Warum schadet man einen Laden, wen man Dinge klaut?

11 Antworten

Stelle dir vor, du bist Ladenbesitzer (Einzelhändler) und kaufst im Großhandel beispielsweise Waren im Wert von 100,- Euro. Du hast also Ausgaben

Das Einzelprodukt, wie den Kaugummi, verkaufst du beispielsweise für 1,- Euro.

Wenn jetzt 50 Personen jeweils nur einen Kaugummi stehlen, dann sind Waren im Wert von 50,- Euro weg - dir fehlen also Einnahmen in genau dieser Höhe.

Falls das jetzt regelmäßig und über eine bestimmte Zeit erfolgt, dann schadet das deinem Einkommen, langfristig droht dir sogar die Pleite.

Du musst ja mit den Einnahmen nicht nur die Ausgaben decken, sondern auch die Betriebskosten (Ladenmiete, Elektrizität usw.)

Versicherungen hin oder her, die Ware muss auch erst einmal gekauft werden. Dann dient der Verkauf dazu die anderen laufenden Kosten (Miete, Strom, Gehälter) zu decken.

Gegenfrage: Wenn ich dir jeden Monat einen Euro klaue, schade ich dir damit? Wie sieht es aus wenn ich dir jeden Monat 50 Euro klaue? Wie sieht es aus wenn fünf Leute dir jeden Monat etwas klauen? Ab wann wird es für dich ein spürbares Problem das dich an anderer Stelle einschränkt oder gar deine Existenz bedroht?

Das Kaugummi alleine würde nicht allzu geschäftsschädigend sein, da Kaugummis zumeist nicht das Kernsortiment eines Supermarktes ist.

Die Summe der Diebstähle (auch gaaaanz vieler Kaugummis bspw) kann einen Kleinunternehmer in den Bankrott stürzen. Dann gibt es weder Kaugummis noch sonst etwas in dem Laden, weil der Laden dann dicht macht!

Der Laden musste sie kaufen, also gab Geld dafür aus. Man sollte die Rollen tauschen, dann begreift man es vielleicht. - Matthäus 7:12

Der Verkaufserlös des Kaugummis fließt in die Kostenstruktur des Ladens ein. Anteilig zahlt der Kaugummi Lohn, Ladenmiete, Steuern oder auch z. B. die Beleuchtung.

Jedes Teil das geklaut wird, macht alles teurer. Die Rechnungen bleiben dem Ladeninhaber. Also muss er die anderen Sachen (die nicht geklaut werden) teurer machen, um den Verlust auszugleichen. Schließlich will er die Rechnungen aus dem Erlös des Ladens bezahlen und nicht aus eigener Tasche.