Warum wird die Wohnungsnot in Städten immer grösser?

3 Antworten

Das klappt eigentlich nur via mehr m² pro Person und die müssen halt auch bezahlt werden.

Wenn man heute 48m² pro Person ansetzt muss man sich über hohe Mietpreise nicht wundern.


HeinrichLuff  04.06.2021, 08:16

Die 48 m2 gelten als Obergrenze bei einem H4er, die noch bezahlt wird.

Heiß doch aber nicht, dass dann einer 5köpfigen Familie 240 m2 zustünden.

Was aber die Wohnungsnot fördert sind neben dem Zuzug:

  • Einzelpersonen, die 120 m2 mieten
  • ETWs die nur gelegentlich als Drittwohnung benutzt werden
  • ETWs die über dieses merkwürdige "Teilzeitvermietungsmodell" auf dem Markt sind
  • Und natürlich die unbegrenzte Gier gerade größerer Eigentümer, die ihre Renditen steigern wollen
Ursusmaritimus  04.06.2021, 08:26
@HeinrichLuff

Ich schreibe nicht von Obergrenze eines H4 Haushaltes sondern vom "durchschnittlichen Wohnbedarf" und hier hast du mit deinen Ausführungen in den ersten drei Punkten recht und die gehen auch in die 48m² mit rein.. Da kommen aber noch Senioren hinzu die verwitwet und mit ausgezogenen Kindern im 150m² Haus leben.

Dein vierter Punkt ist real jedoch unabhängig von den m²/Person

HeinrichLuff  04.06.2021, 09:04
@Ursusmaritimus

Ja, wir Senioren.

Sollen wir denn alle Möbel wegwerfen?

Viele Senioren sind halt auch ein zweites Mal verheiratet, da kommen dann 2 Haushalte zusammen.

Hast du eine Ahnung, wie viele Erinnerungen man dann auf den Sperrmüll wirft, für 1 € verkauft etc.?

Solange wir krauchen können, werden wir eben nicht in einer Einzelzelle im Heim (wie im Knast) leben.

Und heute kommt dann bei uns noch ein Hund dazu.

Dafür habe ich und meine 2 Frauen zusammen 149 Jahre lang gearbeitet.

Andere machten regelmäßig Weltreisen und fuhren Protzautos.

Wir legen Wert auf Wohnen oberhalb der von den Grünen gewünschten "Kaninchenstallbehausungen".

HeinrichLuff  04.06.2021, 10:24
@pallmall1966

Wir sind eh schon aus einer NRW Großstadt in einen kleinen Ort in Friesland gezogen, auch wegen der unerträglichen Mieten in unserer alten Umgebung.

Alte Menschen brauchen nämlich auch noch Behinderten gerechtes Umfeld. Kostet extra.

Ansonsten finde ich deinen Kommentar recht unverschämt für einen jungen Menschen.

Hauptsache Junge dürfen Stadt und Hullygully um sich haben?

Reden wir nicht einmal von Infrastruktur jeglicher Art.

pallmall1966  04.06.2021, 10:34
@HeinrichLuff

Entschuldigung, wenn es unverschämt rüberkam !!☺aber bei uns (auf dem Dorf, Kleinsatdt) sind die Mieten noch gut bezahlbar, in der nächsten Großstadt sind sie auch sehr teuer☺

Ursusmaritimus  04.06.2021, 12:06
@HeinrichLuff

Soweit sind wir altersmäßig nicht voneinander entfernt, aber es ist halt einfach eine statistische Realität, ohne Bewertung.

Kaninchenstallbehausungen will ich jetzt nicht bewerten, das ist weit übertrieben. Aber in meinem Elternhaus haben zeitweise > 10 Menschen gelebt und jetzt noch zwei........

HeinrichLuff  04.06.2021, 12:55
@pallmall1966

Dann weißt du doch, wie das ist.

Für junge Menschen ist es ja auch wegen der Arbeitsplätze schlechter, wir brauchen keinen mehr.

Du musst zudem zwei Autos haben und somit (laute Grünen) wie eine Umweltsau in die Stadt zur Arbeitsstelle, oder Dingen, die das Land halt nicht bietet.

Für die Kinder hast du bei viel Glück im Ort noch einen Grundschule, ab Klasse 5 kann es dann schon ein Nachbarort sein.

Mein Geburtstort in Brandenburg hat derzeit noch 370 Einwohner.

