Warum mache ich mir so viele Gedanken um die Schule?
Ich mache mir ständig nur noch Gedanken um die Schule und langsam machen mich die Gedanken echt depressiv. Ich fehle seit letztem Schuljahr häufig in der Schule krankheitsbedingt. Seit dem denke ich wirklich viel zu viel über die Schule nach und nehme das alles viel zu ernst. Ich war auch immer eine gute Schülerin, durch die vielen Fehlstunden haben sich meine Noten schon verschlechtert, aber eig sind sie noch völlig okay, aber ich bin nie zufrieden damit. Bei uns hat die Schule auch vor zwei Wochen wieder angefangen, aber ich war bisher auch wieder krankheitsbedingt nicht und gehe morgen wieder hin. Ich habe so Angst in die Schule zu gehen. Ich habe Angst zu Versagen, ich habe keine Lust mit meinen Lehrern oder Mitschülern über meine vielen Fehlzeiten zu sprechen und ich weiß einfach nicht was morgen wieder auf mich zukommt.. Mich macht das selbst einfach nur noch fertig. Was kann ich tun, damit ich mir nicht mehr so viele Gedanken mache, und vor allem keine Angst habe in die Schule zu gehen?? PS: ich bin in der 11.klasse auf den Gymnasium..
5 Antworten
Anscheind machst du dir Sorgen um deine Zukunft was auch völlig okay ist aber geh in die Schule und erkläre deinen Lehrern und Klassenkameraden was Fakt ist
Hallo swimmergirl98,
Ich habe dieses Jahr im Juni mein Abitur abgeschlossen und kann absolut nachvollziehen, was du gerade fühlst. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland du bist, ich war in Bayern und hatte G8 und kann damals und auch heute noch nur sagen, Schande über das Kultusministerium! Gymnasialschüler (ich wette nicht nur in Bayern, aber ich geh von da mal aus, da ich dort meine eigenen Erfahrungen gemacht habe) werden heutzutage unter unmenschlichen Druck gesetzt. Alles dreht sich nur um Leistung und nur der höchstgebildete und am meisten akademisierte und "schlauste" ist heutzutage was. Es ist zum K*! Man wird nur noch als Lern-und Leistungsmaschine erachtet.
Ich persönlich hatte in meiner Oberstufenzeit gerade eine ziemlich schwere Lebensphase aufgrund persönlicher Lebensumstände und der zusätzliche hohe Druck in der Schule hat mich total mitgenommen. Ich war teilweise in tiefen Depressionen, hab mit mir selber gar nichts mehr anfangen können. Unsere Schulpsychologin meinte zu mir einmal, dass schulisch bedingte depressive Phasen keine Seltenheit sind. Jahre früher war der Anteil an Schülern mit depressiven Phasen pro Oberstufenjahrgang sehr gering, zwei oder drei Leute, heute ist die Anzahl gestiegen, sodass es fast eine ganze Schulklasse in dem Jahrgang ist, die an Depressionen zu leiden haben.
Was soll man dazu noch sagen? Das Schulsystem ist nichts als ein obriges System, dem sich die Schüler unterzuordnen haben. Schön gehorchen, schön lernen, schönen Abschluss machen. Auf die einzelnen Bedürfnisse der Schüler wird nicht eingegangen (da haben die Lehrer heutzutage auch gar keine Zeit zu, so schnell wie die den Stoff durchprügeln müssen). Und anstatt für's Leben zu lernen, wird man psychisch überreizt. Und was man für's Abi ins Kurzzeitgedächtnis gehämmert hat, hat man nach dem Abschluss eh wieder vergessen ...
Ja, wie kann ich dir jetzt weiterhelfen...? Vielleicht hilft es dir, wenn du dich selber mal fragst, wie wichtig dir das selbst ist? Du lernst für dich, nicht für deine Schule oder deine Lehrer und auch nicht für deine Eltern. Ich persönlich habe auch Abi nur gemacht, um mit einem guten Schulabschluss gute Chancen zu haben einen Job zu finden, der mir gefällt. Ich habe auf keinen NC oder bestimmten Studienplatz hingearbeitet.
