Warum keine einfachen Motorräder mit Kardan oder Zahnriemen?
Hallo, ich fahre seit einiger Zeit ein gebrauchtes Motorrad mit Zahnriemen Antrieb und muss ehrlich sagen, ich möchte diesen Luxus nicht mehr missen. Früher dachte ich, dass Kette fetten und das ständige kontrollieren gehört zum Motorrad fahren einfach dazu, aber ich fahre jetzt viel unbeschwerter und brauche auch nicht mehr alle 10 - 15.000 km den Kettensatz wechseln, da der Zahnriemen locker 50.000 km hält.
Jetzt habe ich mich mal nach meinem nächsten Motorrad umgesehen und musste feststellen, dass es bei den Neuen verdammt wenig Motorräder mit Riemen oder Kardan gibt, im Bereich unter 13.000 EUR eigentlich überhaupt kein Einziges! Warum rüsten die Hersteller ihre Einsteiger- und Mittelklassemotorräder nicht zumindest mit Riemenantrieb oder bieten dies als Alternative? Für einen Riemenantrieb allein wäre ich schon bereit 500 - 1.000 EUR Aufpreis zum Kettenantreb zu zahlen. Für Kardan dann auch 2.000.
Also, warum gibt es da nichts?
z.B. würde ich bei einer Kawasaki Versys mit Riemen sofort 9.000 EUR auf den Tisch legen, für eine Yamaha XT660 mit Riemen 8.000. Auch der Yamaha MT-07 oder KTM 390/690 würde ein Riemen sehr gut stehen. Wenn die Hersteller das Ganze dann auch noch vernünftig abkapseln würden, um das Eindringen von Split und sonstigen Fremdkörpern zu verhindern, wären die Antriebe unkaputtbar und langlebig und auch im Offroad Bereich ohne Probleme einsetzbar.
7 Antworten
Ein Zahnriemen taugt im Gelände gar nichts. Wenn da ein bisschen Schlamm oder ein paar feine Steinchen dran kommen, rutscht der Riemen oder zersägt sich selbst. Da müsste schon aufwendig einen Schutzkäfig herum bauen, der den Antrieb steril hält.
Dann ist man aber beim gleichen Problem, das man auch mit Kardanantrieb hat. Die sind erstens zu schwer, zweitens zu teuer und drittens sind sie ungefederte Masse, verschlechtern also das Fahrverhalten immens!
Eine gefettete Kette ist im Motorradbau, solange man nicht im Sand fährt, die rentabelste Art die Motorleistung aufs Rad zu übertragen.
Sondern normaler Wald- und Feldwegebetrieb,
Was ist denn "normaler" Waldwegbetrieb? Fahren im Wald ist verboten und wird mit bis zu 20.000€ Bußgeld belegt. Und wenn ein Feldwqeg mal richrtig nass wird gehört er schnell zum kniffligsten was es offroad zu fahren gibt.
sind heutzutage ja schon zu 50 % mit Kunstoffverkleidungen verdeckt, warum nicht einfach einen Schritt weiter und den Antrieb komplett verkleiden?
Wie sieht es mit denj Bremsen aus? Die sind auch halb verkleidet. Packen wir sie doch ganz ein.
Und die Kühler? Jo, Verpackung drum.
Und mal von den thermischen Problemen abgesehen, hast du dir mal angesehen was eine Kette in Betrieb so veranstaltet? Besonders bei langen Federwegen ?
btw was glaubst du wie lange eine Kette halten würde wenn man sie einpacken könnte? Meinst echt der Zahnriemen könnte da mithalten ?
Motorräder mit Kettenschläuchen gabs schon.
Warum sollte man die Bremsen verkleiden? Die halten auch so lange genug. Es geht mir um die Kette. Ich fahre nun mal gerne ökonomisch, da tut es mir immer weh, wenn man nach relativ kurzer Zeit schon was wechseln muss.
Thermische Probleme? Ein Keilriemen in einem Rollermotor fängt auch nicht an zu brennen und da ist nur eine kleine Lüftungsöffnung mit Staubfilter. Außerdem dreht der Riemen hier mit der Motordrehzahl, was bei einem Zweitakter schonmal 11.000 RPM seien können. Dazu noch die höheren Reibungsverluste eines Keilriemens. Nach deiner Logik müssten dann ja alle Roller mit Variomatik nach kurzer Zeit anfangen zu brennen.
Eine Kette oder Riemen beim Motorrad kommt wohl kaum über 1.000 - 2.000 RPM.
Habe übrigens ein günstiges Motorrad mit Kardan gefunden: Moto Guzzi V7 und V9. Genial, sogar noch Luftgekühlt. Nur ein wenig schwer. Aber sonst genau das, was ich gesucht habe.
Ein Zahnriemen ist genau so anfällig wie die Kette als Endantrieb wenn nicht anfälliger .
Er muss exakter eingestellt werden als eine Kette ist sehr empfindlich gegenüber Öl und Fette kann durch kleine Steine die da rein geraten den Antrieb blockieren oder zerreißen lassen , darum haben viele Hersteller sich von den Zahnriemen als Endantrieb wieder verabschiedet .
KAWASAKI hatte es mal im Programm aber nur bei einer kleinen 250er mit 17 PS mehr Leistung wollte man dem Ding nicht auflasten da er die nicht vertragen hat .
Und der Tausch Aufwand ist teuere und Aufwand höher als bei Kettenantrieb .
