Die ganzen Drecktor-Experten wieder hier... tztztz
Ich verstehe, was Du willst. Arbeite mit the Bridge seit es rausgekommen ist. Ist ja weitaus mächtiger als der beschissene Sampleplayer von Traktor!
Gerade als Produzent will man ja nicht nur eine Handvoll gesyncte Samples abfeuern, sondern auch Midi-Parts von Software-Synthesizern, deren Parameter oder Audio-Engines man live beeinflussen kann. Das ist IMHO eine ganz andere Welt, als Traktor mit dem Sampleplayer.
Aber nun zur Frage: The Bridge wurde nur für SSL veröffentlicht. Dieses läuft nur mit dedizierter Hardware, also der SL1, SL2, SL3, SL4, TTM57SL, SixtyEight, SixtyOne, SixtyTwo. Der Ergo-V wird definitiv nicht unterstützt, da die Software als Pro-Software ohne internen Mixer konzepiert wurde. Man benötigt also mindestens zwei echte Stereo-Outputs und einen externen Mixer! Damit stellt man sich mit der Software kompromisslos in den professionellen Bereich und nicht nur in den semiprofessionellen Bereich als sogenannter "Rein-Digital-DJ" mit Controller.
Das Setup für The Bridge kann folgendermaßen aussehen:
Beispiel meine Konfiguration (seit 20 Jahren ClubDJ und Produzent): 2x Technics SL1210 MKII mit Serato Timecode Vinyls oder 2x Pioneer CDJ mit Serato Timecode CDs, meine SL4, ein Pioneer DJM 600 oder aufwärts, bzw. mein Rane SixtyEight, mein Launchpad und mein Kopfhörer.
Beispiel Konfiguration meiner Frau (seit 13 Jahren Club-DJ): 2x Pioneer CDJ 400, 1x Pioneer DJM 250, 1x SL2, Launchpad-Mini und Kopfhörer.
Mit einem SemiProfiAllInOneController wird SSL mit The Bridge nicht klappen! SSL wird jedoch bald eingestellt und stattdessen in Serato-DJ integriert, ob The Bridge dann auch in Serato DJ integriert wird bleibt abzuwarten. Serato-DJ-Intro wird jedenfalls niemals mit The Bridge ausgestattet werden können, da The Bridge rein vom Prinzip NUR mit einem externen Mixer Sinn macht (reines Softwarerouting ginge zusehr auf die Latenz, weil es bedeutend mehr ist, als ein Sampleplayer).
The Bridge ist das genialste und mächtigste Tool auf dem DJ-Markt. Leider war es für die meisten selbsternannten DJs zu komplex und überstieg deren Fähigkeiten. Man muss schon einiges an echter Produktionserfahrung mitbringen um TheBridge sinnvoll nutzen zu können. Und da haben sich die meisten verschätzt! Deswegen war die Resonanz auf The Bridge nur gering. Ob Serato dieses Produkt also weiterentwickelt oder mit SSL langfristig einstellt, bleibt abzuwarten. Serato profitierte immer davon nicht so übermäßig aufgeblasen zu sein, wie Traktor, Virtual-DJ und so weiter und tausend Hardwares zu unterstützen, was immer zulasten von Latenz und Ausfallsicherheit, bzw. Konfigurations-Problemen ging.
The Bridge wird weiterhin nutzbar bleiben, weil Serato SSL nicht komplett streicht, sondern lediglich die Entwicklung einstellt. Es wird nur noch Betriebsystem-Anpassungen und Bugfixes geben und weiter zum Download angeboten.
Deinem Vorhaben stehen zwei Faktoren entgegen: 1. Der Controller wird gar nicht in SSL unterstützt! 2. SSL und The Bridge erfordert ein dediziertes Soundinterface und einen externen Mixer, bzw. einen externen Mixer mit integriertem dediziertem Interface, z.B. das Rane SixtyEight.
Außerdem benötigt man entweder Timecode (Vinyl oder CD) oder unterstützte Midi-Hardware (CDJ 400, 350, 850, 900, 2000, 2000Nexus, MEP7000).
Das ist so, wie Gitarre spielen:
Mit nem Video-Spiel Controller in Gitarren-Form kann man sich schwerlich als Gitarrist bezeichnen. Mit ner Einsteiger E-Gitarre kann man sich nur auf privaten Feiern blicken lassen und für die große Bühne braucht man dann ne teure Gitarre, Amp + Box, oder Combo, Bodeneffekte usw.
The Bridge ist sowas von genial, ich teste damit immer meine Produktionen im Club an. Oder ich baue Liveperformances ins laufende Set ein, bei denen ich z.B. am Filter des Bassline-Synthies oder am Appreggio des Lead-Synths rumschraube (Hab noch nen Korg NanoControl als Faderdesk oder bei großen Gigs ne APC 40), den Track neu aufbaue, improvisierte Drum Parts einbaue usw. Oder ich mache Live perfekte MashUps der gerade laufenden Songs. Alles Dinge, die bei Traktor mit seinem Sampler nicht in dieser Komplexität möglich sind, aber leider auch enorme Kenntnisse und Talent vorraussetzen.
Überleg Dir also, ob Du den benötigten Aufwand wirklich betreiben willst. Ich sag mal pauschal, The Bridge macht erst Sinn, wenn man sich von den meisten SemiProfis unterscheidet und mindestens 2 erfolgreiche Singles produziert und vor allem veröffentlicht hat. Erst dann bringt man die benötigte Erfahrung mit.