Warum löst sich Ibuprofen in Methanol, aber nicht in Wasser?
Hallo,
ich denke die Frage beschreibt alles soweit. Ibuprofen ist wenn ich es richtig sehe, ein Molekül mit sehr schwacher Polarität. Da die Regel gilt "gleiches löst in gleichem" ist zu erwarten das sich Ibuprofen sehr schlecht in Wasser löst, da dieses sehr polar ist.
Wie ist es jedoch zu erklären das Ibuprofen sich gut in Methanol löst? Dieses ist doch auch sehr Polar?
Man sieht hier ja die Gruppen. Lediglich die Carboxyl Gruppe führt zu einer leichten Ladung, richtig?
Grüße
MajoranQt :)
2 Antworten
Methanol ist schon deutlich weniger polar als Wasser, aber es geht einfach nur um das Dipolmpment.
Wasser hängt wesentlich stärker zusammen als Methanol oder Ethanol, das sieht man ja schon am Siepunkt. Einfach deswegen, weil es die doppelte Zahl an Wasserstoffbrücken bildet.
Was immer gern übersehen wird: Beim Lösen müssen nicht nur die Teilchen des zu lösenden Stoffs getrennt werden, sondern auch die des Lösungsmittels, sodass sich "Löcher" darin bilden. Letzteres ist beim Wasser schwierig.
"Gleiches löst Gleiches" ist erst mal nur ein Anhaltspunkt. Genaue Vorhersagen, gar quantitative, erfordern etliche Regeln mehr.
Ja, das ist schon richtig, dass Methanol polar ist. Das trifft aber nur auf seine Hydroxygruppe zu. Der Rest ist unpolar. Wasser dagegen ist komplett polar und kann daher Ibuprofen nicht gut umlagern, was Methanol aber kann. Die Methanol-Moleküle lagern sich mit den unpolaren Resten an die unpolaren Stellen des Ibuprofens und mit den polaren eben um die polaren Stellen. Daher kann es gut in Methanol lösen.