Warum sind Turntables, Michpult usw. so teuer?!

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Mit der gleichen Frage habe ich mich heute auch in einem anderen Bereich beschäftigt und musste in der Diskussion, mit einem meiner Mitarbeiter, den Vergleich zum DJ-Equipment heranziehen. Es ging dabei um Werkzeug. Da der Kollege ab und zu auch schon mal hinterm Pult steht, meistens aber nicht als DJ sondern als Tontechniker, an unserer Live-Konsole, war mir der Vergleich sofort eingefallen.

Wie hier schon jemand sagte, wenn man mit etwas Geld verdienen können muss, so muss es sich auch um zuverlässiges Material handeln. Mit Geräten der Hersteller Numark, Reloop und insbesondere Gemini, würden wir es nicht wagen, eine Veranstaltung mit 1000 bis 2000 Leuten zu machen, wenn die DJs sich am Pult die Klinke in die Hand geben, und vor allem, wie Marcel es richtig sagte, zum größten Teil Grobmotoriker sind. Wir haben dabei schon zu viele Ausfälle erlebt. Und eine perfekte Show erfordert nunmal zuverlässiges Zeug.

Die von Technics, Rane, Allen&Heath, Pioneer und Vestax verwendeten Komponenten gelten als die zuverlässigsten des Marktes.

Das heißt die Produkte müssen aus sehr hochwertigen Komponenten und höchst sorgfältig gebaut werden. Massenfertigung ist da problematisch.

Womit wir bei einem weiteren Punkt wären, der Absatzmenge:

  1. Die Zahl der Leute, die einen Technics SL-1210 MK2 neu kaufen, ist verschwindend gering im Vergleich zu den Leuten, die sich z.B. ein Nokia-Handy kaufen.
  2. Die Zahl derer, die sich gutes Equipment leisten können, sollte auch gering bleiben, um der jeweiligen Marke, genauso, wie dem Beruf DJ, eine gewisse Exklusivität zu erhalten. Sich Virtual DJ kostenlos aus dem Netz saugen und dann Cracken, die MP3s auf illegalem Wege beschaffen und dann Sync drücken kann jeder talentfreie Volldepp. Sich einen SL-1210 MK2 kaufen, inkl. echten Ortofon Nightclub E, und damit ohne Autosync, Autopitch, BPM-Counter usw. die Geschwindigkeit anpassen, kann eben nicht jeder.

Entsprechend klein sind die Absatzzahlen der Geräte. Pioneer, als internationaler Club-Standard bei den CD-Playern, verkauft ein vielfaches an Autoradios und Hifi-Bausteinen, verglichen mit den DJ-CD-Playern.

Die Leute sind heute von den Preisen der Massenprodukte, allá Medion, verwöhnt. Mal ganz ehrlich, meine Frau hat seit Jahren einen iPod Nano 3G, in der selben Zeit habe ich mehrere billige MP3-Player verschlissen. Der iPod ist aber kein solches Massenprodukt, wie die ganzen billig Dinger.

Ein günstiger Preis lässt sich nur durch Massenproduktion und/oder geringere Qualität realisieren. Beides fällt für professionelles Werkzeug (z.B. DJ-Equipment) aus, da die Gefahr eines Ausfalls vor Publikum minimal sein muss und die Absatzzahlen zu gering sind.

Ich habe in meinem Verleih zwei Radius 1000 von American Audio und zwei Reloop RMP2 gehabt. Die Ausfallrate ist bei diesen Playern, aber erstaunlicher weise auch bei den Denon DN-1200S, viel höher, als bei den Pioneer. Selbiges gilt für Turntables und Mixer.

Für zu Hause tut es auch Reloop, Numark, Denon, Gemini und co. Aber auf der Bühne oder im Club ist das viel zu riskant.

Qualität hat nun mal ihren preis

gibt aber auch ganz brauchbares Materieal zu einem Bruchteil des Preises aus dem Hause Reloop oder Gemini... nur halt nicht ganz so High-End

Weil es genug leute gibt die es bezahlen. Aber zum kleinen Teil ist er auch berechtigt da ja viel High End Technologie drin ist.

Weil diese Geräte teilweise von grobmotorischen Affen bedient werden und dementsprechend halten sollen. Außerdem zahlt man immer mehr für eine Sache wenn man damit Geld verdienen wird/kann.

weil dus nicht brauchst