Warum tu ich mir so schwer es zu akzeptieren das ich nicht meinen Traumberuf ausüben kann?
Bin geelerne Pflegefachkraft und kann aufgrund einer chronisch rheumatischen Erkrankung nicht mehr in meinem Traumberuf arbeiten. Arbeite momentan im Kaufmännischen Bereich, was mir zwar auch viel Spaß macht, aber ich trauere sehr meinen eigentlichen Beruf her. Zeitweise macht mich das sehr traurig das es für mich kein Zurück gibt. Was mach ich jetzt? Welche Möglichkeiten gibt es?
Ich bin ratlos...
4 Antworten
Es ist völlig verständlich, dass du trauerst. Dein Traumberuf war nicht einfach nur ein Job – es war ein Teil von dir, eine Leidenschaft, vielleicht sogar eine Berufung. Und jetzt fühlt es sich an, als wäre dir etwas genommen worden, das dich ausgemacht hat.
Aber warum solltest du es einfach akzeptieren? Warum sollte das letzte Wort schon gesprochen sein?
Ja, du hast eine chronische Erkrankung, und ja, der klassische Weg in der Pflege ist für dich nicht mehr möglich. Aber das bedeutet nicht, dass du diesen Bereich komplett hinter dir lassen musst. Die Frage ist nicht ob du in deinem Traumberuf arbeiten kannst – sondern wie. Und die Antwort ist: indem du dir deinen eigenen Weg schaffst! Es war noch nie so einfach wie heute, sich selbstständig zu machen. Du brauchst kein großes Kapital, keine komplizierte Bürokratie – oft reicht es, einfach anzufangen. Erst einmal nebenbei. Als Freiberufler oder Kleinunternehmer kannst du dein Wissen und deine Fähigkeiten genau so einsetzen, wie es zu dir und deiner Gesundheit passt. Und das Beste? Es gibt so viele Möglichkeiten, weiterhin nah am Menschen zu arbeiten, ohne dich körperlich zu überlasten.
Stell dir vor, du bietest selbstständig Dienstleistungen an, die das Leben pflegebedürftiger Menschen bereichern – ganz ohne schwere körperliche Arbeit. Hier sind schon einmal 40 Möglichkeiten, mit denen du sofort starten kannst (ich kenne viele Menschen, die mit solchen oder ähnlichen Dingen ihr Geld verdienen und viel Spaß dabei haben):
Gedächtnistraining für Senioren – mit Spielen und Übungen, um die kognitiven Fähigkeiten zu fördern.
Biografiearbeit – du hilfst älteren Menschen, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Vorlesestunden – für Menschen, die nicht mehr selbst lesen können, aber Geschichten lieben.
Musikbegleitung für Demenzpatienten – Musik wirkt nachweislich positiv auf Erinnerungen und Emotionen.
Gesellschaftsspiele und Aktivierungsstunden – Kartenspiele, Logikspiele oder Brettspiele zur Förderung der geistigen Fitness.
Kunst- und Maltherapie – kreatives Gestalten als Ausdrucksmöglichkeit und Entspannung.
Sinnesaktivierung mit Düften, Materialien und Naturerlebnissen – besonders für Menschen mit Demenz,
Hospizbegleitung – Menschen in ihren letzten Tagen mit Gesprächen und Nähe unterstützen.
Märchenerzählen und Geschichtennachmittage – ein wundervoller Weg, Erinnerungen zu aktivieren.
Tiergestützte Begleitung – wenn du ein ruhiges, freundliches Haustier hast, kannst du damit Freude bringen.
Spaziergänge und sanfte Bewegungstrainings – für Senioren, die Begleitung und Motivation brauchen.
Sitztanz oder Bewegungsspiele für ältere Menschen – sanfte Aktivität für mehr Lebensfreude.
Sturzprävention und Gleichgewichtstraining – einfache, effektive Übungen für mehr Sicherheit im Alltag.
Alltagsbegleitung – gemeinsam einkaufen, Kaffee trinken, Gespräche führen.
Ernährungsberatung für Pflegebedürftige und Angehörige – gesunde Ernährung leicht gemacht.
Schreibwerkstatt für Senioren – du hilfst ihnen, Briefe, Geschichten oder Memoiren zu verfassen.
