Warum mochte eigentlich Abraham Lincoln die schwarzen Menschen so sehr in einer Zeit wo jeder die gehasst hat?

5 Antworten

Die Republikaner waren damals liberaler als die Demokraten, und für sie ist auch das Christentum sehr wichtig. Hass auf Farbige und ähnliches sind nicht mit Jesus in Einklang zu bringen.

Wie kommst du darauf, dass er sie gemocht hat? Er hatte auch nichts gegen Sklaverei, jedenfalls nicht aus moralischen Gründen.

Die Befreiung der Sklaven wurde vom Norden als notwendig angesehen, um den Bürgerkrieg gegen den Süden zu gewinnen. Die Wirtschaft des Südens gründete auf der Sklaverei. Ihre Abschaffung nahm dem Süden die wirtschaftliche und damit auch die politische Macht.

Du musst verstehen, dass der Süden vor dem Bürgerkrieg die politisch dominierende Rolle in den USA gespielt hat. Aus dem Süden kamen auch die Präsidenten der USA. Mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Nordstaaten und dem dortigen Bevölkerungswachstum wuchs auch deren politische Bedeutung und die Nordstaaten forderten die Herrschaft des Südens heraus.

Um seine Macht zu erhalten, war der Süden gezwungen die Sklaverei immer weiter auszudehnen, auch auf andere Staaten, denn Sklaven waren im Süden bald zahlreicher als Weiße. Der Norden hatte ein anderes Wirtschaftsmodell und kam ohne Sklaverei aus.

So entzündete sich an der Frage der Sklaverei der Machtkampf zwischen dem Norden und dem Süden. Als der Süden mit seinen Bestrebungen, die Sklaverei auszuweiten, nicht weiterkam, erklärte er sich unabhängig und gründete die Konföderierten Staaten von Amerika. Der Norden wollte nicht die halbe USA, sondern die ganze und so begann der Bürgerkrieg.

Die Befreiung der Sklaven war für den Norden niemals Zweck dieses Krieges. Zweck war der Erhalt der Union. Die Abschaffung der Sklaverei war für den Norden nur Mittel zum Zweck.

"So sehr" hat er sie eher nicht geliebt, doch für seine liberalen Vorstellungen konnte er sie nicht einfach ignorieren. Er war allerdings kein kompletter, heftiger Gegner der Sklaverei, die er sie zwar moralisch verabscheute, aber lange im Hinblick auf die Südstaaten dort tolerieren wollte.

Wo die Sklaverei bestanden hatte, als die Unabhängigkeit erklärt und die US-Verfassung verabschiedet worden war - 1776 bzw. 1777 -, müsse sie aus rechtlichen Gründen erhalten bleiben, war sein Standpunkt, der sich erst im Lauf der Wahlkämpfe gegen die Demokraten zuerst um einen Senatsplatz, dann um die Präsidentschaft änderte. Eigentlich war nicht die Sklavenbefreiung sein Ziel, sondern die Erhaltung der Einheit der US-Staaten im Norden und im Süden.

Es geht dabei nicht um mögen, sondern um Gerechtigkeit und Anerkennung von dunkelhäutigen Menschen als Menschen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich mag es wissenschaftlich fundiert. 📋

Vermutlich tatsächlich reine Wahltaktik....

Sklaven und Sezession, also die Spaltung in Nord- und Südstaaten, wurden die wichtigsten Themen des Wahlkampfes, der 1860 um das Präsidentenamt geführt wurde. Lincoln galt als aussichtsreichster Kandidat und bezog in seinen Reden immer klarer Position gegen die Sklaverei in Amerika.
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Er wollte die Union zwischen Nord- und Südstaaten retten, nicht aber die Sklaven befreien, sagt die Historikerin Britta Waldschmidt-Nelson über die Bürgerkriegsjahre von US-Präsident Abraham Lincoln. Erst durch seinen schärfsten Kritiker und späteren Freund Frederick Douglass habe sich Lincoln gewandelt.
earnest  06.05.2022, 15:48

Das sagt nicht nur diese Historikerin, das ist seit langem gesichertes Wissen (was natürlich keine Kritik an deiner Antwort sein soll).

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