Ich persönlich war extrem kurz davor, den Bettel hinzuschmeißen, Oberstufe abzubrechen und Fachabi statt allgemeine Hochschulreife zu machen. Heute bin ich wirklich verdammt froh, dass ichs nicht gemacht habe. Ich war fest davon überzeugt, dass ich mein Abi nicht bestehen werde, dachte mir aber, ich versuche es doch noch und mache die Prüfungen. Und ich habe wirklich wirklich nicht viel gelernt ... aber dennoch bestanden. Am Ende von alldem dachte ich mir nur so "Huch, das wars schon? So schlimm wars doch gar nicht". Ich erinner mich gern zurück an die Zeit vor ein paar Monaten. Auch an die Prüfungen selbst. Die ganze Jahrgangsstufe hockt in der Turnhalle, alle stecken in der gleichen Misere, fühlen das gleiche, machen das gleiche und geht wahrscheinlich ungefähr das gleiche durch den Kopf. :D Im Nachhinein muss ich wirklich sagen: Es war cool! Wirklich! Hätte ich vorher gewusst wie lustig und nett das sein kann, hätte ich mir selber nie so viel Panik und so viel Druck gemacht. Ich kann dir nur Mut zusprechen!
Ich kritisiere immernoch das Kultusministerium. Das System. Das G8. Und teilweise auch die Lehrer. Den Druck. Die immense psychische Belastung. Die Panikmache. All das.
Ich kann dir nur nochmal sagen: Es ist dein Leben. Dein Schulabschluss. Du machst das für dich. Du musst für niemanden besonders gut sein. Sei locker und setz dich nicht unter Druck. Ich hab es vor Kurzem erst hinter mich gebracht und ich hatte solche Angst, um dann festzustellen, dass nicht ein Bruchteil der Angst gerechtfertigt war. Die ganze Panik darum ist völlig ungerechtfertigt. Klar, man muss was tun und lernen. Aber man muss kein Übermensch sein. Ich hab nicht viel gelernt. Bei manchen Abiprüfungen hab ich erst drei Tage vor der Prüfung angefangen. Natürlich sollte man normal schon früher anfangen xD ... aber ernsthaft, selbst ich habe es geschafft, der es nicht unbedingt einfach hatte, der sich selbst unfassbar viel Druck gemacht hat, der überhaupt nicht an sich selbst geglaubt hat und teilweise völlig motivationslos war, der kaum was gelernt hat ... dann packst du das auch. Wirklich, ich kann dir nur Mut zusprechen. Du packst das. Und im Nachhinein wirst du wie ich hinterher sagen, es war cool und hat sich gelohnt.
Ehrlich :)
Vielen Dank für deine Antwort. Du hilfst mir damit echt etwas weiter.. Du zeigst wenigstens mal Verständnis, was viele andere hier gar nicht tun und das gibt mir echt Mut. Ich verstehe das ganze Schulsystem genauso wenig, und hätte z.B. Auch lieber wieder G9 als G8. Aber da müssen die Schüler jetzt nunmal durch und es hat ja auch etwas positives.. 1 Jahr weniger (ist nicht wirklich positiv, wenn man die ganzen Hintergründe betrachtet, aber sonst fällt mir zu G8 auch nichts anderes positives ein. Außerdem wird mir der Schulalltag seit ca einem Jahr noch zusätzlich durch Krankheit erschwert, wodurch ich viele Fehlstunden habe. Von der Schule ist da auch keine Hilfe zu erwarten.. Danke für deine hilfreiche Antwort!!
Nach 7 jahren hast du mir riesig geholfen.Bin heute auch im 11 Jahrgang auf der Gymnasium G8 ich danke dir vielmals
Ich kann dir nur raten ruhig zu bleiben und deinen Stoff zu lernen. Panik hilft nicht. Falls die Angst in die Schule zu gehen mit etwas anderem als deinen Noten zu tun hat, zum Beispiel Mobbing durch Mitschüler, wende dich an deinen Klassenlehrer oder einen Vertrauenslehrer. Nicht zur Schule zu gehen schadet nämlich in dem Fall nur dir, weil du zu viel Unterricht verpasst. Kopf hoch, das wird schon wieder.
Du solltest dich deinen ängsten stellen,nur so hast du deinen inneren Frieden.
Dein Schulabschluss (Abschlusszeugnis) ist wichtig für Bewerbungen. Sehe also zu, dass Du ein entsprechendes Abschlusszeugnis bekommst, mit dem Du Dich bewerben kannst. Sonst verbaust Du Dir Deine (berufliche) Zukunft. Und das wirkt sic dann Dein ganzes Leben darauf aus.
Nicht unbedingt motivierend, die Antwort finde ich ... eher kontraproduktiv ...