Warum wird das Gebot weggelassen?
Liebe deinen Nächsten wie dich selber hört man oft. Der erste Teil und das erste Gebot werden sehr oft weggelassen. Warum ist das so?
Matthäus 22:37-40 LUTheute
[37] Jesus aber sprach zu ihm: „‚Du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt.‘ [38] Dies ist das wichtigste und größte Gebot. [39] Das andere aber ist ihm gleich: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.‘ [40] An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.“
3 Antworten
Hallo Donutfan,
Deswegen ist es so wichtig, immer selbst die Bibel zu lesen, damit Du einen vollständigen Eindruck von Gottes Wort bekommst, während Du auf Webseiten, in Videos, in Predigten immer nur Ausschnitte bekommst. 😊💖
Warum ist das so?
Weil das die berühmte "Goldene Regel" ist, die älter als das Christentum ist:
„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel
Kommt im Alten Testament bereits vor:
18 An den Kindern deines Volkes sollst du dich nicht rächen und ihnen nichts nachtragen. Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der HERR.
https://www.bibleserver.com/EU/3.Mose19%2C18
Im Hinduismus:
Man soll niemals einem Anderen antun, was man für das eigene Selbst als verletzend betrachtet. Dies, im Kern, ist die Regel aller Rechtschaffenheit
Und Buddhismus:
Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen?
https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Regel
Die "Goldene Regel" hat einige Probleme: ZB die Moral kann völlig irrational sein und funktioniert auch nur dann so halbwegs, wenn alle die gleiche Moral haben.
aber nicht die positive des Christentums
Wird nicht besser:
Die positive Formulierung der Goldenen Regel führt jedoch noch deutlicher als die negative Formulierung zu inakzeptablen Ergebnissen.
http://www.ethik-werkstatt.de/Goldene_Regel.htm#positive_Form
Wird nicht besser:
wieso ? Sag es selbst , deine Verlinkung bringt da Nichts was überzeugt, das Beispiel ist völlig daneben vom Verständnis dieser Regel, welche bestimmt nicht auf spezielle selektierte Wünsche ausgerichtet ist.
Richtig wäre - "ich hätte gerne mehr Aufmerksamkeit von meiner Frau - also tue ich dies auch für sie". Aber es geht bei dieser Regel wohl nicht um kleinere Dienstleisungen sondern z, Bsp. "wenn ich versagt habe erhoffe ich mir Erbarmen/Verzeihungen von Anderen, also tue ich das auch. Oder - wenn ich in Not bin.... usw.
Die Goldene Regel berücksichtigt nicht, dass Menschen unterschiedlich sind.
Und ob das so ist - im Detail. Hilfe geben ist ja nicht auf ein bestimmtes Bedürfnis beschränkt.
Wenn jemand Prügel ..
Das ist doch grausig albern - sollte dir dein Verstand sagen daß dies von der Regel nicht berührt wird.
grausig albern
Realität.
Für etliche bibeltreue Christen lässt sich das Verprügeln von Kindern mit Nächstenliebe vereinbaren. Und ein Erziehungsratgeber, der die Prügel sogar bei Kleinkindern empfiehlt, ein Bestseller:
Bei evangelisch-freikirchlichen Glaubensgemeinschaften in Deutschland war Tripps Erstlingswerk ein Bestseller. Dann kam es auf den Index,
Je bibeltreuer, umso eher werden die Kinder hübsch biblisch geschlagen:
eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover deutet darauf hin, dass gerade sehr religiöse evangelikale Eltern ihre Kinder eher misshandeln als andere Christen.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/glaube-liebe-pruegel-hoert-auf-damit-1.1036245
Das ist gewissermaßen eine Verweichlichung der Botschaft hin zur Moral. Die Nächstenliebe ist jene die - sofern sie fehlt - offen zu Tage tritt, während die Gottes Liebe unsichtbar bleibt. Das erklärt warum das Doopelgebot der Liebe an dieser Stelle verkürzt wird.
Die Liebe zu Gott aber ist eng damit verbunden, im Gleichnis zum Barmherzigen Samariter wird auch von der Gottesliebe gelehrt. Der Kern liegt gewissermaßen darin: Wer sagt er liebe Gott, aber seinen Nächsten nicht liebt, der kann Gott nicht lieben.
Wer beide gegeneinander ausspielt, oder eines vergisst, der Verkürzt Jesu Botschaft und - das sei an dieser Stelle betont - die Botschaft des alten Testaments.
Papst Benedikt hat das mal recht treffend in einem Brief zum Ausdruck gebracht und zeigt entlang der Bibel die Enge Verzahnung von Glaube, Gottesliebe und Nächstenliebe auf, ein Satz nur sei herausgenommen.
"Durch den Glauben entsteht unsere Freundschaft mit dem Herrn; durch die Nächstenliebe wird diese Freundschaft gelebt und gepflegt"
Ob man ihn mag oder nicht, katholisch ist oder nicht, er trifft sehr gut den Kern dessen was dieses Doppelgebot ausmacht.
welche du aus anderen Religionen zitierst sind passives Verhalten, die von Jesus Mt.7,12 eine aktive Forderung
aber nicht die positive des Christentums
Soviel ich "weiß" kennt aber der Zaroastismus ebenfall das christl. Verständnis welches übrigens ein wesentliches Element auf dem Weg zum Reich Gottes ist - entsprechend der Botschaft Jesu.