HeinrichLuff  04.06.2021, 13:19
@Ursusmaritimus

Wenn ich die Reihenhauszeilen jetzt schon sehe mit 190 m2 Grundstück, 4 Etagen und alles besteht nur aus Treppen.

Ums Haus herum gehen?

Garage?

Stellplatz direkt am Haus?

Ich weiß nicht, was die Grünen da noch weiter verdichten wollen. jedenfalls wird es die FDP-Klientel (Landbesitzer, Architekten, Baufirmen etc. freuen.

Sehnst du dich nach den 10 Personen zurück?

Ich habe überwiegend Horrorerinnerungen an die Jahre 1953 bis 1971.

  • 1953 schliefen wir 2 oder 3 Nächte auf dem Fußboden in einem Fabrikgebäude, bis wir den Flüchtlingsaufnahmeschein hatten.
  • Danach 4 Wochen in Berlin-Wittenau mit 27 Personen in einem Raum. Ich war erst 6, aber für meine 3 Schwestern (14, 16 und 20) war das schon eine Zumutung.
  • Schließlich 4 Wochen Barackenlager de Reichsarbeitsdienstes in Heilbronn- Weinsberg. Da waren wir nur noch zu 12 Personen in einem Raum.
  • Danach 2 Jahre lang in einer Reichswehrkaserne in Ka. Wir hatten im 1. Jahr eine eigene Stube für uns 6, allerdings war es ein Durchgangszimmer.
  • Im 2. Jahr hatten wir eine Stube, durch die dann niemand anderes mehr durchging.
  • 1955 - 1957 Barackenwohnungen für Flüchtlinge - 1 Kinderzimmer für uns 4. Kein Bad.
  • 1957 - 1959 war die Mädels weg, nun nur noch ein Einzimmerwohnklo in derselben Baracke. Ich schlief auf der Küchenbank.
  • 1961 - 1965 Altbau ohne Bad (Waschküche reicht!), Toilette 1 Etage tiefer.
  • 1965 Heirat. 1 Zimmer. Danach Miniwohnung.
  • 1967 - 1971 auf dem Dorf eine teilmöblierte Wohnung mit 40 m2 . Baden in der oberen Etage jeweils freitags. Toilette auf dem Flur mit Lüftung durch die Küche. Wir waren zu Dritt. In dieser Zeit machte ich eine Ausbildung, Externenprüfung und mein Studium fast zu Ende.
  • Zweites Kind im Anmarsch, 1. Staatsprüfung machen. Wie freuten wir uns über eine 3-Zimmer-Wohnung mit Bad im asozialen Wohnungsbau bis 1976.
  • Ab 1976 4 Zimmer-Wohnung, mein "Arbeitszimmer" war eine Nische im Schlafzimmer.

Ist nun klare, warum wir zuerst eine Eigentumswohnung nahmen und schließlich von der Bodenplatte bis zur Schornsteinplatte ein Haus bauten - fast ganz alleine?

Ich freue mich, dass wir nun frei atmen können und das unser neuer Hund (seit heute) einen Auslauf auch im Garten hat.

Ursusmaritimus  04.06.2021, 15:55
@HeinrichLuff

Dann genieße deinen Raum......ich sehne mich nicht zurück, aber wenn ich halt mehr Raum will muss ich mehr Raum bezahlen und das wird aktuell bei den "Mietpreisen" gerne übersehen.

Da wird die Miete für 50m² 1970 mit 80m² 2020 verglichen.

HeinrichLuff  04.06.2021, 17:28
@Ursusmaritimus

In kleineren Städten im Rheinland sollten schon vor 3 Jahren mittlere 3 -Zimmer-Wohnungen (behindertengerecht) und Außenstellplatz ab 1350 € Kaltmiete kosten.

Hier in Friesland bekamen wir für deutlich weniger ein Haus ebenerdig, 147 m2, Garten, Riesengarage (Baujahr 2010) in bester ruhiger, aber zentraler Lage.

Hat uns über die Coronazeit geholfen.

Sogar die Arbeit drümherümm.

Seltsam ist das schon, da die deutsche Bevölkerung sinkt ...

Nicht nur die "deutsche" Bevölkerung benötigt Wohnraum.

zum Einen gibt es Einwanderer, zum Anderen was nützt eine Wohnung in einer Stadt wenn die Kaltmiete 1200€ kostet, die Wohnungssuchenden aber nur 1000€ verdienen