Warum missionieren gläubige? Was ist das Ziel?

11 Antworten

Hier fallen mir spontan vier Kategorien ein.

Leute aus christlich angehauchten Gruppierungen wie den Zeugen Jehovas, welche das Gebot Jesu an seine damaligen Jünger zu predigen auf alle ihre Anhänger übertragen und es zur Pflicht wird, da man suggeriert bekommt das man sein ewiges Leben aufs Spiel setzt wenn man es nicht macht.

Dann gibt es die beruflichen Prediger, Pastoren etc., die ihren Job auch als Berufung von Gott benennen würden, wenn man sie fragen würde. Gestartet wird dann ein oder zweimal im Jahr eine Evangelisation wo dann je nach Umfang und Art der Glaubenswerbung auch eine beachtliche Anzahl an Bekehrte dazu kommen. Missionare gehören natürlich auch dazu, wobei diese meist zu Beginn selbst für ihr Gehalt arbeiten gehen.

Dann gibt es noch private Prediger die glauben aus heiligen Geist heraus, erfüllt mit der Liebe Gottes, anderen Menschen von seinem Glauben zu erzählen, ganz einfach weil sie es wollen. Diese Motivation findet man auch bei der zweiten Gruppe, aber leider nicht bei allen. Auch würden sie einen Pastor in seiner Evangelisierung unterstützen oder selbst aktiv werden, in dem auch Obdachlosen geholfen wird.

Womit ich zur vierten Gruppe komme, welche den ehrenamtlichen Dienst an den Mitmenschen als ihre Art des lebendigen Zeugnisses für Jesus sehen, zumal es ihnen selbst auch was gibt. Gut möglich das auch hier gute Gottesbeziehung gepflegt wird und einfach nur die als von Gott kommende empfundene Liebe den Menschen weiter gegeben werden will.

Sie nehmen Jesu Auftrag aus Mat. 28:19 ernst:

“Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern.“

Ich kenne allerdings fast nur Zeugen Jehovas, die diesen Auftrag ernst nehmen. Selbst jetzt in Pandemie-Zeiten — wo sie auf das Klingeln verzichten — sind sie nicht untätig: sie schreiben Briefe.

telemann2000  31.10.2021, 07:53
Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern

Dieser Auftrag ist nie an dich ergangen. Warum also etwas tun wozu du nicht berechtigt bist?

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Ich kenne einige, die das machen - und zwar aus dem Grund, weil sie für sich herausgefunden haben, dass sie mit ihrem Glauben glücklich sind und eben durch diesen, so paradox es aufgrund von Geboten und weiteren Wertvorstellungen erscheinen mag, freier, zufriedener und glücklicher geworden sind, als sie es ohne die betreffende Glaubensgemeinschaft hätten werden können bzw. gewesen sind. Würde ich missionieren würde ich zu denen zählen, die mit der Religion glücklicher sind, zuvor ohne die entsprechende, denn ich gehöre nicht Zeit meines Lebens der Glaubensgemeinschaft an, der ich seit einigen Jahren angehöre, sondern ich schloss mich als Erwachsener an, als ich diese kennen lernte. Ich wünschte, ich hätte diese wenigstens 15 Jahre vorher oder noch früher kennen gelernt, denn es hätte mir viele Umwege im Leben erspart.

Allerdings gibt es auch noch welche, die, wie OhNobody schreibt, deshalb missionieren, weil Jesus der Bibel nach dies als Auftrag gegeben hatte. Wenn man dies aber nur aus Pflichtgefühl macht, anstatt aufgrund eigenen Glücklichseins und weil man dieses anderen ebenfalls zugänglich machen möchte, stellt sich mir die Frage, inwiefern man dann noch aus Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft handelt - aber gut, die beiden in diesem Satz genannten christlichen Eigenschaften sind, insbesondere neben der Vergebungsbereitschaft ja ohnehin nicht gerade Stärken der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas, obwohl sie die wichtigsten Eigenschaften sind, die Jesus den Evangelien nach seinen Jüngern vermittelte, denn nur durch diese wird man demnach für Gott annehmbar.

Nach der Bibel werden alle errettet, die an Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser glauben und Ihm vertrauen. Deshalb heißt das Evangelium auch die "Frohe Botschaft" - die frohe Botschaft von der Liebe, Gnade und Barmherzigkeit Gottes.

Für Christen ist diese Botschaft das Wichtigste überhaupt. Deshalb erscheint es doch sinnvoll, anderen davon zu berichten - natürlich ohne dabei aufdringlich oder respektlos zu sein.

Man kann aber doch anderen von etwas Wunderbaren erzählen, was man erfahren und erlebt hat. Es wäre doch fast schon fatal, dies nicht zu tun...

Dazu hat Jesus gesagt:

  • "So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen" (Matthäus 28,19-20).

Dass ihre "Botschaft" (Offb.17,1-4)

über die ganze Welt verbreitet wird (Offb.12,9).

Woher ich das weiß:Recherche