Warum wird Frankreich/Franzosen so von den Deutschen gehasst?
Also ich bin selbst Halb Deutscher/ Halb Franzose.
Immer wenn ich beispielsweise in einer größeren Gruppe sage dass ich Halb Franzose bin, fallen gleich Sprüche wie Franzacke, Ihh ihr fresst Schnecken, scheiß Frankreich, ihr habt eine drecks Sprache etc etc, gerade auch wegen der WM muss ich mir einige Sprüche anschauen usw. Selbst Lehrer oder einige aus eigentlichen Freundesgruppen denken so oder sagen solche Sprüche als Witz meistens.
Ich habe hauptsächlich Famile in Südfrankreich, also am Mittelmeer und ich persönlich kenne keine schönere Gegend, lustigerweise fahren die Deutschen ja gerne dorthin um Urlaub zu machen. Oder sie hören Französische Musik sei es Rap oder durch Tiktok oder in Filmen etc.
Ich verstehe einfach nicht woher das kommt und vor allem warum, ich meine über die Italiener oder Spanier lästern sie nicht so sehr obwohl Spanisch genauso unterrichtet wird und Italiener beispielsweise Singvögel als Delikatesse essen.
Vielleicht hat einer hier eine passende Antwort oder Tipps wie ich mich dagegen wehren kann. Konter oder sowas
9 Antworten
Wollte früher nie nach Frankreich in den Urlaub aber vor drei Jahren waren wir in der Bretagne, es war so toll, gerne wieder. Ich denke die meisten kennen Frankreich und die Franzosen einfach nicht daher die Vorurteile. Und die Rivalität aus der Vergangenheit. Zwei Weltkriege und dann noch der Fußball. Frankreich ist der Nachbar und die Leute fliegen lieber nach Spanien oder Italien, eigentlich verrückt.
Im Gegenteil - Franzosen sind eher beliebt.
Aber es gibt mächtige Schichsalskräfte, die zwischen den Ländern immer wieder unsichtbar Spannungen erzeugen.
Kann sein, dass die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland - durch dunkle spirituelle Energien - gespalten wurden und werden.
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Wann so ein Bann gebrochen wird - ist die Frage.
Genau, die sächsischen einfachen Bürger waren froh, daß Napoleon Sachsen besetzte und die Pächter zum Beispiel im Vogtland wurden nach Plauen bestellt und erhielten die Pachtgrundstücke zu Eigentum. Und auch mit der Schulpflicht ging es in dieser Zeit aufwärts. Paris ist neben Dresden heimliche Hauptstadt von Sachsen. Für August dem Starken war der Sonnenkönig sein Vorbild, deswegen häufte August der Starke auch so riesige Schätze wie die gestohlenen Kronjuwelen im Grünen Gewölbe an.
Und was hat dein Referat bitte mit dem albernen Quatsch des Esoterikers oben zu tun ?
Entweder du bist noch ziemlich jung und somit ist es auch dein Umfeld, welches du damit meinst so zu reagieren auf seine Herkunft. Oder du hast echt einfach ein sehr unreifes Umfeld! Denn so oder so klingen die Aussagen wie teenagerunreifes Verhalten!
Ich kenne niemanden der so unreifes Zeug über Franzosen los lässt. Zumindestens keinen Erwachsenen!
Das klingt nach proletarischem Milieu bzw. nach proletarischer, amerikanisierter Jugendkultur, nach „Gosse“. –
Die Unterschichten aller Völker aber neigen zur Abgrenzung gegenüber anderen Ethnien sowie zu einer gewissen chauvinistischen Verachtung. Die Verachtung französischer Proleten für die boches dürfte die der deutschen Arbeiterklasse für den Franzen wohl vielleicht noch übertreffen, ist doch die Mentalität in Frankreich allgemein nationaler und chauvinistischer als in den germanischen Völkern.
Frankreich zu verachten ist auch nicht so sehr gegen die „politische Korrektheit“ wie etwa die Aversion gegen Juden oder Afrikaner. Franzosen darf man – etwas jedenfalls – „bashen“, ebenso wie man dies mit Ostasiaten darf, mit Skandinaviern und natürlich am meisten mit den bösen Russen und vor allem Deutschen, den ewigen Nazis! Das gilt in Deutschland wie in den tonangebenden und propagandaführenden angelsächsischen Ländern.
