Warum schreit meine Mutter mich immer an?

3 Antworten

Geringe Frustrationstoleranz und wenig Gefühlskontrolle auf Seiten deiner Mutter - zumindest klingt das so.

Aber ganz wichtig: Nur, weil das vielleicht eine Begründung sein könnte, macht es das nicht besser. Egal, wieso sie es macht, das ist NICHT dein Problem.

Dein Problem ist, wie es dir dadurch geht und es werden gleich wieder irgendwelche super-klugen-Erziehungsexperten hier kommentieren und sagen, dass ich übertreibe, aber ich bin bei einer Mutter aufgewachsen, die mich ebenfalls regelmäßig beleidigt, angeschrien und runter gemacht hat. Jetzt bin ich Mitte 20 und habe 3 Arztbriefe in denen die jahrelange dysfunktionale Beziehung zu meiner Mutter, sowie der psychische Missbrauch und emotionale Vernachlässigung an mir inkl. der daraus resultierenden K-PTBS dargelegt ist.

Was deine Mutter macht ist nicht okay und das spürst du ja jetzt schon. Es wird Spuren hinterlassen. Ich weiß nicht, wie das heute ist. Ich habe damals versucht mit Vertrauenslehrern und anderen Erwachsenen zu sprechen, aber so richtig zugehört oder mich ernst genommen, hat Niemand. Ich wünschte, ich könnte anderes sagen. Ich glaube, das Beste ist, wenn du es schaffst jetzt einen ambulanten Therapeuten zu bekommen oder dich vielleicht stationär bzgl. deiner Essstörung behandeln zu lassen. Dort kann man dir auch Tipps geben, damit du es in Zukunft Zuhause vielleicht etwas besser aushälst.

Das klingt ganz so, als wäre deine Mutter selber völlig am Ende. Sie dürfte so völlig eingenommen sein von ihren Sorgen, dass ihr deine nicht einmal auffallen. Ich tippe auf Geldsorgen. Die drücken so sehr, dass man manchmal vergißt, dass es noch Werte gibt, die nicht vom Geld abhängen.

Ich war in der 5. Klasse als ich bemerkte, dass meine Eltern es zwar gut mit mir meinen, aber ständig schlechte Entscheidungen für mich treffen. Bereits in dem Alter habe ich mein Leben in meine eigenen Hände genommen und mich selber drum gekümmert. Im Vergleich zu meiner Mutter ist deine noch eine Heilige.

Mit 14 Jahren war ich stolz darauf, dass ich meine Liebslingsgerichte selber kochen konnte. In dem Alter hatte ich schon diverse Jobs und verfügte über begrenzte eigene Geldsummen. Mit den Eltern wollte ich gar nicht in Urlaub. Mit 14 hätte mich das wahnsinnig gemacht. Lieber bin ich ins Zeltlager gefahren oder habe die Ferien mit Freunden verbracht, die auch nicht wegfahren konnten.

Es ist alles eine Sache des Blickwinkels. Du willst deine heile Kindheit zurück, ich konnte gar nicht schnell genug erwachsen werden und wollte nur weg von meiner Mutter.

Du machst dein Glück von dem guten Willen anderer Menschen abhängig. Es gibt nur einen Menschen, der das viel besser kann und das bist du selber. Löse dich von deiner Traumfamilie. Die existiert nicht mehr. Schaff dir eine eigene Welt, in der du glücklich bist. Es lohnt sich nicht auf Dinge zu warten, die nie kommen werden, egal wie doll du dir das wünschst. So lässt du viel gute Zeit ungenutzt verstreichen. Du bist alt genug um eigene Weichen für deine Zukunft zu stellen. Und merke dir gut, wie sich das gerade anfühlt. Sorge dafür, dass deine Kinder nie so leiden müssen wie du.

Mal abgesehen davon. Wann hast du deine Mutter das letzte mal gefragt, wie es ihr geht und ihr eine Freude bereitet? Auch du könntest mit etwas Mut einen Teufelskreis durchbrechen. Wenn du es zumindest versuchst, kannst du immer sagen: "Ich gab mein Bestes!"

Rede mit deinem Bruder und z.B. deiner Klassenleitung. Sie wird dir helfen. Im Notfall Jugendamt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung