Warum rede ich mich immer raus und stehe nicht dazu?

3 Antworten

Für mich klingt das nach einer klassischen "Abwehrhaltung". Um möglichen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen, werden andere Gründe genannt, die ein eigenes Verschulden ausschließen. Beispiel: Spät Abends wird vorgeschlagen, nochmal in den nächsten Club zu gehen. Statt zu sagen, man hätte kein Bock, ist die klassische Ausrede "ich bin zu müde". Somit bist du nur bedingt schuld, kannst darauf aber weniger festgenagelt werden.

Das machen alle, und das nicht zu wenig. Und damit hat der eine oder andere aber mehr oder weniger ein Problem. Manch einer setzt das gleich mit einer Lüge (was im Prinzip auch so ist) und fühlt sich dadurch gekränkt.

Das bedeutet aber nicht gleich, dass du evtl. ein schlechter Mensch bist. Solche Leute, die Konfronationen aus dem weg gehen, sind meist passiver Natur und oft eher harmonisch getrimmt. Ist aber, wie in deinem Fall, nicht immer vorteilhaft.

Es gibt z.B. genug introvertierte, die die Gesellschaft anderer sehr genießen, aber auch sehr gerne (viel) allein sind. Das gilt auch für Beziehungen. Da muss man einfach jemanden finden, der ähnlich tickt oder einfach fine damit ist. Das kann durchaus funktionieren.

Nur mal so als allgemeine Aussage. Kann natürlich gut aus sein, dass du auch durchgehend falsche Tatsachen nennst, um aus jeder Situation raus zu kommen. Da musst du für dich mal überlegen, was der richtige Grad ist.

Weil es dir aus allen Richtungen genau so vorgelebt wird.

Wir leben in postfaktischen Zeiten. Da erschafft sich jeder seine eigene Realität.

Du kannst aber noch zur Aufrichtigkeit wechseln.

Deine Freundin hat dir einen Spiegel vorgehalten, indem du dich wiedererkannt hast.

Damit hast du die Chance bekommen, an der nächsten Wegkreuzung einen ehrlicheren Weg einzuschlagen.

Als Mensch wirst du erst dann respektiert, wenn du auch zu eigenen Fehlern stehen kannst. Deine Freundin hat dir mit ihrer Aufrichtigkeit ein grosses Geschenk gemacht.