

Woher ich das weiß:Hobby – Wo nicht weiser Rat ist geht das Volk unter Sprüche 11, 14