Koch- und Backgruppen für ältere Menschen – gemeinsames Kochen weckt Erinnerungen und stärkt die Gemeinschaft.
Feinmotorik-Training durch Basteln oder Handarbeiten – besonders für Menschen mit Parkinson oder nach einem Schlaganfall.
Entspannungstechniken und Meditation für Senioren – Stress reduzieren und Wohlbefinden steigern.
Humor- und Lachtherapie – denn Lachen hält gesund und verbindet Menschen.
Und jetzt stell dir vor, du bietest eine oder mehrere dieser Leistungen als selbstständiger Anbieter an. Du arbeitest in deinem eigenen Tempo, ohne Schichtstress und körperliche Überlastung. Du legst deine Preise selbst fest, hast volle Kontrolle über deine Arbeit und kannst genau das tun, was dir am meisten Freude bereitet. Viele Menschen suchen nach genau solchen Angeboten – und das Beste? Du brauchst kein großes Startkapital, keine komplizierten Genehmigungen. Ein einfacher Gewerbeschein oder eine freiberufliche Anmeldung reichen oft aus. Du kannst sofort starten, erst klein und nebenbei, bis es wächst. Dein Traumberuf ist nicht vorbei – er muss nur eine neue Form finden. Und du bist diejenige, die entscheidet, wie das aussieht. Es gibt immer einen Weg. Du musst ihn nur gehen.
Liebe Grüße
yuutuuber, m,65, selbstständig seit 45 Jahren
Ggf schauen, ob du als Pflegefachkraft in einem Bereich arbeiten kannst, der weniger anstrengend ist.
In meiner Infusionsambulanz arbeiten z.B. mehrheitlich Pflegekräfte, aber auch MFAs. Zugang legen/Port anstechen, Infusionslösung mischen, Dokumentation und eben normale Arbeitszeiten. Dafür halt natürlich keine Schichtzulagen, weil es keine Schichten gibt.
Alternativ, wenn Verwaltung schon OK ist, aber di im Krankenhaus arbeiten möchtest, Dinge wie Medizincontrolling/stationäre Fallkodierung. Letzteres mache ich selbst seit über 5 Jahren (gelernte Physio, aber als Rollifahrerin sind ziemlich viele Berufe mittlerweile draußen) und ich mags echt.
Eben weil du nicht das tust, was dich eigentlich glücklich machen würde.
Was du brauchst, ist eine Portion Mut und eine Hand voll Kreativität! Versuch doch mal folgendes Gedankenspiel: was würdest du tun, womit würdest du deinen Tag inhaltlich gestalten und strukturieren, wenn du ein bedingungsloses Grundeinkommen hättest und somit nicht für Geld arbeiten gehen müsstest?
Denk das so detailliert und konkret wie möglich! Also, wo genau, was genau, wie genau, mit wem genau, wie oft, wie lang pro Tag? Was wären die zentralen Aspekte dabei, die dir Freude bereiten würden? Und klar, natürlich unter dem Aspekt deiner bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen, die wären dann ja immer noch da. Schreib das auch ruhig mal für dich auf!
Genau das schafft dann schon deutlich mehr Klarheit, was genau dir aktuell fehlt und wonach du schauen könntest. Dann kannst du nach passenden Tätigkeitsfeldern schauen. Und dann gehst du die nötigen Schritte und Wege, um dort hinein zu gelangen! Das Leben ist schließlich zu kurz, um einem Job nachzugehen, der einen nicht erfüllt.
Na ja, manchmal muss man das unvermeidliche akzeptieren. Auch wenn es Dir schwer fällt, was nicht zu ändern ist, ist nun mal so.
Es gibt doch sicherlich auch im Verwaltungsbereich von Pflegeeinrichtungen Stellen oder evtl. als Lehrer in einer Pflegeeinrichtung.
Vielleicht kannst Du mit Patienten nicht in der Pflege, aber in der Betreuung arbeiten?? Z.B. als Betreuer in Tagesstätten mit dementen Patienten oder in der Familienhilfe ?? / Beratung / Betreuung
Es gibt sicher viele Möglichkeiten - auch wenn Du da evtl. eine spezielle Ausbildung machen musst: frag mal nach!