Warum reguliert China immer noch die Anzahl der Kinder, die ein Paar haben darf?
Die Ein-Kind-Politik ist zwar beendet, jedoch ist es erst seit 2021 erlaubt drei Kinder zu haben. Mehr als drei Kinder zu bekommen ist weiterhin verboten. Chinas Bevölkerung ist im letzten Jahr erstmals seit dem Großen Sprung nach vorn gesunken. Die Aufhebung der Ein-Kind-Politik im Jahre 2016 hat also nicht für eine höhere Geburtenzahl gesorgt. Die Auswirkungen dieser Kinderarmut düften in der Zukunft wohl weitaus gravierender sein als bei uns. Warum wird also weiterhin die Größe der Familie vom Staat reguliert? Es wirkt so, als sei dies nicht mehr notwendig.
3 Antworten
Das stimmt so nicht.
Denn alle ethnischen Minderheiten waren nie von der Ein-Kind-Politik betroffen.
Und auf dem Land durfte man immer schon zwei Kinder haben. Und viele Familien haben die Strafen für weitere Kinder umgangen oder schlichtweg in Kauf genommen.
Und heute haben viele Familien von sich aus nicht mehr als ein Kind, weil sie es sich kaum noch leisten können. Da helfen auch staatliche Finanzierungsprogramme für das zweite und dritte Kind nicht viel.
Viel mehr ist es so, dass man sich das auch so vorstellen könnte, dass es heute finanzielle Strafen gäbe, wenn die Familien gar kein Kind oder nur ein Kind haben. Etwas übertrieben ausgedrückt.
Die Regelung zeigt doch, dass sie im Grunde nichts bewirkt. Wer will denn schon mehr als drei Kinder haben?
Der Fokus liegt darauf, dass es beim zweiten und dritten Kind eben finanzielle Unterstützung gibt.
Man sollte da nicht so viel reininterpretieren.
Wie darf ich das verstehen? Also es gibt noch keine Strafen, aber es wird in Betracht gezogen, kinderlose finanziell schlechter zu stellen? Beziehungsweise durch die staatliche finanzielle Unterstützung des zweiten und dritten Kindes ist man als Kinderloser bereits schlechter gestellt (quasi ähnlich wie hierzulande)?
Aber es gibt ja auch reiche Chinesen, die sich mehr Kinder leisten könnten. Mir fällt kein Argument ein, warum man sie daran hindern sollte. Wie fallen die Strafen bei Überschreitung der drei Kinder aus? Wird das überhaupt noch geahndet?
Sorry für die vielen Fragen, aber es interessiert mich.
Ich habe nochmal nachgefragt. Also finanzielle Strafen oder schlechtere Stellungen haben Familien mit keinem oder nur einem Kind nicht. Das hatte ich falsch in Erinnerung.
Finanzielle Unterstützung gibt es wohl nur an einigen Orten beim zweiten und dritten Kind.
Wie die Strafen bei weiteren Kindern für Familien ausfallen, für die es nicht erlaubt ist, hängt auch vom Ort ab. Meist natürlich finanziell. Wie hoch, weiß ich nicht. Heute können jedenfalls Kinder nicht mehr so gut versteckt werden wie früher... Aber auch wenn Familien reich sind, wollen die wenigsten wirklich viele Kinder. Ist eben auch anstrengend. Und dann kommt noch hinzu, dass viele Familien in erster Linie nach wie vor natürlich gerne einen Sohn haben wollen...
Weil es immer nötig ist, die Größe der Familien zu regulieren. Wir haben jetzt schon 8 Milliarden Menschen auf der Welt und China hat jetzt schon Probleme, sich von den eigenen Anbauflächen zu ernähren. Deshalb kauft China weltweit Agrarflächen auf. Dasselbe machen andere Länder aber auch. Wenn China zwei Missernten in Folge hätte, würden dutzende Millionen, oder noch mehr, verhungern. Weltweit nimmt die nutzbare Agrarfläche um 120.000 km2 pro Jahr ab. Es würde von daher Sinn machen, die 1-Kind Politik weltweit einzuführen. Das würde jedoch mittelfristig die Rentensysteme überfordern. Es ist also so ein wenig ein Teufelskreislauf. Wenn wir dem Planeten was gutes tun wollten und die Ökosphäre langfristig erhalten, müssten wir runter auf 3 Milliarden Menschen. Dann wäre noch Wohlstand für alle möglich.
Wie gesagt, Chinas Bevölkerung wächst nicht mehr, sondern schrumpft. Obwohl man drei Kinder bekommen darf, bekommt eine Chinesin im Laufe ihres Lebens gerade mal eins.
Ja, die Kosten für Kinder können auch ein Regulativ sein. Vielleicht sind die Chinesen aber einfach nur vernünftiger, als z.B. manche Afrikaner. Dort gilt ein Mann mancherorts nur als "richtiger Mann", wenn er viele Kinder gezeugt hat. Das ist aber der Weg in den Untergang. Die Armut in Teilen Afrkas ist teilweise darauf zurückzuführen. In Ruanda z.B. wird der Landbesitz unter den männlichen Nachkommen aufgeteilt. Hierdurch werden die Parzellen immer kleiner und irgendwann ernährt es die Familie nicht mehr.
Ein-Kind-Politik weltweit wäre mir fast schon Recht, aber erkläre das mal einem Afrikaner.
Keine Ahnung, aber außer einigen Kulturen, in denen es hoch angesehen ist, viele Kinder zu haben oder Verhütung aus religiösen Gründen verboten oder verpönt ist, dürften drei Kinder für die meisten Familien "viel" sein. Die müssen ja auch alle ernährt werden, ein Bett, Kleidung, Schulmaterialien, Spielzeug etc. haben. So etwas kann sich nicht jeder für vier und mehr Kinder leisten!
In allen afrikanischen Ländern hat eine Familie weitaus mehr Kinder, im Durchschnitt 5-6. In Israel haben Paare auch durchschnittlich drei Kinder und nicht nur die Araber dort, sondern auch die Juden. Grundsätzlich hast du natürlich Recht, aber gerade weil es für Chinesen so teuer ist, viele Kinder großzuziehen, ist diese Regelung doch hinfällig.
Das weiß ich alles, aber welchen Sinn hat diese Regelung denn noch, wenn sie für fast alle Chinesen aus Kostengründen irrelevant ist?