Warum wird Vertrauen als wichtig dargestellt?

8 Antworten

Es gab mal einen altmodischen Song von Roy Black, der da lautete:"Nie mehr verlieren, heißt immer allein!" Entweder man geht das Risiko ein und vertraut seiner Frau/Freundin, oder man bleibt Single. Ob man auf Dauer damit glücklich ist, muss jeder selbst entscheiden. Auch ich bin schon oft in meinem Leben hintergangen und enttäuscht worden. Es gibt aber keine Garantie für irgend etwas in unserem Leben. Das Leben ist halt unberechenbar. Je älter man wird, desto gelassener geht man damit um.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
DerFragnFrager 
Fragesteller
 25.10.2020, 00:56

Es ist nur unberechenbar, weil man die Kontrolle und die Zügel abgibt. Der Mensch gibt seine Freiheit in vielen Punkten auf und schafft Abhängigkeit.

Single sein ist aktuell noch sehr leicht, da ich es mir auch etwas gewünscht habe, um ehrlich zu sein. Doch dadurch habe ich mir vieles ermöglicht.

Ich kontrolliere alles strengstens. Sortiere Menschen von jetzt auf gleich aus bei Fehltritten die mir teuer werden können. usw.

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marly110  25.10.2020, 01:03
@DerFragnFrager

Ja, dann hast du dich doch im Grunde schon entschieden für's Alleinsein. Wenn du immer alles strengstens kontrollierst, werden andere sich in deiner Gegenwart unwohl fühlen. Du bist einfach nicht bereit, jemandem zu vertrauen. Das ist aber ein wesentlicher Bestandteil jeder Beziehung. Wem ich vertraue, den muss ich nicht kontrollieren. Und übrigens: Jeder begeht mal einen Fehltritt.

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DerFragnFrager 
Fragesteller
 25.10.2020, 01:06
@marly110

"Jeder begeht mal einen Fehltritt" ist eine Floskel. Fehltritt klingt nach "Ausversehen", aber in den meisten Momenten ist man klar dabei. Auch ist Alkohol keine Ausrede, falls du darauf hinaus wolltest. Du kippst dir diesen selbst in den Mund. Niemand anders.

Tatsächlich gibt es nur wenige Menschen in meinem Leben denen ich aktuell Vertraue. Mein Bester Freund, den ich seit ich klein bin kenne und meine Familie. Also in etwa 5-7 Personen.

Wenn ich Vertraue gehe ich ein Risiko ein. Ich spiele nicht gerne Roulette. Ich zinke das Spiel lieber so, dass es für mich von Vorteil ist ;)

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marly110  25.10.2020, 01:13
@DerFragnFrager

Ja, dann bleibe am besten allein. Sind die Personen in deiner Familie - deine Eltern - auch so misstrauisch? Das glaube ich kaum. Ich persönlich könnte mit niemandem zusammen sein, der mich ständig kontrolliert und alles in Zweifel zieht.

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marly110  25.10.2020, 01:16
@marly110

Und übrigens: Du gehst auch ein Risiko ein, wenn du morgens zur Arbeit fährst. Es könnte dich ja jemand überfahren. Also vertraue am besten deinem ganzen Dasein nicht.

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DerFragnFrager 
Fragesteller
 25.10.2020, 01:44
@marly110

Ich stelle bei Ihnen nichts in Frage. Diesen Menschen vertraue ich, weil Sie mir niemals etwas tun würden, um mir zu schaden.

Tatsächlich fliege ich bspw. nicht mehr gerne, weil ich nach meinem letzten Urlaub erkannt habe, dass man da nicht wirklich was im Griff hat.

Auch wenn es nur "mal eben aussteigen und was an der Tanke" holen wäre. Ich mag es einfach nicht, dass ich etwas nicht im Griff habe. Denn dann habe ich keine Kontrolle darüber. Und hast du keine Kontrolle spielst du Roulette.

