Habe ähnliche Beobachtungen gemacht. Solche mohammedanischen „Südländer“ starren dich in der Bahn manchmal aggressiv an, also ob sie fragen wollen: „Ist was?“ und treten einschüchternd auf, da sie immer in Gruppen unterwegs und laut sind. Bei Weitem jedoch nicht alle. Der Dönertürke von nebenan ist in der Regel höflich und korrekt.
Aber ich denke, jeder, der ehrlich zu sich selbst ist, weiss, was du meinst. Im Internet ist es teilweise noch krasser. Deutsche sind dort international quasi nicht präsent, aber man findet lauter Nationalisten, Rassisten, religiöse Fundamentalisten und andere Chauvinisten aus südlichen und östlichen Ethnien.
Das geht schon los mit nationalistischen Italienern, die dort eitel und grosskotzig ihre Propagandalügen verbreiten, ferner auch Griechen, Türken, Ungarn und andere. Selbst Ostasiaten, die sich ja im Alltag gewöhnlich ruhig und sachlich verhalten, riskieren im Net zuweilen die „große Klappe“.
Übel sind auch zahlreiche Polen, die speziell gegen uns Deutsche hetzen. Da scheint es wirklich noch viel Hass zu geben.
Franzosen ignorieren alles Deutsche gewöhnlich und scheinen tatsächlich vollständig desinteressiert an deutscher Kultur und deutschen Sitten zu sein. Wenn mal etwas kommt, dann meist nur Verachtung für die deutsche Sprache, die als grob und unkultiviert empfunden wird von französischen Ohren. Allerdings sind Franzosen im Internet ähnlich selten präsent wie Deutsche selbst.
Ambivalent ist es bei Russen: Da gibt es einige, die Hochachtung und Interesse für die deutsche Kultur bezeugen (besonders die Geisteskultur, z. B. Philosophie), andere aber, die von einem brutalen Hass gegen alles Westliche getrieben zu sein scheinen. Letzere sind durchwegs die primitiveren Typen.
Sind aber nur meine eigenen, notwendig subjektiven Erfahrungen, das möchte ich noch einmal betonen. Andere Leute können andere Erfahrungen gemacht und entsprechend zu anderen Einschätzungen gelangt sein. Doch immerhin hab ich nun fast 20 Jahre Erfahrungen und diese sind meistens immer dieselben geblieben. So denke ich schon, dass ich gewisse Tendenzen richtig beobachtet habe. Nur sollten wir hier uns hüten, zu verallgemeinern.
Beispiel Italiener: Sind mir im Net tatsächlich auffallend häufig sehr negativ aufgefallen. Egal ob Fußball, Kultur oder historische Diskussionen. Protzen rum, halten sich für das Mutterland der Weltkultur, die den „Barbaren“ (das sind für sie alle anderen Europäer) erst die Kultur gebracht hätten, behaupten wahrheitswidrig, sie würden von den alten Römern abstammen und machen im Fussball weder als Sieger noch als Verlierer eine gute Figur. Als ich aber als Tourist Italien besucht habe, gab es solche Erfahrungen gar nicht, die Leute waren relativ gastfreundlich, wie es ja auch normal ist. Der Grund liegt auf der Hand: Die Leute im Internet sind eine Auswahl nationalistischer Typen gewesen und als solche nicht unbedingt repräsentativ für die Italiener als Gesamtvolk. Man kann das vergleichen mit negativen Urteilen, die z. B. Spanier aus Mallorca über Deutsche gewonnen haben: Diese Insel wird ja meist von Deutschen aus der Unterschicht besucht, die entsprechend rüdere („prolligere“) Sitten haben als Mittel- und Oberschichtler. Die einheimischen Spanier nun, die selbst selten oder gar nicht nach Deutschland reisen, bilden sich aus dieser Negativ-Auslese der Deutschen nun ein pauschales Urteil über „die Deutschen“ an sich und liegen damit natürlich daneben.
Unsere Erfahrungen sind also höchstens bedingt objektivierbar. Wir sollten sie zunächst kritisch reflektieren, bevor wir aus ihnen allgemeine Urteile ableiten.