Warum sieht man sooo selten elegant gekleidete Leute?

18 Antworten

Anzüge sind unpraktisch - sowohl in der Handhabung, weil unbequem und bewegungseinschränkend, als auch ganz banal, weil die nicht in die Waschmaschine können. Seitdem die nicht mehr als soziales Abgrenzungsmerkmal taugen - und genau das waren sie früher, nur "die Besseren" zogen Anzüge an -, haben sie zunehmend ihre Daseinsberechtigung verloren; erst auf dem Umweg über den Umstand, dass immer mehr Menschen Anzug und Krawatte getragen haben, heute in der Form, dass sie meist nur noch formale oder festliche Kleidung sind.

Ach ja:
Dieselbe Frage könnte man zu Kleidern und Pumps stellen - auch immer mehr aussterbend.

ShortsFanatiker 
Fragesteller
 27.05.2022, 10:48

Mir stellt sich da aber die Frage, weswegen sie überhaupt noch zu geschäftlichen Anlässen oder zur Hochzeit getragen wird, wenn sie doch soooo unbequem sind.

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HugoHustensaft  27.05.2022, 10:55
@ShortsFanatiker

Manche Konventionen sind langlebiger respektive ausnahmsweise werden die Einschränkungen in Kauf genommen, aber eben nicht mehr im Alltag.

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ShortsFanatiker 
Fragesteller
 27.05.2022, 10:59
@HugoHustensaft

Ausgerechnet am schönsten Tag seines Lebens (zur Hochzeit) will man sich einer EINSCHRÄNKUNG unterwerfen?

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HugoHustensaft  27.05.2022, 11:01
@ShortsFanatiker

Glaubst Du denn, dass ein Brautkleid samt häufig hoher Schuhe und der Unterwäsche "praktisch" ist? Aber die Braut will schön sein ... und der Bräutigam soll dazu passend aussehen.

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Die Kleidermode hat sich im Lauf der Jahrhunderte immer geändert und wird sich auch in Zukunft weiter ändern, so dass man in 100 Jahren sich wundern wird, wie die Menschen damals herumgelaufen sind. Früher gab es allerdings viel größere Unterschiedene zwischen der Bekleidung reicher und armer Menschen, es gab auch Kleidervorschriften, die den einfachen Menschen gewisse Stoffe und Farben verboten. Es gab auch viel mehr Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern und Regionen. Heute gibt es kaum mehr Standesunterschiede und im Zuge der Globalisierung auch immer weniger Unterschiede zwischen den Ländern.

ShortsFanatiker 
Fragesteller
 27.05.2022, 10:43

Auch heute noch trägt die Unterschicht ganz andere Kleidung als die Reichen! Ich kann schon anhand der Kleidung den sozialen Status erkennen. Die armen Leute sind fast immer (stark) tätowiert und tragen schlabberige Kleidung. Während die Reichen und vor allem Gebildeten figurbetonte Kleidung tragen und nur ganz selten Tattoos haben. Zwar gibt es immer wieder Ausnahmen, aber grundsätzlich ist es so!

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Ich fürchte, du siehst zu viele Filme.

Früher konnten sich die wenigsten Menschen Anzüge leisten und ganz früher haben noch viel weniger Menschen prächtige Kleider getragen.

Aber du hast trotzdem Recht, heute könnten die Menschen es sich leisten, sich vernünftig zu kleiden, laufen stattdessen aber in Klamotten rum, als kämen sie direkt aus dem Bett.

Mal ehrlich: Ich hüte mich davor, in meiner Freizeit Anzüge zu tragen. Anzüge sind im Grunde Arbeitskleidung. Übriggeblieben aus einer Zeit, da gesellschaftliche Events voll mit (adeligen) Militärangehörigen und deren Uniformen waren. Lieber kombiniere ich. Ein schicker Blazer, ein lockeres Hemd, eine Chino... Auf der Arbeit bin ich im Hemd oft schon overdressed. Kurzarmhemden finde ich eher nicht so toll, da stehen die Ärmel immer so ab. Allerdings vermeide ich es, ohne Kragen auf die Arbeit zu gehen, trage also oft Poloshirts.

In Jogginghose gehe ich echt nicht aus dem Haus, außer ich nutze sie dem Namen gemäß. T-Shirts müssen einem figürlich stehen (ich habe das Glück, eine recht sportliche Figur zu besitzen und T-Shirts tragen zu können), aber in meiner Freizeit trage ich je nach Situation auch mal eins.

Ich glaube, das große Problem sind billige Stoffe und wenig Ahnung, wie man sich richtig anzieht. Wer beispielsweise ein Hemd direkt über die Haut zieht, sollte sich über Schweißflecken nicht wundern. Wer auf einer sommerlichen Hochzeit einen Polyesteranzug anzieht, hat dieses Problem nicht, weil das komplette Outfit homogen triefnass wird (und dann auch noch sehr schnell stinkt). Die besseren Alternativen sind in einem Preissegment, das viele nicht mehr bereit sind zu investieren, es gibt ja schließlich andere Alternativen. Dadurch beginnt die Abwärtsspirale: Wenn die Leute kein Geld mehr für gute Kleidung ausgeben wollen (und auch teilweise nicht können), wird ein weniger formeler Kleidungsstil eher mal geduldet. Das mindert den Druck, sich was Gescheites zum Anziehen zu kaufen und erhöht relativ die Mühe, die man hat, wenn man denn mal was bräuchte. Viele Gastgeber / Arbeitgeber wollen ihren Gästen / Angestellten diese Mühe nicht mehr zumuten und akzeptieren weniger elegante Kleidung, etc...

ShortsFanatiker 
Fragesteller
 16.08.2022, 15:48

Kein Polyester? Was dann? Du hast Recht. Anzüge mag ich auch nicht. Aber zwischen Anzüge und Gammel-Look gibt es dazwischen auch noch was ;) Leider sehe ich nur gammelig gekleidete Leute. Vor allem Spanier sind besonders schlimm angezogen. Und Österreicher. Die Deutschen sind dagegen oft sehr gut gekleidet. Also im Gegensatz zu Spaniern. Was aber keine große Kunst ist.

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Weil nicht jeder wie ein Spießer aussehen will.

ShortsFanatiker 
Fragesteller
 27.05.2022, 10:53

Schickes Hemd + Röhrenjeans ist sicher nicht spießig. Sowas tragen alle Jugendlichen in noblen Discotheken!

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