Warum wollen die Inder Söhne und keine Töchter?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Richtige Antwort™ ist: Weil Töchter teuer sind. Denn, wie ein Sprichwort sagt „Eine Tochter groß­zuziehen ist so, wie eine Blume im Garten des Nachbarn zu gießen“.

In weiten Teilen Indiens, vor allem im bevölkerungs­reichen Norden (ganz besonders im Nord­westen) gilt der Brauch der Mitgift: Der Vater der Braut zahlt dem Vater des Bräutigams eine Stange Geld. Danach zieht die Tochter als Ehefrau ins Haus ihres Mannes (praktisch immer auch das des Schwieger­vaters, die Generationen leben ja zusammen) und stellt ihre Arbeitskraft in den Dienst der an­geheirateten Familie.

„Eine Stange Geld“ heißt typischerweise ein oder zwei Jahreseinkommen.

Folglich sind Töchter ein extremes Verlustgeschäft: Müssen aufgezogen, ernährt, bekleidet und aus­gebil­det werden, und dann zahlt man sich jahre­lang an den Schulden ab, damit man sie ver­heiraten kann. Söhne dagegen kosten zwar in der Aufzucht auch einiges, aber man bekommt dafür Mitgift und eine billige Arbeitskraft im Haushalt.

Wenn Dir das nicht besonders logisch vorkommt und Du viel­leicht glaubst, ich hätte diesen Schwach­sinn erfunden, dann kannst Du es hier nach­lesen: http://en.wikipedia.org/wiki/Dowry_system_in_India (Dowry ist das englische Wort für Mitgift).

Daß es seit 1961 verboten ist, Mitgift zu fordern, anzunehmen oder zu vermitteln, hilft leider nur sehr langsam. Abgesehen von der urbanen Elite (mit west­lichen Werten) wird es weithin praktiziert, auch wenn man es nicht mehr Mitgift nennt. Die Preise fallen aller­dings etwas, seit es in Indien kaum noch heirats­fähige Mädchen gibt (Du weißt ja, geschlechts­selektive Abtreibung).

Als kleine Sahnehaube dieses netten Brauches gelten dann die sogenannten Mitgiftmorde. Wenn die Familie der Brau ihre Raten nicht mehr bezahlen kann (oder will), dann werden die jungen Frauen in den Tod getrieben: Mit Mobbing in den Selbst­mord, und wenn das nicht klappen will, inszeniert man einen kleinen Küchen­unfall mit dem Kerosin­brenner. Davon gibt es jährlich ein paar zehn­tausend in Indien, und wieviele davon Unfälle, Selbst­morde oder Morde sind, wird von niemandem untersucht. Jedes Jahr gibt es ein tasend Anklagen, von denen manche auch mit Verurteilungen enden, aber die Dunkelziffer ist wahrschenlich sehr groß. Nach dem Mord heiratet (und kassiert) man nochmals.

Beachte, daß die überwältigende Mehrheit aller Ehen in Indien von den Eltern arrangiert werden und nicht auf der Entscheidung eines Liebespaares beruhen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich reise gerne und habe viel Zeit in Südasien verbracht.
  • in Indien sind Jungen mehr wert, weil sie keine Menstruationsblutung haben
  • wenn eine Frau ein Kind bekommt und es ist ein Mädchen wird sie verpöhnt. dass sie keinen Jungen gebert hat
MaxGuevara  03.03.2013, 22:43

Beantwortet die Frage nicht wirklich

0
Kaen009  03.03.2013, 22:44

Der mehrwert der jungen liegt denke ich nicht an der Menstruationsblutung, sondern daher das jugen von natur aus kräftiger sind, da die Muskeln anders verteilt sind. Sie sind also für akerbau oder viele andere körperlichen arbeiten besser geeignet.

0

weil es schlecht für den ruf ist wenn man auch noch als erstgeburt eine tochter gebärt das ist einfach so

Ganz allgemein gesagt, ist eine Frau in Indien nicht viel wert. Zählen tun nur die Söhne, Mädchen kosten nur bei der Heirat. Auch nach der Heirat bessert sich ihr Los häufig nicht. Auf dem Land ist es in Indien durchaus üblich, daß sie, nachdem sie ins Haus ihres Mannes und ihrer Schwiegereltern gezogen ist, dort behandelt wird, wie ein Stück Müll, das nicht einmal sein Gesicht zeigen darf. Erst die Geburt eines Sohnes verbessert ihre Lage ein Stück weit. Teilweise wird auch in der Öffentlichkeit strengste Apartheit gewahrt. So dürfen Frauen, oft genug nicht nur in der Provinz, z. B. nicht am selben Schalter Bahn-Fahrkarten kaufen wie die Männer. usw. Warum die keine Mädchen wollen, spielt aufgrund der eklatanten Verachtung bald keine Rolle mehr. Diejenigen Mädchen, die das Pech haben, auch noch in der Provinz geboren zu werden, erschießen sich leichter, sobald sie eine Waffe halten können.

Na das hängt mit der Gesellschaftsstruktur zusammen. Da nuu Männer den Ahnenkult fortführen können sind die Söhne eben gefragter. Denn die Frauen heiraten ja später auch sozusagen in eine andere Familie ein. Das bedeutet, dass nur der Sohn für die Versorgung der Eltern einspringt, bzw. ist dieser eine Sicherheit dafür. Ich habe auch mal gelesen, dass bei der Hochzeit der Tochter eine Art Mitgift mitgegeben wird oder einige Männer dafür einen Betrag zahlen die Tochter heiraten zu dürfen.

Aber Kurz gesagt, wenn der Sohn von Herr Müller heiratet bleibt er in der Regel ein Her Müller. Wenn aber die Tochter von Herr Müller heiratet ist sie in der Regel keine Frau Müller mehr sondern eine Frau Schmidt. Deshalb ist der Sohn beliebter, weil er die Familie fortsetzt.