Warum wird so wenig gegen Zigarettenkippen (gefühlt) getan?
Hallo, zurzeit öffne ich PET-Flaschen nur noch bei denen der Deckel mit der Flasche verbunden ist. Habe mal geschaut weshalb das so ist und rausgefunden, dass das wohl aus Umweltschutzgründen so ist.
Nun sammle ich ab und an Müll auf dem Gehweg und der Parkfläche vor dem Haus auf, einfach damit es nicht ganz so zugemüllt ist, das nicht alles in der Umwelt bleibt und sich da weiter zersetzt und Giftstoffe und Mikroplastik freisetzt und damit die Kinder nicht in Versuchung geraten den Müll aufzuheben oder gar in den Mund zu stecken.
Seitdem ich das mache habe ich aber noch nie so ein Flaschendeckel aufgehoben. Meistens sind es einfach Zigarettenkippen von denen spätestens am nächsten Tag wieder ein paar daliegen.
Jetzt frage ich mich halt, und auch gar nicht polemisch oder so, warum wird so wenig gegen Zigarettenkippen getan? Es gibt ja wohl Bußgelder, aber ich schätze mal, dass da einer von einer Million mal was zahlen muss. Aber sonst hört man halt wie schädlich die sind weil sie zig Giftstoffe enthalten, für Kinder sehr problematisch sind, gerade wenn sie diese in den Mund nehmen und wie es überall ein Problem ist. Aber angegangen wird da scheinbar nichts? Oder täusche ich mich?
Wenn man als Lösung meint, dass man den Flaschendeckel an der Flasche befestigen muss (und da gibt es auch großen Player, ich sage nur bspw. Coca-Cola), dann muss es doch auch Lösungen in Bezug auf Zigarettenkippen geben!?
5 Antworten
Die Kippe ist ja der Deckel. Die PET-Flasche wurde ja aufgeraucht. Es stehen nirgends Aschenbecher oder Mülltonnen, wo draußen überall geraucht wird. Und man muss den Raucher dabei erwischen, wenn er die Kippe wegwirft. Der wird Dir seinen Namen nicht sagen. Kleinkinder nehmen in den Mund, was im Kinderzimmer oder in der Wohnung liegt. 2-Jährige kriechen nicht allein - von den Eltern unbeaufsichtigt - auf Gehsteig + Parkplätzen herum.
Die, die laufen + sprechen, nehmen nichts mehr in den Mund. Die orale Phase endet mit ca. 18 Monaten, wenn sie damit anfangen. Vielleicht nehmen sie auch noch mit 2,5 Jahren noch etwas in den Mund, Dann sitzen sie im Buggy + sind auch auf Spielplätzen nicht unbeaufsichtigt. Kein Kind läuft mit 2,5 draußen neben den Eltern her. Und Zigarettenkippen sind dann auch nicht giftiger als alles andere, was da sonst noch so im Dreck herumliegt.
Hinter Tabak steht eine milliardenschwere Industrie, die riesige Summen in Lobbyarbeit/Parteispenden investiert um die Augen der Politiker zu verschließen. Außerdem verdient der Staat an jeder Zigarette mehr als der Hersteller, deswegen gibt es keinen echten politischen Willen, etwas dagegen zu tun.
Dabei wäre es relativ einfach. Wir bräuchten ein Maßnahmenpaket, das das Rauchen selbst (Einschränkung von Zusatzstoffen) und die Sucht (mehr Orte mit Rauchverbot) unangenehmer und teurer (1 Euro pro Sargnagel) macht und Rauchen müsste endlich als behandlungswürdige Suchtkrankheit (wie z.B. Heroinabhängigkeit und Spielsucht) anerkannt werden.
Aktuell werden Raucher vorsätzlich süchtig gemacht, abgezockt und wenn sie nicht davon loskommen auch noch diskriminiert. Gleichzeitig werden Nichtraucher nicht ausreichend vor Rauch und Kippen geschützt.
Naja, aber ist das nicht ähnlich wie Coca-Cola und Konsorten? Da sind auch Milliarden-Umsätze im Spiel.
Es ist ähnlich, aber nicht gleich. Auch die großen Lebensmittelkonzerne bestimmen mit ihrem Geld politische Entscheidungen. Der befestigte Deckel von Coca Cola ist nichts anderes als der FIlter der Zigarettenindustrie: Betrug am Kunden, um ihm ein besseres Gefühl zu geben, damit er unkritischer konsumiert. Der wesentliche Unterschied zwischen dem Produkt von Tabakkonzernen und allen anderen marktfähigen Produkten: Rauchtabak führt bei bestimmungsgemäßer Verwendung zum Tod des Konsumenten.
Was soll man noch tun? Alle 100m eine Politesse patrouillieren lassen?
Mehr als verbieten kann man es nicht.
Ich sehe das zumindest hier auch nicht als Problem, sehe ganz selten mal einen Kippenstummel auf dem Weg.
Das freut mich für dich das du kaum Kippen rumliegen siehst. Mitunter ist das hier halt leider anders.
Ja, was kann man machen? Verbieten kann man es und natürlich kann man da noch mehr machen.
Es wird Zeit die mitrauchbare Kippe zu erfinden. Oder den Filter als Drops zu gestalten den man am Ende lutscht und der dann gleich den Atem erfrischt. Werde mich mal dransetzen.
Beim Deckel an der PET-Flasche geht es nicht darum die Welt zu verbessern sondern darum den Menschen das Gefühl zu geben, dass sich die Welt um sie herum in kleinen Schritten optimiert im Bezug auf Umweltverschmutzung. Dasselbe mit den Strohhalmen die jetzt aus Karton sind. Es gelangt deshalb natürlich nicht weniger Müll ins Meer oder in die Umwelt, sondern es dient einzig und allein dazu, dass sich die Hersteller von dem Plastikmüll, die Konsumenten und nicht zuletzt auch die Politiker abends mit ruhigem Gewissen ins Bett legen können.
Aber der Pfand auf den Zigarettenstummel kommt bestimmt irgendwann in den nächsten 100 Jahren, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Schöner Vergleich. Bis darauf das er ein wenig hinkt.
Nur weil eine Lösung schwierig wäre, heißt ja nicht, dass eine angestrebt werden sollte.
Und natürlich laufen kleine Kinder auch darum wo Kippen rumliegen. Allein weil Kippen auch auf Spielplätzen rumliegen.