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marly110  25.10.2020, 12:35
@DerFragnFrager

Du kannst im Leben nicht alles kontrollieren, auch wenn du dich noch so sehr anstrengst. Das wird dir auch jeder Psychologe bestätigen. Ich sagte gerade was von "anstrengen". Wie anstrengend muss es sein, immer alles "im Griff" haben zu wollen?! Ich glaube, das ist wie ein Zwang bei dir. Wodurch wurde der ausgelöst? Man kann sich von Personen fernhalten, wenn man jedoch schon versucht, selbst Situationen kontrollieren zu wollen, dann ähnelt das einer Phobie. Und das ist nicht "normal", entspricht nicht dem üblichen menschlichen Verhalten.

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Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn jemand mir mit einer "Früher-war-alles-besser-und-heute-ist-alles-so-schlimm"-Haltung kommt. Sowas hat Sokrates schon vor 2500 Jahren behauptet.

Wenn ich so an meine Großeltern- und Urgroßelterngeneration denke, waren deren Beziehungen auch nicht unbedingt von Vertrauen geprägt. Besonders bei den Männern war es oft ein offenes Geheimnis, dass sie viele außereheliche Affären - teilweise sogar mit Kindern - hatten. Auch wenn die Frauen dies oft wussten oder zumindest ahnten, haben sie sich nicht getrennt, weil sie von ihren Männern finanziell abhängig waren und eine Scheidung ein Skandal gewesen wäre. Bei mancher Frau wird man sich wohl auch fragen müssen, ob Vater aller ihrer Kinder wirklich ihr Ehemann war. Noch heute höre ich oft, wenn ein älterer Mann stirbt, dass alle fragen, ob er "welche rumlaufen hat", d.h. Kinder aus einer außerehelichen Affäre hat, denn wenn er die Vaterschaft anerkannt hat oder diese bewiesen wurde, haben die Kinder ja Anspruch auf das Erbe.

Ich glaube, heute lassen sich Leute Vertrauens- und Treuebrüche in Beziehungen einfach weniger gefallen und trennen sich, weil die Partner finanziell nicht mehr (so stark) abhängig voneinander und Scheidungen kein Tabu mehr sind.

marly110  25.10.2020, 01:06

Das kommt auf den kulturellen Hintergrund an und wie man erzogen wurde. Viele finden auch nicht den Mut, sich zu trennen oder haben Angst vor dem Alleinsein.

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ich denke aufgrund der weltveränderung richtung "glauben und religion" haben viele nicht mehr diesen zwang danach zu ihren werten stehen zu müssen. klar von religion kann man halten was man will, aber je weniger menschen glauben, deso weniger werden sie sich zurückhalten zu "sündigen" (wie es in z.B der bibel beschrieben wird) da man sowieso sich vor niemanden rechtfertigen muss.

ich stehe zu meinen prinzipien treu, und wurde trotzdem in 5 beziehungen 3 mal betrogen. einmal hat mein eigener bruder meine partnerin verführt und dann mein bester freund die nächste.

vertrauen kann man sich heutzutage nur noch kaufen indem man andere von einem abhänig macht.

PS: ich glaube selber nicht an einen gott, obwohl ich in einem streng religiösen umfeld aufwuchs. mich bewegen andere gründe dass ich eine ehrliche person sein will

DerFragnFrager 
Fragesteller
 25.10.2020, 00:40

Bei mir sind es auch eher Prinzipien. Ich muss mit mir selbst leben können. Nicht ein blödes Buch.

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Weil die Grundlage fuer eine Freundschaft/Liebe, nur auf Vertrauen beruhen kann.

Wird das enttaeuscht ist es aus und vorbei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deine Frage hast Du in der eigenen Beschreibung schon beantwortet.

Man möchte, dass man anderen Menschen vertrauen kann. Es ist die Basis eine Beziehung (Liebe, Arbeit, Politik) aufbauen zu können. Je mehr man enttäuscht wird, desto stärker wird diese Basis erschüttert.

Leider hast Du recht, dass man nur noch wenigen Menschen wirklich vertrauen kann. Doch solche Personen sind Gold wert und man tut gut daran, solche wertvollen Beziehungen zu pflegen.

Das beste Fundament für mich ist Gott/Jesus.