Und Starke Einzylinder sollte man schon erst nicht dazu nutzen den das Drehmoment das übertragen werden muss ist zu groß .
Ach ja, darum fahren amerikanische Motorräder fast nur mit Zahnriemen? Jeder V Motor hat mehr Drehmoment und PS als deine Beispiele.
Wieso schaffen wir es hier eigentlichnicht fujis Hirnschisse einfach komplett zu ignorieren ?
Wie vermisse ich manchmal die guten alten Usenet-Zeiten wo man Nutzer einfach auf ignore stellen konnte ...........
und ihnen auch (ohne einen kommerziellen Betreiber der immer Angst hat verklagt zu werden) einfach sagen konnte was man von ihnen hält.
Naja, das ist wie gesagt mein erstes Moped mit Riemen. Habe daher nur wenig Erfahrung damit. Ist übrigens auch ein Einzylinder (F 650 CS) mit 60 Nm. Meiner hat erst knapp 30.000 km runter, aber es gibt Berichte mit über 100.000 (Meilen) mit einem Riemen!
Also wenn die Qualität stimmt, dann halten die auch. Und klar können die reißen, aber Ketten reißen genau so. Sicher - im Rennsport und Motocross geht nichts über eine Kette. Aber im Alltag habe ich durch einen gescheiten Riemenantrieb deutlich mehr Vorteile, als Nachteile.
Ich sag ja nicht, die sollen den Kettenantrieb abschaffen. Aber wenigstens werksseitig die Option für Riemenantrieb zu bieten wäre schön.
Für einen Riemenantrieb allein wäre ich schon bereit 500 - 1.000 EUR
Aufpreis zum Kettenantreb zu zahlen. Für Kardan dann auch 2.000.
Du vielleicht, alle anderen nicht. Der Zahnriemen ist einfach zu teuer. Wenn du ihn doch willst, macht doch. Es gibt ihn für sehr viele Fahrzeugmodelle als Zubehör.
Beim Kardan kommt dann noch dazu, daß er um einiges mehr Leistung frisst als die Kette. Das verschlechtert die Fahrleistungen spürbar und erhöht erheblich den Verbraucht. So etwas geht nur bei einer bestimmen Art von Motorrädern die auch stark genug sind um das problemlos weg zu stecken. Das sind eigentlich nur noch die wirklich großén Tourer.
Ausnahme sind da nur die BMW Boxer und Guzzi V Twins. Die fahren mit Kardan sparsamer. Besonderheit ist hier der Motor der mit längsliegender Kurbelwelle eingebaut ist.
Wenn die Hersteller das Ganze dann auch noch vernünftig
abkapseln würden, um das Eindringen von Split und sonstigen
Fremdkörpern zu verhindern, wären die Antriebe unkaputtbar und langlebig
und auch im Offroad Bereich ohne Probleme einsetzbar.
OK,
hier bist du jetzt in der geistigen Welt des fujis. So ein Endantrieb
verursacht einen erheblichen Leistungsverlust. und wo geht die Leistunghin? Wärme!
Was denkst du wohl was passiert wenn du den völlig
kapselst? Genau, du brauchst eine extra Kühlung dafür. Damit hast du ein blödsinnig komplexes System und fürchterlich erhöhte ungefederte Massen.
Und im Offroadbereich mit das Hinterrad in Sekunden
demontierbar sein, und das Mopped gleichzeitig so leicht wie nur
möglich. Wie willst du das mit einem gekapselten Antrieb verbinden ?
Und ungekapselt ist so ein Antrieb extrem empfinglich gegen Steine, Dreck und Sand.
Also die Idee an sich, sich eine Antriebsart auszusuchen zu können finde ich ausgezeichnet. Die vor und nachteile kennt ja jeder, oder kann sich aufklären lassen. Dann könnte jeder für sich eine Entscheidung treffen. Jetzt müssen wir das nur noch den Herstellern auf der nächsten Motorrad Messe verklikern. Nur die Schwingen Konstruktion muss dann auch geändert werden da man einen Riemen nicht teilen kann.
Warum das nicht alle machen weis ich nicht ... Vielleicht wegen dem Leistungsverlust beim Kardan? Oder weil sonst der Kettenhersteller pleite geht ;-)
Ich fahre schon immer BMW, inkl Kardan. Nie was andres :-)
Bei BMW ist das ja auch ein Sonderfall, die BMW haben ja mit Kardan weniger Verlustleistung als mit Kette.
Ich rede nicht vom Motocross oder täglichen Flussdurchquerungen. Sondern normaler Wald- und Feldwegebetrieb, wie ich Ihn regelmäßig bei Stau- und Unfallumfahrungen oder in der Freizeit betreibe.
Und aufwändig würde ich es nicht nennen, einfach eine Kunststoffverkleidung um den Antrieb zu legen, die Ketten sind heutzutage ja schon zu 50 % mit Kunstoffverkleidungen verdeckt, warum nicht einfach einen Schritt weiter und den Antrieb komplett verkleiden? Muss ja nicht vakuumversiegelt sein, es reicht vollkommen, wenn Rollsplitt und Steinchen draußen bleiben. Sand ist weniger ein Problem. Ich fahre oft durch Sand, gerade in letzter Zeit, bei dem vielen Regen ist viel Sand um und an den Rädern, aber der Riemen und die Riemenscheiben sind sauber, also scheint es da doch einen Selbstreinigungseffekt zu geben. Es ist ja auch kein Öl und Fett vorhanden, wo der Dreck kleben bleiben kann.