Warum lehnte der "Bürger" die Literatur im 18. Jahrhundert ab?
Wir haben die Gedichte "Menschliches Elende" und "Als die Venus..." bekommen und sollen erklären, weshalb der normale Bürger solche Art Literatur im 18. Jahrhundert ablehnte. Da mir leider keine sinnvolle Begründung einfällt, wollte ich einmal fragen, ob jemand hier eine Idee hat, würde mich sehr freuen!
3 Antworten
Zu jener Zeit stand das Bürgertum noch voll unter der konservativen Fuchtel der Kirchen. Die Aufklärung kam erst viel später.
Im menschlichen Elend wird die allgemein anerkannte Position der Kirche angegriffen, dass jegliches Elend die gerechte Strafe Gotte für begangene Sünden sei. Elend sei grundsätzlich als Prüfung Gottes widerstandslos hinzunehmen und es gäbe ja noch die Hoffnunbg auf Besserung im Jenseits. Damit wurde die Machtposition des Adels, der Kirche und des aufstrebenden Bürgertums gegenüber den Bauern und dem Proletariat in der Städten zementiert. Die Ordnung, nach der Adel und Klerus in Saus und Braus leben und speziell im Barock sich an Prachtentfaltung dauernd zu überbieten versuchten, sei gottgegeben und dürfe von den darunter durch Ausbeutung Leidenden nicht angegriffen werden.
Die Venus ist dermaßen erotisch, dass das ebenfalls der allgemein anerkannten Lustfeindlichkeit und Prüderie der Kirchen voll widerspricht.
Ich kann nur empfehlen, die Inhaltsangaben dieser Bücher zu lesen, wenn Ihr sie nicht in Gänze lest, und dann zu überlegen, was denn wohl die Bürgerliche Gesellschaft hätte dagegen haben können? Zu kommuniastisch? Zu freizügig? Zu aufrührerisch?
Wer genau ist eigentlich der sogenannte normale Bürger. Den kenn ich eigentlich noch immer nicht.