Warum kriegen Autisten schülertransport?
Hallo
Bei mir in der klasse ist ein neuer Mitschüler er ist autist.er wird mit so einem Taxi zur schule hingefahren und auch zurück Nachhause.er wohnt im gleichen Dorf wie ich.er meinte das er nicht warten muss wenn es halbjahreszeugnisse gibt weil sein Taxi ihn Nachhause fährt.ich bin ganz ehrlich ich hätte nix dagegen das er schülertransport bekommt wenn er irgendwo wohnen würde wo die busverbindungen nicht passen.alle Schüler in meiner Schule im gleichen Ort wohnen wie ich(mit mir sind es 10) müssen an dem Tag wo es Zeugnisse gibt Ewigkeiten auf den Bus warten.warum haben Autisten solche Sonderrechte mit dem Taxi Nachhause gefahren zu werden während einige andere warten müssen das ist voll unfair?
5 Antworten
Es gibt Autisten, die so schwere soziale "Beeinträchtigungen" haben, dass sie unmöglich mit dem öffentlichen Verkehr reisen können, insbesondere wenn der Bus/Zug überfüllt ist. Stell dir vor er wäre mit dir im Bus, kriegt aus dir unerklärlichen Gründen eine Panikattake (oder wie auch immer man das in diesem Fall nennt) und hält den Busbetrieb auf. Das wäre weder schön für dich, noch für ihn, den Busfahrer oder andere Passagiere. Niemand kann ein autistisches Kind besser beurteilen, als die Eltern. Wenn diese wissen, dass das Kind im ÖV nicht klar kommt, macht es Sinn, eine Alternative zu suchen/beanspruchen. Es ist also keine bevorzugte Behandlung, sondern eine Kompensation von potentiellen sozialen Problemen. Das kannst du mit einem Rollstuhl für Gelähmte vergleichen (ja nicht der beste Vergleich, erfüllt aber den Zweck).
Das ist überhaupt nicht unfair, das ist eine stark einschränkende Behinderung und er benötigt diesen Transport. Wenn du eine stark einschränkende Behinderung hast dann bekommst du diesen Transport ebenfalls.
Der Autist findet es vermutlich auch absolut unfair, dass er nicht mit dem Bus fahren kann, weil er dort sonst durchdrehen würde, weil Busse oft voll sind, übel riechen, laut sind, eng sind... Das sind für einige Menschen mit Autismus viel zu viele Reize.
Außerdem ist das Leben nicht fair.
Möchtest du lieber einen Autisten mit Overload oder Meltdown bei dir im Bus haben der evtl auch eine Panikattacke durch Lautstärke und Platzmangel bekommt.
Evtl. rumschreit, sich auf den Boden wirft oder um sich schlägt weil er versucht aus der Situation zu kommen?
Oder aus lauter Stress einschläft?
Bitte beschäftige dich zuerst mit Autismus bevor du vorschnell urteilst.
Vermutlich entlastet ihn der Schülertransport so, dass er in der Schule und am Nachmittag noch leistungsfähig ist.
Wenn man einen Antrag stellt, kann es sein, dass man etwas bekommt :)
Autistische Menschen haben das Recht, bestimmte Hilfen zu beantragen - warum das so ist vestehst du vielleicht besser, wenn du dich mit Autismus beschäftigst.