Warum sind in der ehemaligen DDR im Schnitt 80 % Konfessionslos (also kein Protestant oder Katholik)

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die DDR war kommunistisch. Lenin hat Gott abgeschaft. Für Marx war Religion Opium fürs Volk. Die Religion war und ist sehr oft auf der Seite der Mächtigen. Im Mittelalter waren die Könige Herscher von Gottes Gnaden. Deshalbwurde die Religion Von den Kommunisten bekämpft.


babulja  27.10.2011, 17:37

Harpye - Lenin hat "ihn" nicht "abgeschafft". "Er" ist nach wie vor sehr lebendig, wie es hier viele Glaubensbrüder und -schwestern immer wieder bestätigen. So viel Macht hatte der Lenin nun auch nicht!

Marx hat nicht gesagt "...fürs Volk", sondern "Religion ist das Opium des Volkes" (verstehst du die Nunace? Wurde hier schon gefühlte 27.000 mal besprochen!).

Weil die Könige im Mittelalter "Herscher von Gottes Gnaden" waren, haben die Kommunisten die Religion "bekämpft"??? (Staune, staune!!)

Diese Logik erkläre mir bitte!!

Der Stern war total daneben!

0
mayya77  27.10.2011, 18:20
@babulja

Gott ist nach wie vor sehr lebendig? Diese Aussage ausgerechnet von Dir zu lesen, erstaunt mich über alle Maßen. Immerhin, es geschehen noch Zeichen und Wunder. (:

0
babulja  27.10.2011, 18:28
@mayya77

Mayya, wir hatten heute schon das Thema mit dem aufmerksamen Lesen. Ich betonte doch, dass diese "Lebendigkeit" von Glaubensbrüdern und -schwestern betätigt wird (oder exakter wäre "behauptet" gewesen, und noch exakter, dass sich selbige die meiste Zeit mit "ihm" beschäftigen!).

Nicht, dass er tatsächlich "lebendig" sei.

Und wenn du genug gestaunt hast, deine Kinnlade wieder geschlossen ist und das Hirn wieder normal funktioniert, dann wirst du evtl. merken, dass die Betonung nicht auf der "Lebendigkeit Gottes", sondern auf dem Hinweis liegt, dass selbst Lenin seine "Abschaffung" nicht bewerkstelligen konnte (wenn er es auch wahrscheinlich gern getan hätte).

0
Harpye  27.10.2011, 19:00
@babulja

Was seid ihr für komische Typen ? Religionspolizei ?

0
mayya77  28.10.2011, 01:25
@babulja

Tja, Du schriebst aber : "bestätigt" - und das impliziert eine Erfüllung einer Hoffnung oder einer Annahme. Du siehst, ich habe sehr aufmerksam gelesen, während Du offensichtlich etwas nachlässig formuliert hast.

0

Weil man den Leuten schon im Kindergarten klar gemacht hat, dass die Kirche nicht die Welt ist, ausserdem bekam die Kirche keinen Zuschuss vom Staat und musste von den Kirchensteuern, die sie selbst eintreiben, existieren. So gab es auch zu wenig Mitarbeiter, um irgendwelche Werbung zu betreiben. Auf deutsch gesagt, die Kirche war für die Menschen in der DDR nicht attraktiv genug, um sich dafür zu entscheiden.


babulja  27.10.2011, 17:39

Bobsie - die Kirche in der ehemaligen DDR hat genau so "Staatsleistungen" erhalten wie im Westen! Macht euch doch bitte erstmal sachkundig, bevor ihr Unsinn verbreitet!

0

Hallo,

die Antwort von Harpye ist gar nicht so falsch, auch wenn durch den Ausdruck Missverständnisse entstehen können.Nicht verständlich, ist die nachfolgende Diskussion, die sich nicht am Zusammenhang der geschichtlichen Ereignisse, sondern an einigen Wörtern hochzieht und damit das Thema verfehlt. Wenn man nichts zu sagen hat, sollte man den Mund halten!

Ja, es ist richtig, dass Marx gesagt hat "die Relegion ist das Opium des Volkes". Er wollte damit aber nur ausdrücken, dass die herrschenden Klassen die Relegion benutzen, um das Volk klein zu halten, denn wenn man den Blick nicht frei hat, können wirkliche Probleme unter den Tisch gekehrt werden.

Die gleiche Politik wird ebenfalls heute noch durch unsere Regierung praktiziert. Unwichtige Dinge der Innenpolitik werden hochgepuscht und überlagern die wichtigen und dann kommt irgend eine Steuererhöhung oder ein Gesetz und benachteiligt die, die eigentlich durch die Regierung vertreten werden sollten. Dies nur am Rande.

Weshalb in der ehemaligen DDR sehr viele Menschen konfessionslos sind, ist damit aber noch nicht geklärt.

Ein anderes Zitat von Marx sagt: "Wissen ist Macht" und dieses Zitat war in Verbindung mit dem obigen sehr wichtig, denn darauf baute sich die Bildungspolitik auf und für die Relegion war kein Platz mehr.

In den ersten 15 Jahren der DDR war dies ein regelrechter Kampf gegen die Relegion und viele Kirchenmitglieder wurden gezwungen auszutreten - auch ich! Es gab für uns keine andere Alternative, denn es hieß konkret - entscheide Dich, Kirche oder Berufsverbot. In den folgenden Generationen stellte sich diese Frage nicht mehr, denn unsere Kinder waren ja nicht getauft, sondern erhielten die sozialistische Namensgebung.

Nur einige wenige, die direkt bei den Kirchen arbeiteten behielten die Mitgliedschaft in der Kirche aufrecht. Aber auch wir, die gezwungeneer Maßen aus der Kirche ausgetreten sind, haben versucht unsere Werte zu retten und an unsere Kinder weiter zu geben. Wir lebten die Werte anders und vorallem nicht offen. LG

Ursächlich für diesen hohen Wert war die atheistische Ausrichtung der DDR, durch die die Kirchen stark an gesellschaftlicher Bedeutung verloren hatten. In der DDR wurden Mitglieder einer Religionsgemeinschaft oftmals beruflich oder gesellschaftlich benachteiligt, weshalb hier sehr viele Menschen aus den Kirchen austraten. Zudem wurden deren Kinder nicht automatisch selbst Kirchenmitglieder. So gibt es etwa in den alten Bundesländern das Phänomen der sog. "Taufscheinchristen". Schau auch mal hier nach: http://de.wikipedia.org/wiki/Religionen_in_Deutschland

Religiöse Betätigung war in der DDR nicht besonders gerne gesehen. Besonders von Parteimitgliedern und Staatsbediensteten erwartete man den Kirchenaustritt. Mitglied einer Religionsgemeinschaft waren also praktisch nur diejenigen, die es mit ihrem Glauben sehr ernst nahmen.