Warum ist es oft am Vormittag strahlend Sonnig aber am Frühen Nachmittag bewölkt?

3 Antworten

Zum besseren Verständnis beginne ich meine Erklärung mit dem Spätnachmittag.

Am Spätnachmittag sinkt die Lufttemperatur aufgrund der fehlenden Sonnenenergie ab. Die Verdunstung lässt nach und setzt aus, sodass die Wolken innert kürzester Zeit in sich zusammenfallen, sofern sich keine frontalen oder topographisch oder durch Konvergenz bedingten Prozesse abspielen.

Über die Nacht nimmt die Lufttemperatur weiter ab und erreicht bis kurz vor Sonnenaufgang ein Minimum. Erst wenn die Sonne über den topographischen Horizont steigt, wird die Luft besonders in den bodennahen Schichten allmählich erwärmt - am schnellsten über dunklen Flächen, da hier geringer Albedo und effiziente, schnelle Wärmeaufnahme.

Sobald die bodennahe Luft ausreichend erwärmt wurde, beginnt sie in der kühleren Umgebungsluft, etwa nahe Gewässern und Mooren, aufzusteigen, da warme Luft eine geringere Dichte hat und daher leichter ist als kalte Luft. Der Prozess des Aufsteigens warmer Luft in relativ kalter Umgebungsluft mit seitlich absinkender Luft nennt sich in der Meteorologie Konvektion. Während des Aufstiegs vermischt sich das aufsteigende Luftpaket mit der Umgebungsluft, wobei sie sich abkühlt.

Ab einer gewissen Höhe ist das Kondensationsniveau erreicht. Das heisst, das ursprüngliche Luftpaket hat jetzt aufgrund der erfolgten Abkühlung die sogenannte Sättigungsmenge (= 100% relative Luftfeuchtigkeit) erreicht. Bei einem weiteren Anstieg des Luftpakets setzt demnach Kondensation ein. Dabei lagern sich die Wassermoleküle an festen (zB Mineralstaub, Seesalz) oder flüssigen (zB Schwefelsäure), schwebenden Partikeln, den sogenannten Aerosolen, oder an winzigsten Eiskristallen, Eisgermen an, die als Kondensations- oder Depositionskerne fungieren. Hieraus gehen die ersten primitiven Wassertröpfchen, Wolkentröpfchen hervor und es bildet sich eine Wolke.

Solange die Verdunstung anhält, wenn also genügend Energie in Form von Wärme zur Verfügung steht, können weitere Luftpakete auf die selbe Art und Weise aufsteigen und Wolkentürme bilden, aus denen letztlich grössere Regentropfen, Schneeflocken, Graupelkörner oder bei entsprechend grossen Aufwinden faustgrosse Hagelkörner fallen können.

Lässt die Sonneneinstrahlung nach, so stagniert der Temperaturanstieg respektive nimmt die Temperatur ab und die Verdunstungsrate sinkt. Die Wolken fallen in sich zusammen, da keine Luft mehr aufsteigt und diese sich weiter abkühlt.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaft, Beobachtung, Erfahrung, Studium

Bei Sonneneinstrahlung erwärmt sich der Boden, die Feuchtigkeit steigt gen Himmel und kondensiert dann, es entstehen Schleierwolken.

seifreundlich2  26.04.2020, 22:47

Korrekter Beschrieb, jedoch entstehen dabei keine Schleierwolken.

In diesem thermischen, konvektiven Prozess entstehen Cumuluswolken.

Schleierwolken wären Cirren, und die sind von der untersten Heizschicht, der Erdoberfläche, entkoppelt.

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Habe da keine Statistik, aber habe es schon oft erlebt. Ich stand sogar mal direkt neben einer Regenwand. Bei mir war Sonne, einen Meter weiter hat es geschüttet.