Warum tut Gott mir das an?
Ich habe grad ein großes Problem. Wahrscheinlich werde ich heute noch meine Freundin verlieren. Vielleicht ist es eine Prüfung. Aber ich kann nicht anders reagieren. Es wäre verlogen und unchristlich.
Vor ein paar Monaten habe ich mich einer Gemeinde angeschlossen. Schnell entstand eine sehr gute Freundschaft mit der Pastorin. Auch ihre Familie mag mich. Ich wurde liebevoll aufgenommen und oft auch getröstet. Glaubensfragen wurden mir gut beantwortet.
Vorher war ich in einer anderen Gemeinde. Beide Gemeinden sind evangelisch. Die eine ist konservativ und die andere freikirchlich.
Als ich mich dieser Kirche anschloß war mir schnell klar, ich werde mich irgendwann noch einmal taufen lassen müssen. Wenn ich bleiben will. Zeit zum Nachdenken war nie das Problem. Aber gestern wurde mir klar, daß ich ehrlich sein muß. Ich habe noch eine Nacht drüber geschlafen, gestern mit dem Pfarrer der anderen Gemeinde gemailt. Ihn gefragt wie er zum Thema erneute Taufe steht. Und er hat sich ehrlich geäußert.
Eben habe ich gehandelt. Ich habe meiner Freundin eine Nachricht geschickt, heute ist dummerweise noch mein Geburtstag. Wahrscheinlich werde ich heute wieder etwas verlieren, was ich sehr liebe. Aber ich kann sie nicht länger anlügen. Sie hat das nicht verdient. Vermutlich werde ich einige Zeit ohne Kirche leben müssen. Der andere Pfarrer ist der Mann, den ich liebe. Ich war in seiner Gemeinde sehr aktiv und zwischen uns sind Gefühle entstanden. Er weiß alles von mir.
Ich habe eine lange Mißbrauchgeschichte, die ich mittlerweile akzeptiere, er hat mir sehr dabei geholfen. Wir haben sehr viel geredet, in der Seelsorge. Aber ich bin mit seiner Hilfe auch zwei Probleme konkret angegangen.
Ich habe eine Suchttherapie gemacht und bin seit über einem Jahr trocken. In der Seelsorge habe ich parallel zu einer Therapie mich geöffnet. Die Therapie brachte wenig, ist längst beendet. Freitag habe ich Kontakt zu einer christlichen Klinik aufgenommen, dort will ich weiter an meiner Vergangenheit arbeiten. Ich habe auch die Insolvenz eingereicht.
Ich bin von dieser anderen Gemeinde weg, weil wir es nicht schafften eine feste Beziehung einzugehen. Er ist toll. Durch ihn habe ich gelernt wieder zu vertrauen. Alles lief fair ab. Aber halt sehr emotional. Ich wollte Abstand gewinnen, er wußte immer, daß ich in eine andere Gemeinde gehe. Also kann ich nicht einfach zurück in seine Gemeinde.
Ich glaube an Gott und hadere auch nicht mit ihm. Bevor ich meiner Freundin geschrieben habe, daß ich mich nie taufen lassen werde habe ich gebetet. Ich bin getauft. Als Kind wurde ich katholisch getauft. Bin später ausgetreten, als Erwachsene wurde ich Mitglied einer anderen Freikirche. Dort habe ich mein Leben Jesus übergeben. Und ich habe es nie bereut.
Durch den Mißbrauch habe ich keinen Familienkontakt. Beide Gemeinde haben mir in dieser Hinsicht geholfen. Der Kontaktabbruch ist lang her und immer waren Pfarrer, teilweise auch Prediger für mich da.
13 Antworten
Hallo
Hört sich abgedroschen an aber die Wege des Herrn sind unergründlich.... Ich denke wenn wir etwas fühlen spricht der Geist Gottes zu uns... Wenn du dich wohl fühlst mit der Situation ist alles okay, wenn nicht solltest du was ändern LG
Die Wege des Herrn sind wirklich unergründlich. Ich setze mich mit ihm auseinander, weil ich es wissen will. Und geändert habe ich es heute Nacht schon.
