Warum kann man die Begriffe homoiotherm und endotherm, sowie poikilotherm und ektotherm nicht gleichsetzen?

1 Antwort

Die Wörter homoiotherm und poikilotherm geben an, dass die Körpertemperatur eines Tieres konstant bleibt bzw. schwankt, während die Wörter endotherm und ektotherm angeben, dass die Körperwärme des Tieres aus seinem eigenen Stoffwechsel bzw. der Umgebung stammt. Daran sollte ja eigentlich schon klar werden, dass das nicht das gleiche ist.

Auf deine Beispiele bezogen bedeutet das: Die Körpertemperatur der Tiefseefische wird von ihrer Umgebung bestimmt, sie sind also ektotherm. Da aber in ihrem Lebensraum nahezu konstante Temperaturen herrschen, haben sie auch immer die gleiche Körpertemperatur, weshalb sie strenggenommen auch als homoiotherm gelten müssen.

Andersherum ist es bei den genannten Säugern und Vögeln. Ihre Körpertemperatur wird von ihnen selbst geregelt, ist also von ihrer Umwelt unabhängig, damit sind sie endotherm. Trotzdem kann ihre Körpertemperatur stark schwanken, etwa im Winterschlaf oder bei vergleichbaren Ruhezuständen, deshalb müssten sie streng genommen gleichzeitig als poikilotherm gelten.

Homoiotherm und poikilotherm sind also etwas missverständliche Begriffe, weil sie nicht ganz dem entsprechen, was wir von ihnen erwarten. Deshalb wurden auch die Wörter endotherm/ektotherm eingeführt, um sie abzulösen.