Warum setzt man etwas in Klammern?
Zum Beispiel folgender Satz:
Ich freue mich, wenn Sie vorbeischauen würden (und ihre Familie auch).
Warum setzt man das eine in Klammern?
5 Antworten
Alle Personen werden in einem Satz erwähnt, die (unwichtigere) Familie dabei in Klammern gesetzt. Kann man mitbringen, muss man aber nicht.
Bei einer Einladung empfinde ich solch eine Klammer als Fauxpas. Der Schreiber lädt vielleicht zum ersten Mal jemanden schriftlich ein und ist dabei ziemlich ungeschickt. Es wirkt ja so, als gelte die Einladung im Grunde nur dir, aber wenn du deine Familie (unbedingt) mitbringen willst, ist er damit einverstanden.
Auch der grammatisch-orthografische Fehler in der Anrede (ihre Familie) macht sich natürlich nicht gut. Korrekt wäre: „Ich würde mich freuen, wenn Sie und Ihre Familie vorbeischauen würden.“
Es hängt natürlich davon ab, zu welchem Anlass eingeladen wird. Das Ganze klingt ja nicht nach einer Einladung zu einer Feier oder einem Essen, sondern liest sich eher wie z. B. eine Zusage zu einer Vorbesprechung beim Makler zwecks Wohnungssuche. Telefonisch würde das dann etwa so klingen: „Schauen Sie doch gelegentlich mal in unserem Büro vorbei. Vielleicht bringen Sie auch Ihre Familie mit.“ In dem Fall finde ich die Klammer ok, natürlich mit grammatischer Korrektur.
Es wäre einfacher, deine Frage zu beantworten, wenn man wüsste, um was für eine Einladung oder Abmachung es sich handelt.
Man macht es z. B., wenn man etwas ergänzen möchte, es aber nicht notwendig ist.
Wenn man in etwas gut ist, sich selbst aber als sehr gut darin empfindet, kann man z. B. schreiben: „Ich bin (sehr) gut darin.“
Es reicht also zu sagen, dass man gut darin ist, man möchte aber dennoch erwähnen, dass man sehr gut darin ist.
Das könnte man auch so verstehen:
Ich freue mich, wenn Sie vorbeischauen würden (und ihre Familie ...
würde sich
... auch
freuen, wenn sie mal den Sonntag nicht wieder bei ihr verbringen würden.)
Das totale Chaos!
Um wessen Familie geht es jetzt? Da muss noch eine 3. Person mit im Spiel sein, und zwar eine weibliche. Aber wer ist diese Person? Und dann gibt es da auch noch irgendwelche Leute, die man überhaupt nicht zuordnen kann. Denn:
- s1. ich und meine Familie / bei mir
- s2. du und deine Familie bzw. Sie und Ihre Familie / bei dir bzw. bei Ihnen
- s3. sie und ihre Familie /bei ihr
- p1. wir / bei uns
- p2. ihr bzw. Sie / bei euch bzw. bei Ihnen
- p3. sie /bei ihnen
Ich freue mich, wenn Sie vorbeischauen würden und ihre Familie (= s3, aber welche weibliche Person ist das?) würde sich auch freuen, wenn sie ( =p3, aber welche Leute sind das?) mal den Sonntag nicht wieder bei ihr (= s3) verbringen würden.
s = Singular, p = Plural
Wurde das digital oder auf Karte geschrieben? Bei letzterem wurde die Familie erst bedacht, nachdem der Satz fertig war - und damit er grammatikalisch korrekt bleibt, kam die Klammer hinzu.
Bei digital wollte man den Aufwand der Korrektur nicht betreiben, man hat nur so runter geschrieben, wie man gedacht hat.
Vielleicht dient es auch der Betonung, dass das die Absicht war.
