Mein kleiner Bruder ist Autist?
Mein kleiner Bruder wurde vor kurzem mit Asperger Autismus diagnosiziert. Meine Mutter weiß überhaupt nicht was Autismus ist, und meint dass sie sich wegen so ein Blödsinn nicht informieren wird. Da Autismus als „geistige Behinderung“ bezeichnet wird (obwohl meiner Meinung nach ist mein Bruder nicht geistig Behindert, aber er besitzt trotzdem die Anzeichen von Autismus wie zB. er hält kein Blickkontakt, ihm wird es schnell zu viel etc.) Meine Mutter will ihm ein Rollstuhl kaufen und in einer Förderschule bringen (er geht jetzt in die 2. Klasse und er hat in Mathe eine 1, in Deutsch eine 2 und in Turnen eine 1, den Rest hab ich vergessen) das ist dich eh gut, also ist eine Förderschule nicht wichtig. Wie kann ich meine Mutter erklären, dass Autismus keine geistige Behinderung ist?
Und ja, er kann gehen aber er geht häufig auf Zehenspitzen, also ist auch kein Rollstuhl nötig.
11 Antworten
Es gibt einen tollen chrafik novel von Daniela schreiter sie ist selbst autistin und zeichnet ihren Alltag das kan vieleicht helfen
Sollte sie ihren Plan durchziehen - das stellt wirklich einen Straftatbestand dar und verletzt ihren kleinen Bruder und würde seine Chancen versauen. Statt Rollstuhl wäre ein Schwerbehindertenausweis mit Wertmarke schön. Ohne Lust darauf bekommt man den natürlich nicht.
Also: Dein Junge braucht keinen Rollstuhl, nur wegen Autismus. Solange es keine Anzeichen für eine geistige Behinderung gibt, dann muss er nicht auf eine Förderschule. Und wenn er wirklich so gute Noten hat, ist er auch nicht geistig behindert.
,,Da Autismus als geistige Behinderung bezeichnet wird"
Nein, Autismus wird nicht als geistige Behinderung bezeichnet, dass ist falsch.
Wenn es deinem Bruder schnell zu viel wird, dann ist er noch lange nicht geistig Behindert. Und erst recht nicht, wenn er zu wenig Blickkontakt hält. Das tue ich auch (bin auch Autist, Asperger) und ich bin nicht geistig Behindert.
Ich würde ihn erstmal IQ testen. Man ist nur unter einem IQ von 70 geistig Behindert, wenn das nicht der Fall ist, hat er auch keine geistige Behinderung.
Erkläre es deiner Mutter mit Stichworten (warum Autismus keine Behinderung ist):
- Nur unter einem IQ von 70 ist man geistig Behindert
- Nur weil er Autismus hat, heißt es noch lange nicht, dass er deswegen geistig Behindert ist
- Es gibt auch das Asperger-Syndrom (was bei deiner Schilderung wahrscheinlich zutrifft), dabei ist die Intelligenz eher normal bis überdurchschnittlich
- Man kriegt wegen Autismus (in der Regel) keinen Behindertenschein
Schwerbehindertenausweise werden auch für Kombinationen ausgestellt wie Allergien, Asperger, Hilfebedarf, Krebserkrankungen, Asthma...
Ich gratuliere deiner Mutter zu ihrer Ignoranz.
Nur weil sie sich nicht mit der Tatsache abfinden kann, wird ihr Ignorieren sich darüber zu informieren, Autismus nicht ungeschehen machen.
Dein Bruder ist weder "geistig behindert" noch hat er körperliche Beschwerden, die einen Rollstuhl erfordlich machen.
Hier scheint mir deine Mutter professionelle Hilfe zu benötigen.
Wie geht denn dein Vater damit um?
Autismus ist "offiziell" eine geistige Krankheit.
Ich bin "offiziell" auch ein Autist. Ich bin der Meinung, dass die Bezeichnung "Autist" nicht mehr verwendet werden sollte. Ich z. B. werde nämlich jeden Tag als "geisteskrank" diskriminiert und man sagt zu mir, dass man mich vergasen sollte. Sogar Lehrer sagten das zu mir.
Nicht jeder Autist ist meiner Meinung nach auch ein Autist.
Es sollte sich darum gekümmert werden, warum jemand so ist, wie er ist.
Ich z. B. habe eine posttraumatische Belastungsstörung, doch dafür interessiert sich niemand und man sagt zu mir, dass das, was ich für Traumatisches erlebt habe, dass das gelogen sei und werde deshalb als "Autist" abgestempelt.