Warum wurde Japan nicht kolonisiert?
Die europäischen Mächte, vor allem England, Spanien, Portugal und Russland teilten sich bekanntlich die Welt auf. Selbst China blieb davon nicht verschont und musste einige Teile abgeben. Warum wurde aber Japan verschont? Meines Wissens nach war die technologische Entwicklung Japans auch nicht viel höher als in den Nachbarländern. Militärisch wäre also eine Eroberung möglich gewesen. Nun meine Frage.
Warum wurde Japan nicht kolonisiert?
Gab es keine wertvollen Bodenschätze? Wäre eine Eroberung zu aufwendig gewesen? Hatte man zuviel Respekt vor den Japanern? Oder war jedes Land mit seinen Kolonien schon genug beschäfitgt als Japan entdeckt wurde?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank!
6 Antworten
Ich sehe den Hauptgrund darin, dass Japan sich isoliert hat und die Europäer als Barbaren ansahen, so wurden Japaner bestraft, die versucht haben mit den Europäern zu handeln. Es gab zwar christliche Missionare in Japan, die auch Erfolg hatten, aber die bekehrten Japaner wurden von den herrschenden Daimjos mit harter Hand unterdrückt und teils auch ermordet. Desweiteren hatten viele Europäer Respekt vor der japanischen Kultur und sahen die Japaner somit nicht als Wilde an, die es zu unterdrücken und zu bekehren gilt.
Hochentwickelte Kultur, sehr wenig Bodenschätze, sehr weit weg...warum hätte man sich die Mühe machen sollen? Die Häfen des Reichs waren bis Prryś Intervention 1854 geschlossen. Da gab es wenig Möglichkeiten für die klassischen Kolonisation: Erforschung, Mission, Millitär...
Das angeblich so kleine, unbedeutende Japan hat sich in kriegerischen Auseinandersetzungen durchzusetzen gewußt und unterhielt selber Kolonien. Vielleicht hat dies den Appetit an Japan selbst als Kolonie doch gewaltig geschmälert.
Schau mal in den LINK
http://homepage.uibk.ac.at/~c43207/die/papers/drittewelt.pdf
Der Link hält nicht was er verspricht. Klar, um 1900 hatte Japan enorn aufgeholt. Japan wurde von den Portugiesen aber bereits 1543 entdeckt, und war damals in einen 100-jährigen Bürgerkrieg verstrickt. Also von japanischen Kolonien war damals keine Spur. Japaner kämpften damals noch mit Schwerter und Pfeilen. Also militärisch wäre es nicht leichter oder schwerer gewesen wie wo anders. Der Grund muss also wo anders liegen. Trotzdem danke für die Mühe.
ich würd mal denken sie wollten die "kleine" insel nicht, hätte sich nicht gelohnt....respekt hatten sie vor ihnen auf keinen fall....spätestens nach den boxer-aufständen wussten sie ja, dass sie sich alles rausnehmen können.... und deutschland wollte (als bismarck weg war) ja einen "Platz an der Sonne" Japan ist ja nicht sooo warm und sonnig, da war afrika undso halt schöner....
Ähm, das Zitat mit dem Platz an der Sonne wird ja wohl von Bülow zugeschrieben. Und dass die deutsche Kolonialpolitik ert nach Bismark einsetzte, würde ich ungern so stehen lassen. Bismark hat eineeher ablehnende, zögerliche Position bezüglich Kolonialpolitikbetrieben.Wie will man auch Kolonialisieren, wenn man noch nicht einmal eine ausreichende Flotte hat, um dorthin zu gelangen, wo potentielle Kolonien waren. Bismark war weitsichtig, was in dem Fall nicht so ganz schwer war, wenn die meisten Kolonien schon innereuropäisch vergeben waren, aber alle immernoch Hunger nach mehr hatten,war eine Eskalation, nicht unerhebliche diplomatische Schwierigkeiten,ja eine Gefährdung des gesamteuropäischen Friedens mehr als wahrscheinlich. Hat er ja Recht gehabt, der Knabe. Trotzdemlenkte er ein und dt. Kolonialpolitik begann nicht erst nach seinem Abgang.
Keine Ahnung, vielleicht war Japan als Staat auf einer Insel auch recht abgeschottet? Die asiatischen Länder lebten zu früherer Zeit sehr von anderen Kulturen getrennt.