Du musst ruhiger werden - da ist noch kein Vertrauen in Dich selbst. Du verbindest einerseits Dein religiöses Leben andererseits mit einer emotionalen Liebesbindung. Du schreibst nicht, ob der Pfarrer, den Du liebst, diese Liebe erwidert. Ist er überhaupt frei für Dich? Wenn nicht, wäre es besser, wenn Du Dich in der neuen Gemeinde engagierst und die Liebe zu dem anderen Pfarrer abbaust. Das ist schwer, aber es muss sein, wenn es Dich nicht zerreißen soll. Würde Deine Liebe nicht erhört (werden können), kann dies viele Deiner überwundenen Probleme erneut auftreten lassen. Das müssen wir vermeiden. Du sprichst von Ehrlichkeit gegenüber Deiner Freundin. Sind aber die anderen und der andere Pfarrer wirklich ehrlich zu Dir? Das ist eine wichtige Bedingung! Wenn also Deine Liebe zu ihm keine Zukunft hat, musst Du sie aufgeben und Dich öffnen für das neue und wahrhaftige, dass Gott auch für Dich bereit hält. Hab' das Selbstvertrauen - dass Du hier so offen schreibst ist ein gutes Zeichen!
Steckt viel Wahrheit drin. Aber um ihn geht es nicht. Es geht darum, daß ich schon wieder eine Freundin verliere.
Ich werde mich mit dir nicht über Glauben streiten, aber du musst dir im Klaren sein, dass du dein Leben selbst in der Hand hast und selbst deine Entscheidungen triffst. Das kann Niemand anderes tun, ob real oder nicht. Gott ist nicht derjenige der dir das antut, sondern das Leben. Wenn es einen Gott gibt, hat er nur die Welt erschaffen und für das Geschehene sind ausschließlich wir Menschen verantwortlich. Du hast Schlimmes erlebt, das möchte ich gar nicht in Frage stellen und wenn du Trost im Glauben gefunden hast, dann ist es so. Du solltest dich deiner Freundin auf jeden Fall anvertrauen bevor du zuviel in dich hinein frisst.
Ich habe heute Nacht ihr geschrieben. Noch hat sie es nicht gelesen. So wie ich sie kenne werden wir offen darüber reden. Mein Glaube ist mir sehr wichtig. Es ist sehr schwer mit so einer Vergangenheit zu leben und Gott hilft mir. Wird nicht einfach heute. Sie ist mir sehr wichtig. Wir haben viel gemeinsam.
Auch zwischen den evangelischen Kirchen gibt es so einige nicht unbedeutende Unterschiede, und deshalb ist es vollkommen logisch, dass der Pfarrer einer Kirche dir niemals dazu raten wird, dich in einer anderen Kirche nochmals taufen zu lassen! Das kann er gar nicht, wenn er seine Kirche für richtig hält!
Ich nehme an, dass in der von dir gewählten Freikirche die Erwachsenentaufe praktiziert wird! Warum solltest du dich also nicht nochmals taufen lassen? Das ist doch nicht falsch, und die Kindstaufe wird in der Bibel sowieso nicht erwähnt.
Meiner Ansicht wirst du wieder wesentlich glücklicher sein, wenn du in diese Freikirche und zu deiner Freundin zurückkehrst! Sprich dich gründlich mit ihr aus und diskutiert zusammen in Ruhe und sehr eingehend alle religiösen Aspekte. Ich glaube, ihr werdet ganz sicher in jeder Hinsicht einen gemeinsamen Nenner finden! Alles Gute dafür und auch für dein neues Lebensjahr!
Dein Text ist sehr verworren und völlig unverständlich für mich.
Wenn ich richtig verstehe, hast du eine Gemeinde verlassen, weil du eine unzufriedenstellende Beziehung mit dem Pfarrer hattest.
Dann hast du dich einer neuen Gemeinde angeschlossen, wo du dich wohlfühlst und eine freundschaftliche Beziehung zur Pfarrerin aufgebaut hast. Trotzdem hast zu dich entschieden, dich nicht dort taufen zu lassen (dein gutes Recht, aber etwas unverständlich, weil doch alles "passte"). Und warum wirst du eine Freundin verlieren? Handelt es sich um die Pfarrerin? War deren "Freundschaft" an Bedingungen geknüpft (Taufe)?
Und letzten Endes: was hat Gott mit dem Ganzen zu tun? Waren doch alles deine Entscheidungen, oder?
Noch dazu steht deine Frage "warum hat Gott mir das angetan" im Widerspruch zu deiner Aussage "ich hadere nicht mit ihm".
Und da du nicht schreibst, WAS Gott dir angetan hat, ist deine Frage gegenstandslos.
Also, was möchtest du wissen?