Warum ist Patriotismus für Linke meist nicht vereinbar?

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Jeder mögliche Bezug zur NS-Zeit, führt zu Scham. Gesellschaftlich wurde der (extreme) Nationalstolz moralisch schlecht geredet. - Von klein auf. Wie viel Patriotismus ist in Ordnung? Ist es überhaupt in Ordnung?

Viele reagieren allergisch, wenn sich Hans eine Deutschlanddlagge aufhängt. Hans gehört ab dem Zeitpunkt zu einem Stereotyp, in eine Schublade. Viele sehen ihn als rechten an und die Nazis waren auch rechts. Die Mehrheit möchte damit nicht in Verbindung gebracht werden.

Es wurde so indoktriniert, dass jeder der Patriotismus äußert, als rechter angesehen wird. (Das geht auch ohne rechts und links) Einfach weil die NS-Geschichte unser größter Bezugspunkt ist.


cornwall00736 
Beitragsersteller
 15.03.2025, 11:13

Ja, leider ist das so und manche werden sich das leider immer einreden, dass sie sich deshalb kein Patriotismus erlauben können.

Viele betrachten das als eine soziale Einstellung und das schließt auch andere Nationen mit ein

Kommunismus war von Anfang an international und nicht national. Warum, meinst Du, heißt die kommunistische Hymne "Die Internationale" und fängt so an: "Völker hört die Signale ...." und nicht mit "Mein Volk, höre die ...."

Zum Linkssein gehört das Nicht-nationalistisch-Sein dazu. Das allerdings hindert einem nicht, das eigene Volk zu lieben und auf seine Leistungen stolz zu sein. Es hindert einen nur daran, andere Völker als minderwertiger zu betrachten. Das ist ein gewaltiger Unterschied, denk mal drüber nach.

Na ja, in Deutschland ist das Thema halt etwas belastet, auch wenn die Nazis nicht bloß patriotisch waren, sondern auch nationalistisch. Viele marxistische Staaten waren aber durchaus auch patriotisch, etwa die DDR oder heute noch Kuba: Vaterland oder Tod heißt es dort.

Der Patriotismus geht oft einher mit irrationalen Emotionen wie zB der Glauben an die Erzfeindschaft mit Frankreich oder das Titulieren der Italiener als Spaghettifresser, usw. Das sind Emotionen des ungebildeten Mobs. Linke geben sich gerne intellektueller und haben auch deswegen Schwierigkeiten mit schwächeren Bevölkerungsgruppen.