Warum messe ich bei Wechselspannung zwischen N und PE keine Spannung?

9 Antworten

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in grob gesagt 90% der haushalte hier in deutschland haben wir ein TN-Netz. dabei sind der Mittelleiter, also der Sternpunkt der Wikcklungen im Trafohäuschen und die der Potenzialausgleich Haus elektrisch leitend und niederohmig mit einander verbunden.

in dem fall haben neutral- und schutzleiter das (annähernd) gleiche potenzial.

wenn du einen belasteten stromkreis hast, dann kann natürlich auf grund Widerstandes des leiters in verbindung mit dem stromfluss das potenzial am neutralleiter auch ansteigen.

das ist auch mit einer der gründe dafür, dass wir seit mittlerweile bestimmt 40 jahren schutz- und neutralleiter getrennt verlegen. jedenfalls bei leituingsquerschnitten ab 10 mm² aufwärts und mittlerweile auch da natürlich!

son 1,5 mm² Kupferdraht hat einen Widerstand von etwa 0,012 Ohm pro Meter. bei einem Stromfluss von sagen wir 10 Ampere, bedeutet das, dass mit jedem Meter kabel die spannung am neutralleiter gegenüber der erde um 0,12 volt steigt.

klingt erst mal nicht viel, ist aber garnicht soooo unproblematisch.

nehmen wir mal an, wir haben zwei Computer, die in unterschiedlichen räumen betrieben werden und an klassisch genullten steckdosen betrieben, also wo der schutz und der neutralleiter gemeinsam den sogenannten nulleiter bilden, dann kann ein spannungsunterschied von sagen wir 0,2 Volt zwischen den beiden geräten schon ausreichen, um einen nicht unerheblich hohen strom über das netzwerk laufen zu lassen.

in größeren firmen mit viel altbestand beispielsweise gilt daher für die IT leute die oberste regel - NIEMALS zu viele patschkabel auf eimal entfernen, denn es kann schon mal sein, dass über son feld eine hohe einstellige amperezahl geht. wenn dann noch richtig schmackes dahinter ist...

lg, Anna

PS: und auch die stadtwerker etc. die brücken ihre rohre bevor die ventile oder so ausbauen zum wechseln. die wissen ganz genau warum. auch die eisenbahner machen das nicht anders. bei denenen ist das sprichwörtlich die lebensversicherung denn über die schienen fließen gewaltige ströme!

ProfDrDrStrom  14.08.2018, 21:36
jedenfalls bei leituingsquerschnitten ab 10 mm² aufwärts 

Du meintes wahrscheinlich abwärts?

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Peppie85  15.08.2018, 07:54
@ProfDrDrStrom

nein, ich meine aufwärts... also bei leitungen von 10 mm² oder einem größeren querschnitt.

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ProfDrDrStrom  15.08.2018, 16:28
@Peppie85

OK. Dann muss ich widersprechen!

Oberhalb von 10 qmm (16, 25, 35,etc.) wird eben nicht seit 40 Jahren PE und N getrennt. Unterhalb von 10 qmm seit 1973.

TN-S als Pflicht ist keinesfalls länger als 10-12 Jahre vorhanden und vorher hat es auch kaum jemand umgesetzt.

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Wie Anna (Peppi85) schon angedeutet hat fangen die Netzformen in Deutschland mit T an.

Ich verlinke dir nun die üblichen möglichen Netzformen als Symbolbilder. Schau dir nur die Bilder an, die sich auf eine Netzform beziehen die mit TN anfängt und beachte das linksseitige Symbol Erde. Das T steht für Erde, denn Erde heißt im französischen Terre.

https://elektroniktutor.de/elektrophysik/netzform.html

Wenn du nun die jeweiligen "N" von rechts zu dem linksseitigen Terre-Symbol verfolgst wirst du erkennen können, N und PE haben einen gemeinsamen Verbindungspunkt. Somit sind also N und PE sinngemäß kurzgeschlossen und folglich ist da kaum ein nennenswerter Spannungsunterschied zu messen.

Einzige Ausnahme bei diesen Netzformen die mit T anfangen ist das TT Netz.
Das gibt es in Deutschland nicht, die fangen alle mit TN an. Das nur zur weiteren Erklärung, die nichts mit deiner Frage zu tun hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

zuerst musst du hinzu sagen, wo du gemessen hast.

Irgendwo sind beide miteinander verbunden. Direkt am Verbindungspunkt kann man dann auch keine Spannung messen.
Durch den Schutzleiter fließt normalerweise kein Strom. Strom wird erst dann fließen, wenn ein Gerät durch einen Fehler (z.B. eine Verbindung der Phase gegen ein Metallgehäuse).

Im N ( Null- oder Neutralleiter ) wird auch erst dann ein Strom fließen, wenn ein Gerät eingeschaltet ist. Dadurch, dass der Widerstand dieses Leiters nicht Null ist (nicht wie bei einem Supraleiter), wird über dem Draht auch eine Spannung abfallen.
Diese Spannung kann man durchaus messen. Sie liegt aber u.U. nur wenigen Volt.
Viele Messgeräte sind aber Gleichspannungsmessgeräte. Eine Wechselspannung muss also erst einmal gleichgerichtet werden. Einfache Geräte benutzen dafür einfach nur Dioden. Leitend werden die aber erst bei ca. 0,7 V. alles was kleiner ist, wird so gar nicht angezeigt werden. Auch der kleinste Messbereiche liegt dann oft bei 200V~. Spannungen zwischen N und PE sind dann damit kaum feststellbar.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Weil der Neutralleiter üblicherweise geerdet ist. Heißt: Irgendwo am Zähler sind N und PE leitend miteinander verbunden.

Dann hast du natürlich keinen oder nur sehr geringen Spannungsabfall zwischen den beiden.

Es gibt unterschiedliche Netzformen. Der oben genannte Fall trifft auf das TN-Netz zu.

Es gibt andere Netzformen, bei denen das nicht so ist. Da ist dann entweder der N nur versorgerseitig geerdet (TT-Netz), so dass du einen größeren Spannungsabfall hast oder N ist überhaupt nicht geerdet bzw. PE is nicht vorhanden (IT-Netz, nicht mit Computersystemen verwechseln!).

Gib mal "Netzformen" bei Google ein. Da wirst du ausführliche Erklärungen dazu finden.

Woher ich das weiß:Hobby

Ein Spannungsunterschied entsteht erst wenn über den N-Leiter Strom fließt, sich so der Leitungswiderstand durch einen Spannungsunterschied bemerkbar macht. Über PE fließt im Normalfall kein/oder geringer Strom also gibt es auch keinen Spannungsabfall.