Ich würde sagen, neben britischer antifranzösischer Propaganda (1) und historisch gewachsenen antifranzösischen Ressentiments der Deutschen (2, z. B. wegen dem Versailler Diktat, der Elsaß/Lothringen-Frage usw.) sind es drittens noch so gewisse schwerer greifbare kulturelle Faktoren wie das gewisse Feminine, dediziert Kultivierte, ja Dekadent-Überkultivierte, zuweilen Schwül-Laszive und Entmannende, aber auch Arrogant-Eitle, Selbstverliebte und gewollt Elitäre, das das Bild, das wir in Deutschland von der französischen Kultur so haben, so stark prägt. Frankreich gilt einfach als unmännlich (unarisch oder angejüdelt hätte man im 19. Jh. gesagt) und das Franzosentum von eitlem, blasierten Gehabe und kultureller Arroganz geprägt. Diese Art des Urteils wirkt bis heute nach und lebt namentlich eben vor allen in männlich-proletarischen Kreisen, wo eine gewisse Franzosen-Verachtung einigen offenbar als Ausweis der eigenen Männlichkeit dient. Männliche, echte und kraftvolle Germanen vs effiminierte, dünkelhafte und verweichlichte Welschen – so empfinden es nicht wenige deutsche Arbeiter und „echte Kerle“. Allerdings sind sich – das muß man zu deren Ehrenrettung schon erwähnen – viele dieser einfachen, derb-männlichen Deutschen auch durchaus der eigentlichen Unsinnigkeit bzw. Überzogenheit dieses Urteils bewusst. Sie geben dem Hang zu diesem Urteil aber dennoch nach – es macht einfach so viel Spaß, sich über das „Schwule“ im Klang der französischen Sprache und die Exzentrizitäten der französischen Küche lustig zu machen … 😁 😆 🤣 – dabei gilt es aber zu bedenken, dass das Klischee von der „gay language“ der Gallier eigentlich der Propagandafabrik britischer Demagogen entsprungen ist (> Tavistock Institute). Und das was Engländer und Amerikaner sagen, dem glaubt der fremde anbetende deutsche Michel, blickt dieser doch stets auf zu diesen beiden starken Raubvölkern. –
Schon Goethe reflektierte im Faust das eigentlich Unaufrichtige der deutschen Franzosen-Verachtung:
Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern.
In dem Maße, wie heute die Deutschen selbst immer mehr effeminieren und durch Überzivilisation verweichlichen, löst sich auch die alte Franzosen-Verachtung immer mehr in Luft auf. Wenn man von dieser in der proletarischen Jugend noch etwas spürt, so haben wir es hier offenbar nur noch mit Relikten zu tun.
Stimmen diese verächtlichen Klischees über die Franzosen denn? Pauschal selbstverständlich nicht, aber gibt es wenigstens eine gewisse Tendenz? Nun ja, alles ist relativ in der Völkerpsychologie und wenn der Franzose vielleicht nicht die schlichte Nüchternheit des Deutschen hat (aus französischer Sicht freilich blasser, bierernster Naturalismus) und – wie alle Lateiner mehr zur Affektiertheit und zum Gehabe neigen mag, so scheint er in dieser Eigenschaft doch im Vergleich mit dem hochtheatralischen Italiener, für den das ganze Leben ein einziges Theater zu sein scheint, durchaus noch gemäßigt. Der Franzose strebt auch nach Klarheit und Aufrichtigkeit (honnêteté), verbindet diese aber mit einer gewissen Liebenswürdigkeit, die der Deutsche verachtet. Dieser schützt sein in Wahrheit ebenfalls recht zartes Gemüt lieber hinter der typisch deutschen rauhen Schale. –
Der Deutsche flüchtet sich auch in die reine Sachlichkeit, da er fürchtet, durch allzu persönliche Allüren zu viel von seinem Innersten zu verraten. Der Franzose, innerlich gefestigter und selbstbewusster, hat diese krude Sachlichkeit gar nicht nötig, er kann es sich leisten, „schwul zu sein“ (d. h. zu seinen Marotten, persönlichen Vorlieben und Aversionen zu stehen, aus persönlicher Subjektivität hart und distinguirt zu urteilen, nein zu sagen, snobistisch zu verachten, kurz: Weib zu sein im typologischen Sinne!)
Zudem gilt es zu beachten, dass die Weiber Frankreich grundsätzlich lieben – vor allem die blonden Weiber scheinen ein Faible für das Französische zu haben und oftmals dieser exquisiten Kultur verfallen zu sein. Die Frauen aber machen auch bei uns die Hälfte der Bevölkerung eines Volkes aus – ihr mehr aus dem subjektiven Gefühl denn aus reflektierter historischer Erfahrung stammende ausnehmend positive Urteil über Frankreich und das Franzosentum ist also in eine Beurteilung der Gesamtsituation entsprechend mit einzubeziehen: Wir wollen doch nicht das Empfinden des schöneren Geschlechtes ignorieren, oder? 😉
Wir Deutschen tun uns schwer mit dem Mut zu uns selbst – sowohl kollektiv als Deutsche als auch auf der ganz individuellen Ebene. Die meisten bei uns geben sich betont sachlich, doch ist diese Sachlichkeit weniger an Logik, sondern mehr an Konvention orientiert. Für die heutige Zeit heißt dies: Übernehmen und Auf-die-Spitze-treiben der verlogen-angelsächsischen „political correctness“. –
Diese Sachlichkeit aus fehlendem Mut zu den eigenen Instinkten schließt aber nicht das derbe Beschimpfen Andersdenkender aus. Im Gegenteil, gerade Leute, welche die Zeitgeist-Macher zu „Nazis“ deklarieren, hat man in Deutschland einfach aus Obrigkeitshörigkeit heftigst abzulehnen, vulgär anzupöbeln oder aus jeglichem Diskurs auszuschließen („Nazis keine Plattform geben“.) Deutsche Obrigkeitshörigkeit (aus der starken Gewissenhaftigkeit der Deutschen heraus) und fehlende Begabung für schwarzen, bösen Humor, Zynismus und Sarkasmus führt zu der bekannten trockenen, langweiligen, gänzlich unfrivolen und bierernsten, gleichsam aber leicht ins Gereizte umschlagenden Atmosphäre deutschen Räsonierens und Diskutierens. In Frankreich hat das angelsächsische Unkraut der geisttötenden „political correctness“ im traditionellen französischen Witz und esprit weitaus größere Hindernisse zu ihrer Ausbreitung zu überwinden als bei uns. –
Das tut mir vom ganzen Herzen leid.
Ich als Deutscher/Frankophiler schäme mich wirklich für solche dämlichen und fremdenfeindlichen Aussagen. Die französische Kultur wird von der Mehrheit der Deutschen geschätzt; das Französische hat unsere Sprache nachhaltig beeinflusst, genauso wie die Literatur, die wir lesen, die Kunst, die wir konsumieren und die Musik, die wir hören.
Selbiges gilt natürlich für die vielseitige französische Küche, von der Bretagne bis in die Provence.
Die deutsch-französischen Beziehungen sind in der Geschichte künstlich aufgebläht und im Zuge nationalistischer Strömungen in beiden Ländern (aber vor allem auf deutscher Seite) vergiftet worden: Historische Ereignisse wie die Feldzüge Napoleons, der pfälzische Erbfolgekrieg, der deutsch-französische Krieg und die beiden Weltkriege haben dafür gesorgt, dass sich die Nachbarn voneinander entfremdet haben, obgleich ihre Grundlagen beide im Frankenreich Karls des Großen liegen.
Solche dämlichen Franzosenwitze bauen auf Vorurteilen auf, welche sich leider erhalten haben, obgleich Deutschland und Frankreich die einzigen Länder sind, welche einen Freundschaftsvertrag seit 1963 haben.
LG
Die Franzosenwitze ("surrender monkeys") entstammen der britischen Propaganda. Sie hatten ihren Grund darin, die Tatsache zu verschleiern, dass 1940 viele Franzosen gar nicht mehr sonderlich antideutsch eingestellt waren, sondern Hitlers Deutschland eher einen Puffer sahen gegen den damals weitaus gefährlicher geltenden Bolschewismus der Sowjetunion. Daher haben die Franzosen damals nur mit halbem Herzen gekämpft. Und es gab über 15.000 Franzosen, die als Freiwillige in Wehrmacht und Waffen-SS gekämpft haben gegen die Bolschewisten.
Die britische Propaganda hat daraus aber den Mythos geschaffen, die Franzosen wären an sich lausige Soldaten. Das passt aber nicht zu den Leistungen der französischen Heere im Weltkrieg 1914-18.
Viel besser würde dieses herabsetzende Klischee von schlechter militärischer Kampfkraft auf die Italiener passen, die in der Tat in beiden Weltkriegen weitestgehend Nullnummern ablieferten.
Grundsätzlich ist Rassismus und Fremdenfeindlichkeit total bescheuert. Wenn man eine gewisse kritische Haltung zu unserer Asylpolitik hat, darüber kann man reden aber direkte Fremdenfeindlichkeit ist immer absolut bekloppt und dämlich.
Und sieh´s mal so: Sie haten nur deine Sprache, weil sie zu dämlich sind, diese zu sprechen. :)
Das ist so ein Unfug was du da schreibst. Dieser spirituelle Mumpitz. Die einzige Erklärung für Spannungen zwischen den Ländern ist dass der Mensch zu blöd ist sich zusammenzureißen und an einem Strang zu ziehen. Da hat keine kosmische Energie irgendwas damit zu tun.